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Review

Sniper Ghost Warrior Contracts - Unterwegs im Schnee

Von Daniel Walter am 10. Dezember 2019. Getestet auf Xbox One. Zum Spiel hier klicken.

Mit Sniper Ghost Warrior Contracts wird die Sniper-Serie nach dem Open-World-Titel Sniper Ghost Warrior 3 fortgesetzt. Wie uns der neue Ableger gefallen hat, zeigen wir euch hier.

Als Scharfschütze im Schnee

Passend zur Winterzeit verschlägt es uns in Contracts nach Sibirien. Im Rahmen einer kurzen Sequenz im Stil der aktuellen Hitman-Reihe erfahren wir, dass sich Sibirien vor geraumer Zeit von Russland gelöst und nach einem Unabhängigkeitskrieg als eigenständiger Staat etabliert hat. Im neuen Sibieren sorgt die Korruption der Staatschefs allerdings für neue Unruhen. Hieraus bildet sich eine Widerstandsgruppe, die der Regierung Sibiriens den Krieg erklärt. Inmitten dieses Konflikts werden wir kontaktiert, um Bedrohungen wie mächtige Biowaffen zu eliminieren und dem Krieg endlich ein Ende zu setzen. Da es bei Sniper Ghost Warrior 3 nicht wirklich gelungen ist, die offene Welt mit Leben zu füllen, ist das neue auftragsbasierte Gameplay, das ebenfalls ein wenig an Hitman erinnert, eine sehr gute Entscheidung. Als Scharfschütze nehmen wir nacheinander verschiedene Aufträge an und schalten die markierten Ziele aus. Dabei stehen uns drei unterschiedliche Schwierigkeitsstufen zur Wahl. Je höher die Stufe, desto größer der Waffenschaden der Gegner sowie deren Erkennungsradius. Hier sei gesagt, dass auch der niedrigste Schwierigkeitsgrad noch kein Selbstläufer ist.

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Mit High-End-Equipment zum Ziel

Für unsere Missionen stellt uns unser Auftraggeber eine Hightech-Maske zur Verfügung, die über spezielle Funktionen verfügt und zudem mit unserer restlichen Ausrüstung verbunden ist. Im Rahmen einer Trainingsmission können wir uns, bevor es richtig losgeht, mit der Maske vertraut machen. So verfügt das Gerät beispielsweise über ein Fernglas, mit dem sich Gegner erspähen und markieren lassen. Auf diese Weise finden wir auch heraus, wie weit wir von den Feinden entfernt sind. Dies hilft uns wiederum dabei, präzise zu zielen. Wenn wir das Zielfernrohr unseres Scharfschützengewehrs nutzen, erkennen wir hier entsprechende Markierungen, die beim Anpassen des Schusswinkels für verschiedene Entfernungen helfen. Beim Zielen müssen wir darüber hinaus auch den Wind im Auge behalten, dessen aktuelle Richtung und Stärke ebenfalls im Zielbildschirm angezeigt wird. Um ein stabiles Anvisieren zu ermöglichen, haben wir außerdem die Chance, für eine gewisse Zeit die Luft anzuhalten. Die Umsetzung des Scharfschützengameplays ist bei Contracts wirklich hervorragend. Durch die verschiedenen Faktoren, wie die Entfernung des Ziels, die Bewegung der Gegner oder auch die Veränderungen des Winds, die mit einbezogen werden müssen, fühlt sich das Ausschalten der Feinde aus der Distanz sehr realistisch an. Da das genaue Treffen der gegnerischen Soldaten dadurch aber auch deutlich schwieriger ist, als man es aus klassischen Shootern kennt, sorgt ein Distanztreffer auch für ein deutlich größeres Belohnungsgefühl. Gelingt uns ein tödlicher Treffer, warten außerdem spektakuläre Kill-Cams auf uns, bei denen die Kamera die Kugel bis zum Einschlag begleitet. Eine weitere Parallele zur Hitman-Reihe ist, dass wir nach dem Erfüllen der Auftragsziele eine bestimmten Punkt erreichen müssen, um das Level abzuschließen und den Ort zu verlassen, sodass wir uns nicht zu früh in Sicherheit wiegen sollten.

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Arbeitet verschiedene Gebiete ab

In Sniper Ghost Warrior Contracts warten mehrere Gebiete auf uns, in denen verschiedene Aufträge erfüllt werden müssen, um sie abzuschließen. Neben dem klassischen Ausschalten von Zielpersonen gehören auch das Vernichten von Dokumenten, das Entwenden von Proben und Unterlagen oder auch das Aufspüren von Verbündeten zum Arbeitsfeld unseres Scharfschützen. Darüber hinaus können in den Gebieten optionale Herausforderungen abgeschlossen werden, die von einer bestimmten Anzahl an Kopfschüssen bis hin zu vorgegebenen Zeitlimits für bestimmte Kills reichen. Im Rahmen der Missionen können wir uns recht frei in der sandboxartigen Umgebung bewegen, einige Bereiche sind aber auch eher linear gehalten, sodass wir uns an die vorgegebenen Wege halten müssen. Dabei gilt es nicht nur, ein Ziel nach dem anderen auszuschalten, sondern beispielsweise auch kleinere Kletterpassagen zu meistern, Durchgänge zu öffnen oder Waffen zu beschaffen, um die Missionen abschließen zu können. Falls wir einmal nicht wissen, wo es weitergeht, zeigt uns unsere High-Tech-Maske bei Bedarf mögliche Wege oder Ankerpunkte an, an denen wir nach oben klettern können. Außerdem warten im Spielverlauf diverse Stealth-Passagen auf uns, in denen wir uns an Gegner heranschleichen oder um sie herum bewegen können, indem wir uns beispielsweise im hohen Gras verstecken. Aus der Deckung heraus sind auch lautlose Nahkampfkills möglich, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Mithilfe von Locksteinen können Gegnergruppen etwas ausgedünnt werden, indem einzelne Feinde weggelockt werden. Wenn es einmal brenzlig wird, bietet uns die Spielwelt außerdem zahlreiche Versteckmöglichkeiten wie leer stehende Truhen oder Ähnliches, in denen wir für kurze Zeit untertauchen können, wenn Feinde auf uns aufmerksam geworden sind und nach uns suchen. Bei besiegten Gegnern finden wir nicht nur Munition und Waffen. Tote Offiziere halten darüber hinaus auch wichtige Zugangskarten und Informationen für uns bereit, die uns beim Erfüllen der Missionen helfen.

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Stimmungsvolle Welten, aber nicht ganz am Puls der Zeit

Die Schauplätze an sich überzeugen mit einer gelungenen Atmosphäre und sehenswerten Schneewelten und Militärbasen. Schaut man etwas genauer hin, weist die Grafik des Ego-Shooters aber einige Schwächen auf. So sehen die Texturen teilweise ziemlich verwaschen und unscharf aus und auch die Licht- und Raucheffekte wirken etwas altbacken. Die Ingame-Grafik steht auch etwas im Kontrast zu der sehr modernen und gelungenen Präsentation in den kurzen Missionsbriefings, die sich wirklich sehen lassen können. Ebenfalls wirklich gut umgesetzt sind die Wettereffekte wie Schnee, Regen oder Nebel, die spürbar Einfluss auf unsere Sicht haben. Etwas störend sind dagegen die ständigen Gespräche zwischen unserem Scharfschützen und seinem Auftraggeber, bei denen auch klassische, abgelutschte Actionfilm-Sprüche auf uns warten, die leider eher zum Vergessen als zum Lachen sind.

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Fazit:

Nach dem etwas blassen Sniper Ghost Warrior 3, das vor allem mit seiner leeren offenen Welt zu kämpfen hatte, geht Sniper Ghost Warrior Contracts wieder eher klassische Wege und setzt auf einzelne Missionsgebiete, in denen man sich aber recht frei bewegen kann. Gameplaytechnisch kann der Shooter definitiv überzeugen, denn gerade das Ausschalten von Zielpersonen mit dem Scharfschützengewehr verlangt uns Einiges ab und wirkt bei Erfolg sehr motivierend. Hinzu kommen kleinere Stealth- und Kletterabschnitte, die für Abwechslung sorgen und sich gut ins Gesamtbild einfügen. Das größte Manko des Titels ist sicherlich seine Grafik. Diese wirkt insgesamt einfach etwas überholt und kann in Sachen Detailreichtum und Realismus nicht mit der Konkurrenz mithalten. Die verschneiten Welten können aber dennoch mit ihrer Atmosphäre überzeugen. Insgesamt ist Sniper Ghost Warrior Contracts aber ein rundum gelungener AA-Titel, der gekonnt einige Elemente der Hitman-Reihe integriert.

Pro:
  • einzelne Missionen im Hitman-Stil
  • weitläufige Missionsgebiete statt Open-World
  • verschiedene Aufgaben in jedem Gebiet
  • kleinere Stealth- und Kletterelemente sorgen für Abwechslung
  • hervorragendes Scharfschützengameplay
Contra:
  • verwaschene Texturen
  • grafisch insgesamt etwas altbacken
  • nervige Sprüche und Gespräche mit unserem Auftraggeber
Story:
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Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: Xbox One
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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