Persona 5 Royal im Test: Ein königliches RPG

Persona 5 Royal ist nun mit dem Release auf PC und Switch auch auf den letzten Plattformen, die noch bedient werden, verfügbar. Das gigantische Epos um die Phantomdiebe ist jetzt also für jeden, der es spielen will, erhältlich. Ob sich das Spielen immer noch lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Paläste, Schatten, was? – Es ist kompliziert

Wer von euch wollte nicht schon einmal mit coolen Klamotten, einem edgy Spitznamen und einer sprechenden Katze das Herz anderer Leute stehlen? Das ist zugegeben eine sehr überspitzte Zusammenfassung der Story von Persona, aber trotzdem sind alle diese Teile in Persona 5 enthalten. Denn in diesem Hybrid aus Dungeon Crawler und Social Simulation sind wir besonders machthungrigen und gierigen Menschen auf der Spur. Personen, die so auf ein Ziel fokussiert oder von einer Emotion getrieben sind, dass ihre negativen Emotionen im sogenannten Metaversum einen Palast gebildet haben. Als neuer und vorbestrafter Schüler der Shujin-Akademie kommen wir sehr zufällig in den Besitz der Macht, solche Menschen zu bekehren, in dem wir ihre Paläste erobern. Jede weitere Erklärung der Story wäre sehr ausschweifend oder unvollständig (und voll von Spoilern), nur so viel: Es lohnt sich und ihr solltet einiges an Zeit einplanen.

Nach dem gut zehnstündigen Tutorial, in dem wir noch recht eingeschränkte Entscheidungsmöglichkeiten haben, können wir unsere Zeit selbst verwalten, denn wir müssen uns nicht nur durch die Paläste schlagen, sondern auch mit dem ganz normalen Alltag eines Schülers klarkommen. Das heißt Lernen, Freunde treffen und etwas Geld durch Nebenjobs ranschaffen oder einfach nur früh ins Bett gehen. Die „Diebesgilde“ bietet hier eine Art Onlinemodus, denn wir können einsehen, wie andere Spieler bestimmte Entscheidungen getroffen haben. In besonders kniffligen Kämpfen können wir hier sogar aktive Hilfe erhalten, da das aber nicht unbegrenzt möglich ist, sollte diese Option mit Bedacht eingesetzt werden. Unser Hauptcharakter hat auch eine einzigartige Kraft und wir können immer neue Persona in uns aufnehmen. Wir können also durch das Sammeln, Fusionieren oder das Knüpfen von sozialen Banden stetig stärker werden.

Alles neu?

Der Unterschied in der neu erschienenen Version von Persona 5 Royal ist einfach zu beschreiben, denn es gibt keinen. Es handelt sich hier lediglich um Ports auf die bisher noch nicht bedienten Plattformen PC und Nintendo Switch. Dies tut dem einzigartigen Artstyle und guten Gameplay keinen Abbruch. Auch alle Inhalte, die in der Royal-Version von Persona 5 hinzukamen, sind enthalten. Wir kriegen also das komplette Paket Persona 5, das wir bekommen können. Zwar ohne Neuerungen, aber diese sind eigentlich auch gar nicht notwendig, wenn so ein Run schon mal gut 120 Stunden dauern kann.

Fazit

Der neuste Teil der Hybrid-Spielreihe Persona macht wieder alles richtig. Egal, ob im sozialen Teil, neue Bande geschlossen werden, mit einem Nebenjob etwas Geld verdient, oder an den eigenen Fähigkeiten gefeilt wird. Oder im Einbruchsteil fiesen Schatten auf die Schnauze geben, Personas sammeln oder letztendlich Bösewichte bekehren. Alles ist stimmig, passt gut zusammen und erzählt stets interessante Geschichten. Lediglich der Start ist etwas holprig. Neue Spieler der Reihe können sich von der Informationsflut schnell überfordert fühlen, während zurückkehrende Spieler sich trotzdem stundenlang durch das nicht überspring- oder abkürzbare Tutorial spielen müssen. Die optische Gestaltung ist seit dem ersten Erscheinen von Persona 5 eine Referenz für gutes, funktionales, frisches und interessantes UI Design. Hier passt also einfach alles, und auch dieser (höchstwahrscheinlich letzte, da jetzt überall erhältliche) Port ist klar zu empfehlen.