

Pro Cycling Manager 25 im Test: Bekanntes Spiel in äußerst hübschem Gewand
Ergänzend zur Tour de France Sportsimulation geht auch das Managerspiel für den PC in die nächste Runde. Was der Pro Cycling Manager 25 zu bieten hat, verraten wir euch im Test.
Diese Neuerungen bietet der PCM 25
Wie das Tour de France Spiel wartet auch der PCM mit einem beeindruckenden Grafikupdate auf. So dürfen wir uns auf der Strecke auch hier auf eine deutlich sichtbare Verbesserung der Darstellung freuen. Diese überzeugt nicht nur mit atmosphärischen Lichteinfällen und Schattenwürfen sowie mit realistischen Spiegelungen, natürlicher Vegetation und beeindruckenden Wasserflächen. Auch die Fahrer selbst sowie das Geschehen am Streckenrand wurden optimiert, sodass der Pro Cycling Manager in komplett neuem Glanz erstrahlt und sich auf höherer Grafikstufe nur noch schwer von der TV-Übertragung unterscheiden lässt. Gerade die kleinen Details, wie einzelne Graselemente oder Blumen auf den Wiesen, die Texturen der Steine und Felsen oder die gelungene Gestaltung der stimmungsvollen Ortschaften und Städte, die durchfahren werden, machen die Welt um uns herum lebendiger und greifbarer als jemals zuvor. Bei den Animationen der Fahrer wurde allerdings nicht wirklich etwas verändert, sodass hier definitiv noch Luft nach oben ist für die nächsten Jahre, wenn die Möglichkeiten der neuen Engine noch mehr ausgereizt werden.
Darüber hinaus dürfen wir uns bei den zahlreichen offiziell lizenzierten Rennen, wie zum Beispiel der Tour de France oder der Vuelta, auf legendäre Orte wie den Mont Ventoux freuen, die nun ebenfalls im besten Licht erstrahlen. Insgesamt hat sich der Umstieg auf die Unreal Engine 5 in jedem Fall gelohnt, denn der PCM 25 macht optisch nun auf jeden Fall eine Menge her, nicht nur bei strahlendem Sonnenschein, sondern gerade auch bei schlechten Wetterverhältnissen, wenn der Regen auf die Straße prasselt. Mit dem Wechsel der Engine wirkt das Spiel nun einfach deutlich moderner und hat auch eine gute Basis für die Ausgaben der nächsten Jahre geschaffen, die sich dann wieder vermehrt inhaltlichen Ergänzungen widmen können. Ältere Systeme, die die ganze Zeit von den niedrigeren Anforderungen des PCM profitiert haben, können die neuen Schritte allerdings vielleicht nicht mehr mitgehen. Auf dem Steam Deck hat sich der Pro Cycling Manager 25 beim Test aber als sehr kooperativ präsentiert und konnte mit einer stabilen Performance überzeugen.
Die Neuerungen sind aber nicht nur optischer Natur, denn auch beim bekannten Gameplay setzt der Pro Cycling Manager 25 frische Akzente. So wurde die Bedeutung der Sponsoren erhöht und auch der Umgang mit den Geldgebern merklich ausgebaut. Sponsoren stellen nun nämlich Bedingungen, die erfüllt werden müssen, bevor unser Team finanziell unterstützt wird. Diese reichen von erwarteten Ergebnissen bis hin zur Exklusivklausel, die es uns verbietet, mit weiteren Hauptsponsoren zusammenzuarbeiten. In der Regel sind hier nämlich bis zu drei große Geldgeber gleichzeitig möglich, wenn es zu unseren Zielen und denen der Sponsoren passt. Hier lässt sich als Beispiel sehr gut der deutsche Rennstall Red Bull Bora hansgrohe nennen, der eben drei Titelsponsoren mit individuellen Zielen sowie finanziellen Möglichkeiten hat, die nun auch einzeln verwaltet und bei Bedarf eben auch wieder gekündigt werden können. Die Reihenfolge der drei Sponsoren kann übrigens ebenfalls geändert werden, natürlich mit Auswirkung auf das Budget, wie auch die Teamidentität, also die offizielle Bezeichnung. Dies ist allerdings nur zu bestimmten Zeiten innerhalb der Saison möglich.
Auch im Verlauf der Saison sind die Geldgeber präsenter als vorher, da wir unser Netzwerk stetig ergänzen und auf diese Weise immer neue Sponsoringoptionen haben. Sind wir schon bei drei Firmen unter Vertrag, erhalten wir zwar keine Angebote, dafür können wir aber schon einmal ein Auge auf mögliche neue Partner nach Ablauf unserer aktuellen Verträge werfen. Auch kann es sein, dass potenzielle Geldgeber, bei denen wir nicht sofort unterschreiben, später hinaus keine Lust mehr auf eine Zusammenarbeit haben und nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn wir zu lange warten. Die größere Bedeutung des Sponsoring-Themas tut dem Spielablauf in jedem Fall gut und macht das Management des Teams noch realistischer, denn Sponsoren sind nun mal ein wichtiger Baustein in jeder Sportart und müssen entsprechend verwaltet werden. Dank der neuen Übersichtsseite haben wir nun auch alles, was die Sponsoren betrifft, mit wenigen Klicks auf dem Schirm.
Eine weitere gute Sache ist, dass es nun detailliertere Möglichkeiten gibt, die Schwierigkeit des Spiels an unsere Bedürfnisse anzupassen. Neben vier voreingestellten Schwierigkeitsstufen können wir uns auch für eine Custom-Variante entscheiden, die ein individuelles Feintuning ermöglicht. Hier lässt sich zum Beispiel separat einstellen, wie gut die finanzielle Ausgangslage ist, wie anspruchsvoll die Sponsorenziele ausfallen oder, wie leicht die Transfers über die Bühne gehen. Darüber hinaus stellen wir auf Wunsch auch die allgemeine Stärke der Gegner oder auch die Herausforderung bei Sprints und Zeitfahren sowie den Preisgeldkoeffizienten ein. Weitere Optionen sind die Häufigkeit von Stürzen oder Reifenpannen oder auch die Auswirkungen der Geländeattribute auf die Fahrer.
Die grundlegenden Inhalte bleiben gleich
Abgesehen von den beschriebenen Neuerungen hat sich inhaltlich wenig verändert beim PCM 25. Wir dürfen uns also wieder auf die bekannten Einzelspieler-Modi wie die Karriere, den Pro Cyclist Modus oder das Einzelrennen (die Bahn wurde leider gestrichen), auf einen Multiplayer-Part für Turniere und Ranglistenrennen sowie auf jede Menge Lizenzen freuen. So stehen wieder alle großen World-Tour-Mannschaften mit offiziellem Look sowie mit fast allen originalen Fahrernamen zur Verfügung. Eine prominente Ausnahme ist hier zum Beispiel Remco Evenepoel, der leider nur als Remi Edendoel hinterlegt ist. Die Ausfallrate ist aber erneut extrem gering. Hinzu kommen wie gewohnt kleinere Kontinental-Pro Teams sowie Kontinental-Mannschaften. Auch bei den Rennen sind wieder viele wichtige Events mit echtem Namen mit dabei, darunter kleine und große Rundfahrten wie Paris-Nizza, das Critérium du Dauphiné, die Frankreich- oder Spanienrundfahrt oder auch Klassiker wie Mailand-San Remo, Paris-Roubaix oder die Fleche Wallonne. Besonders schade ist aber leider erneut die fehlende Lizenz des Giro d'Italia, der leider nur mit einem Fantasienamen mit dabei ist.
Beim Verwalten des Teams in der großen Karriere warten auch die vertrauten Aufgaben auf uns, die von der individuellen Planung des Rennkalenders, über Trainingslager und Personalverwaltung (wie z. B. Trainer, Scouts und Teamärzte) bis hin zu Talentsuche, Materialmanagement oder den persönlichen Zielen für jeden einzelnen Fahrer reichen. Außerdem liegt es an uns, in spezielles Material für bestimmte Fahrer zu investieren, das Nationalteam durch die Welt- und Europameisterschaft zu führen sowie Transfers und Verletzungen im Blick zu behalten, ebenso wie die individuelle Fitness und Moral jedes Teammitglieds, um die optimalen Fahrer für jedes Rennen zu ernennen. Auch im Rennen selbst bleibt alles beim Alten, sodass wir hier Attacken starten, Nachführarbeit anweisen, Wasserträger nach hinten schicken oder Sprints in Angriff nehmen, wodurch alle Facetten des Radsports abgedeckt werden.
Es gibt also wieder jede Menge zu tun für uns als Manager, wer allerdings nach großen inhaltlichen Neuheiten sucht, wird beim PCM 25 bis auf das Sponsoring-Update nur bedingt fündig. Der Fokus lag in diesem Jahr eindeutig auf der Einführung der neuen Grafikengine, was ein wichtiger und bedeutender Schritt ist, aber eben auch andere Innovationen hinten anstellt. So ist die Karriere nach wie vor komplett menübasiert - hier wäre eine etwas interaktivere Präsentation mit animierten Interviews, Sequenzen und ähnlichem für die Zukunft wünschenswert. Beim Pro Cyclist Modus gibt es immerhin einige Interaktionen mit dem Trainer, hiervon bitte gerne mehr!
Fazit
Bei jährlich wiederkehrenden Sportspielen stellt sich natürlich immer die Frage, ob man die neuste Ausgabe tatsächlich braucht oder, ob es nur ein Trikotupdate ist. Im Falle vom Pro Cycling Manager 25 ist diese Frage nicht ganz einfach zu beantworten, da sich viel getan hat, aber nicht überall. So ist der Wechsel auf die neue Grafikengine ein Quantensprung in der Historie des Managers, da die Rennen nun um ein vielfaches realistischer und die Umgebungen detaillierter, stimmungsvoller und lebendiger aussehen. Der Unterschied im Vergleich zu den Vorgängern ist dabei wirklich beachtlich und hebt das Spiel auf eine ganz neue Ebene. Auch das ausgebaute Sponsoring-System ist definitiv eine gute Sache, auch, wenn die Auswirkungen auf den Manageralltag jetzt nicht gravierend sind. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu noch mehr Realismus wurde dadurch aber in jedem Fall gelegt, da die Bedeutung der Sponsoren für den Sport nun noch deutlicher ist. Die Tatsache, dass die Schwierigkeitsstufe nun anhand zahlreicher Parameter individuell eingestellt werden kann, hat mir hingegen richtig gut gefallen, da nun jeder ein Spielerlebnis nach seinen Vorstellungen schaffen kann, das einen genau dort fordert, wo man es möchte. Beim grundlegenden Spiel hat sich hingegen fast nichts getan, sodass alle, die keinen Wert auf schickere Grafik legen oder sich sowieso nicht mit den Sponsoren befassen möchten, nicht zwingend ein Update benötigen. Als Grundlage für die Zukunft ist der Pro Cycling Manager 25 aber ein ganz wichtiger Schritt, denn nun hat man ein neues Gewand geschaffen und kann sich jetzt anderen inhaltlichen Schwerpunkten widmen.
- Tolle neue Grafik dank Unreal Engine 5
- Lichteinfälle, Schattenwürfe und Umgebungsdetails machen die Landschaften deutlich stimmungsvoller und realistischer
- Neues Sponsoring-System lässt die Bedeutung der Geldgeber steigen
- Schwierigkeitsgrad kann nun anhand zahlreicher Parameter individualisiert werden
- Jede Menge Lizenzen bei Fahrern, Teams und Strecken mit wenig Aussetzern
- Sehr gute Performance auf dem Steam Deck
- Beim Gameplay hat sich abseits der Sponsoringoptionen quasi nichts verändert
- Neue Grafik setzt ältere Systeme unter Druck
- Karrieren fast komplett menübasiert
- Einige große Fahrer wie Evenepoel sowie wichtige Rundfahrten wie der Giro d'Italia nur als Platzhalter integriert
- Wegfall des Bahnradsports

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.