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Preview

skate. im Vorabtest: Das kann der Skate-3-Nachfolger im Early Access

Von Daniel Walter am 18. September 2025. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Ganze fünfzehn Jahre sind seit Skate 3 vergangen. Nun schickt Electronic Arts den Quasi-Nachfolger skate. in den Early Access. Wie uns die Wiederbelebung der Serie gefallen hat, verraten wir in unserer Preview.

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Bevor es richtig losgeht, entscheiden wir uns zunächst für einen passenden Charakter. Hierfür stehen uns sechs vorgefertigte Varianten zur Wahl, die wir auch noch detaillierter anpassen dürfen. Der Charakterdesigner lässt uns Details wie Hautfarbe, Körperbau und Körperform, aber auch Gesichtsform, Frisur, Augen, Nase oder Mund anpassen, ebenso wie den Bartstyle oder die Stimme. Hierbei sind sämtliche Optionen geschlechterunabhängig einsetzbar, sodass wir einen individuellen Skater nach unseren Wünschen kreieren können. Sind wir mit unserer Figur zufrieden, entlässt uns das Spiel direkt in die offene Welt von San Vansterdam.

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Moderner Comicstyle trifft auf weitläufige Umgebung

Die Optik von skate. ist sehr modern und comicartig gehalten, sodass sofort Vergleiche mit Fortnite, Sea of Thieves oder Overwatch in den Sinn kommen. Dadurch wirkt die Umgebung sofort sehr freundlich und einladend, aber eben auch weniger realistisch als man das vielleicht erwartet hätte. Allerdings passt der Artstyle schon sehr gut zu der jugendlich umgesetzten Skateboard-Thematik, sodass wir den Look keinesfalls als negativ empfunden haben. Der Comiclook ändert auch nichts daran, dass die Umgebung sehr schön anzusehen ist. Die Texturen sind durchgehend gestochen scharf, sodass sich beispielsweise auch die Maserung von Holz oder die Struktur einzelner Blätter erkennen lässt. Außerdem überzeugt skate. mit einem stimmungsvollen Lichteinfall, einer sehr ordentlichen Weitsicht sowie hochwertigen Schattenwürfen. Hinzu kommen authentisch umgesetzte Bewegungen der Figuren, die sowohl auf dem Board als auch zu Fuß sehr natürlich wirken. Ob es das durchaus gut umgesetzte Klettersystem in einem Skateboardspiel gebraucht hätte, ist eine andere Frage.

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Etwas schade ist hingegen, dass die optisch ansprechende Umgebung leider überall wie eine reine Kulisse wirkt. Nicht nur, dass die Straßen der Stadt insgesamt sehr leer sind, auch fehlen glaubhafte Bewegungen der Vegetation oder andere bewegliche Hintergrundobjekte, wie zum Beispiel Vögel am Himmel oder ähnliches. Es gibt zwar einige wenige Fußgänger und auch etwas Straßenverkehr zu entdecken, einer Großstadt ist das aber keinesfalls würdig. Dadurch kommt der Hintergrund leider sehr statisch daher und sprüht nicht unbedingt vor Leben. Hier merkt man auch deutlich den Multiplayer-Ansatz des Spiels, denn die anderen User sind das einzige, das die Welt wirklich lebendig macht. Zum etwas unpersönlichen Erscheinungsbild passt dann auch die KI-Stimme Vee, die uns durch die Tutorials führt und einige Tipps für uns bereit hält. Eine menschliche Komponente wäre hier vielleicht die sympathischere Wahl gewesen als eine leicht entfremdete Computerstimme.

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Die Kulisse kann sich aber in jedem Fall sehen lassen. So skaten wir zwischen beeindruckenden Hochhäusern, auf weitläufigen Plazas, in protzigen Bankenarealen oder am Strand zwischen Palmen. Die unterschiedlichen Viertel der Stadt haben dabei jeweils einen individuellen Flair, sodass es durchaus Spaß macht, einfach nur die Stadt zu erkunden. Sämtliche Areale sind dabei voll mit Challenges, die wir meistern können, um Ruhm in der Stadt sowie sogenannte RIP-Chips zu verdienen, mit denen wir dann auch in den hiesigen Shops, den Extravert Stores, einkaufen sowie per Telefon neue Objekte in Lootboxen kaufen dürfen. Diese beinhalten Klamotten und Schuhe, Deko für unser Board (z.B. neue Rollen, Sticker oder Achsen) oder auch Accessoires wie Brillen oder Caps sowie verschiedene Gesten. Wer möchte, kann im Shop natürlich auch gegen Echtgeld einkaufen und sich so beispielsweise auch spezielle Sets bekannter Marken wie Vans sichern. 

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Bei den Aufgaben geht es übrigens nicht immer nur um Tricks, sondern auch mal um einfache Sammelaufgaben, um Stil oder um unsere Manövrierskills. Wichtig ist, dass wir während der Challenge das Board nicht verlassen, sonst müssen wir von vorne beginnen. Hinzu kommen spezielle Herausforderungen an unterschiedlichen Spots in der Stadt, wo wir vorgegebene Tricks absolvieren müssen, um die Aufgabe abzuschließen. Hierfür nutzen wir idealerweise die farblich markierten Bereiche innerhalb des Spots. Dabei haben wir beliebig viele Versuche, um die erforderten Tricks zu meistern. Um nicht jedes Mal den Weg zurück zum Anfang fahren zu müssen, lässt uns das Spiel praktische Session-Marker setzen, über die wir wieder an den von uns markierten Anfang des Areals springen können.

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Arcadiges Fahrgefühl mit ordentlich Flair

Auf dem Board macht skate. in erster Linie richtig Spaß und präsentiert sich hier als sehr Arcade-lastig. Wer sich also einen Simulationscharakter erhofft hat, wird sich definitiv etwas umstellen müssen. Durch das sehr einsteigerfreundliche Gameplay ist es aber eben auch für Neulinge sehr leicht, in die Welt von skate. einzutauchen. So pushen wir das Board eingängig durch eine Vorwärtsbewegung des Sticks. Lassen wir diesen in der vorderen Position, führt unsere Figur weitere automatische Pushs durch, wenn nicht, nutzen wir den Antrieb der bis dahin ausgeführten Bewegungen. Hier ist es sehr leicht, einen guten Flow zu finden und mit ordentlich Tempo durch die Straßen der Stadt zu cruisen. Drücken wir den linken Stick zur Seite, führen wir außerdem Spins in die gewünschte Richtung aus. Was skate. hierbei wirklich herausragend macht, ist das Einbinden der Funktionen des DualSense. Durch die feinen Vibrationen spüren wir nicht nur äußerst intensiv die Geschwindigkeit des Boards, sondern merken auch jede Unebenheit im Boden sowie den Wechsel auf einen anderen Belag. Dadurch steht unser eigener Körper gefühlt mitten auf dem Board und wir werden direkt ins Geschehen katapultiert.

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Auch Ollies werden sehr intuitiv gesteuert, nämlich durch Bewegungen des rechten Sticks. Hier steuern wir nicht nur die Sprünge selbst, sondern haben auch die Chance, durch drehen des Controllersticks Bewegungen des Boards, also Fliptricks auszulösen. Eine praktische Kreisanzeige am unteren Rand des Bildschirms zeigt uns dabei auch genau das Muster an, das wir mit dem Stick gemalt haben. Jeder Trick hat dabei eine individuelle Geste, die wir lernen, uns merken und bei Bedarf dann in der Luft einsetzen können. Die Skatepedia des Spiels ist dabei der perfekte Ort, um die unterschiedlichen Bewegungsmuster zu verinnerlichen. Führen wir eine Sprungbewegung in der Nähe einer Kante aus, können wir dann auch spektakuläre Grinds meistern, zum Beispiel an Bordsteinkanten, auf Treppengeländern oder an Bänken. Auch hier unterstreichen die gelungenen Vibrationen das Spielgefühl und die intuitive Steuerung lässt uns nur sehr schwer Fehlversuche erleben, sodass gerade auch Einsteiger kaum Frust spüren werden. Erfahreneren virtuellen Skatern dürfte hier hingegen vielleicht etwas der Anspruch fehlen.

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Fazit

Unser erster Eindruck von skate. ist, dass hier schon vieles richtig gemacht wird. Wer auf arcadiges Skaten steht, wird sich hier sehr schnell wohlfühlen und dank der intuitiven Steuerung schnell spektakuläre Tricks in der weitläufigen Stadt ausführen können. Auch dank DualSense macht das Skaten an sich richtig Laune und lässt uns die verschiedenen Untergründe sehr schön spüren. All diejenigen, die eine anspruchsvolle, simulationsartige Umsetzung suchen, sind dagegen bei skate. an der falschen Adresse. Das Spiel verzeiht uns quasi jeden Fehler und gibt selbst blutigen Anfängern sofort ein gutes Gefühl. Was uns weniger gut gefallen hat, ist, dass die an sich wirklich sehr schön gestaltete Stadt mit ihren unterschiedlichen Arealen leider eine starre Kulisse bleibt und nur sehr wenig Anzeichen von Leben zeigt (kaum Fußgänger, keine Tiere oder Bewegungen der Pflanzen). Da aufgrund des Multiplayer-Ansatzes aber ständig andere Skater um uns herum düsen, ist das dann im Großen und Ganzen trotzdem irgendwie verschmerzbar. Die comciartige Grafik hat für uns sehr gut zur Thematik gepasst, ebenso wie der moderne Soundtrack mit einem Mix aus Rock, Pop und Hip-Hop. Der Fortnite-artige Look wird aber sicherlich nicht jedem gefallen. Alles in allem überwiegen bei uns am Ende die positiven Aspekte, denn gerade das Skaten macht wirklich Laune und lässt uns dank zahlreicher erlernbarer Trickmuster auch immer wieder Neues ausprobieren. Es bleibt dennoch spannend zu sehen, was im Laufe des Early Access noch verbessert wird und mit welchen zusätzlichen Inhalten EA die Spieler bei Laune halten will.

Pro:
  • Arcadiges Spielgefühl macht ordentlich Laune
  • Steuerung sehr intuitiv und einsteigerfreundlich
  • Playbook mit zahlreichen erlernbaren Trickmustern
  • Verschiedene Challenges in der ganzen Stadt halten uns bei der Stange
  • Offene Stadt an sich ist schön umgesetzt
  • Gelungener Einsatz des DualSense
  • Stimmiger, moderner Comiclook
Contra:
  • Nichts für Simulationsfans
  • Spiel verzeiht uns quasi jeden Fehler
  • Stadt eine überwiegend starre Kulisse
  • Nicht einmal die Vegetation bewegt sich
  • Belohnungen im Lootbox-Stil
  • Spezielle Sets meist nur gegen Ingame-Währung erhältlich, nicht gegen RIP-Coins
  • Look wirkt recht kindlich
Spiel getestet auf: PS5
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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