

Sword of the Sea im Test: Die Rückkehr des Meeres in einer versandeten Welt
Nach einem epischen Kampf zwischen Meer und Feuer endete die Welt in einer einzigen Wüste. Als unser Spielcharakter, ein namenloses Phantom und einer der Krieger des Wassers, durch einen einzelnen Tropfen erwacht, beginnt er den aussichtslosen Kampf, der Welt das Wasser wiederzubringen. Der Großteil dieser Geschichte wird durch Tafeln und Wandbilder, die wir in der Welt verstreut finden können, erzählt. Ohne diese sind die (eher raren, dafür umso epischeren) Cutscenes kryptisch und geben wenig Aufschluss, über die aktuellen Ereignisse.
Surfen statt Schwertkampf
Obwohl das Spiel „Sword“ im Namen hat und wir auch wirklich ein Schwert mit uns führen, ist das Spielprinzip zunächst überraschend. Denn wir schwingen die Waffe nicht wie gewöhnlich, sondern nutzen sie viel mehr als magisches Surfbrett, mit dem wir durch unendliche Sanddünen gleiten. Dabei können wir, ganz wie auf einem Skate- oder Snowboard, spektakuläre Tricks ausführen. An bestimmten Stellen können wir (wieder mithilfe unseres alten, mächtigen Schwerts) das verloren geglaubte Meer unter dem Sand hervorholen. Nach und nach erschaffen wir also eine Welt, die von Lebewesen wimmelt und uns ermöglicht, uns noch schneller und effizienter zu bewegen.
Wirkliche Kampfelemente bietet Sword of the Sea nicht, es dreht sich alles um Erkundung. Lediglich in kleinen Arenen, in denen wir innerhalb eines Zeitlimits eine gewisse Anzahl von Punkten durch Tricks erreichen müssen, entsteht ein kompetitiver Faktor.
Beim Erkunden finden wir nicht nur optische Easter Eggs, sondern auch Gemälde und Schnecken. Diese bringen zwar keinen spielerischen Vorteil, sind aber für das 100 %ige Abschließen notwendig. Mit der Währung, die überall verteilt ist, lassen sich neue Trick-Skill-Sets freischalten. Diese ermöglichen begrenzt neue Bewegungsoptionen, sind aber vorwiegend optischer Natur. Die Story lässt sich in ca. 3 Stunden durchspielen. Sie bietet dank zahlreicher Collectibles und Metriken wie Stylepunkten und einem Timer jedoch eine hohe Wiederspielbarkeit.
Eine Welt zum darin verlieren
Der eigentliche Star ist jedoch definitiv die Optik. Sei es die unendlichen Wüstenwelten, die von Ruinen übersät sind, schneebedeckte Gipfel oder die von Meereslebewesen bevölkerten, wiederhergestellten Wasserwelten – alles ist einfach nur atemberaubend.



Die Kamera spielt dabei geschickt mit dem Zoom und gibt uns in epischen Momenten mehr Sichtweite, nur um dann wieder heranzuzoomen, damit unsere Tricks perfekt in Szene gesetzt werden. Die Darstellung der wiederhergestellten Wasserwelt ist das i-Tüpfelchen: Nicht nur der Boden besteht aus Wasser, auch die „Luft“ ist erfüllt von Fischen, Quallen und größeren Meerestieren wie Walen. Obwohl sie an sich noch die gleiche Struktur hat, ist die Umgebung fast nicht wiederzuerkennen. Wer die Vorgänger Journey und ABZÛ gespielt hat, wird die Optik wiedererkennen, denn wir verwandeln quasi die weiten von Journey in die nassen Tiefen von ABZÛ. Strömungen und Algenwälder geben neue Wege frei, wodurch wir neue Bereiche schneller oder überhaupt erst erreichen können. Beim Suchen nach Collectibles erforschen wir alle Bereiche der Spielwelt, die bis ins letzte Detail ausgestaltet sind. Dadurch, dass wir Achievements erhalten, wenn wir verschiedenste Tiere reiten, werden wir zusätzlich angespornt, diese zu suchen.


Untermalt wird das Gesehene von einem meisterhaft komponierten Soundtrack. Von ruhigen Klängen, die die Weite der kargen Wüste symbolisieren, wechseln wir zu schnelleren Rhythmen, die das Treiben der Meereslebewesen einfangen. In schnelleren Abschnitten wird auch die Musik dichter. Dabei sind alle Stücke instrumental und kommen ohne Gesang aus.
Fazit
Hinter diesem optisch bombastischen Spiel verbirgt sich eine erstaunlich emotionale Geschichte, die auch komplett ohne gesprochene Sprache packend ist. Die relativ kurze Spielzeit macht es perfekt für einen kurzen, intensiven Durchgang. Dank der Metriken und Collectibles bietet es aber ebenso Anreiz für weitere Runs. Wer sich an der Optik der Vorgänger wie ABZÛ, Journey oder The Pathless erfreut hat, wird Sword of the Sea ohnehin auf dem Schirm haben. Aber auch allen anderen kann dieses Spiel nur wärmstens empfohlen werden.
- Optik
- Emotionale Geschichte
- Flüssiges Gameplay
- Kurze Spieldauer
- Collectibles verändern Gameplay nicht
- Wenig Variation im Gameplay


Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.