THAT TIME I GOT REINCARNATED AS A SLIME ISEKAI CHRONICLESTHAT TIME I GOT REINCARNATED AS A SLIME ISEKAI CHRONICLES
Review

That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles im Test: Ein Fantasy-Trip mit Höhen und Tiefen

Von Dominik Probst am 5. September 2024. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles ist ein actiongeladenes RPG, das versucht, die Magie des beliebten Animes auf die Gaming-Welt zu übertragen. Als Rimuru Tempest, der charismatische Schleim, der die Fantasy-Welt des Jura-Tempest-Imperiums regiert, tauchen wir in Kämpfe, Stadtaufbau und die Erkundung einer magischen Welt ein. Obwohl das Spiel einige seiner Versprechen einlöst, gibt es auch Punkte, die die Erfahrung trüben. Ob es sich lohnt, in dieses Isekai-Abenteuer einzutauchen, erfährst du in unserem ausführlichen Test.

Die Magie des Animes bleibt auf der Strecke

Was die Geschichte betrifft, enttäuscht That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles leider auf ganzer Linie. Während der Anime That Time I Got Reincarnated as a Slime durch seinen Humor, seine charmanten Charaktere und die überraschenden Wendungen glänzt, wirkt die Erzählung im Spiel oft flach und uninspiriert. Die Dialoge sind größtenteils belanglos und obwohl viele bekannte Charaktere aus der Serie auftauchen, schaffen sie es nicht, dieselbe emotionale Bindung aufzubauen. Die Missionen, die wir absolvieren, wirken wie eine bloße Aneinanderreihung von Aufgaben, die keinen wirklichen Einfluss auf die Handlung haben. Das Gefühl einer zusammenhängenden Story, die uns tiefer in die Welt eintauchen lässt, bleibt aus​.

Die Quests im Spiel sind zwar zahlreich, leiden jedoch unter starker Wiederholung. Viele Aufgaben laufen nach dem gleichen Muster ab und die Dungeons bieten kaum Abwechslung. Statt spannender Abenteuer erwartet uns oft ein eintöniges „Gehe hin, bekämpfe Gegner, kehre zurück“-Schema. Hier wäre deutlich mehr Potenzial vorhanden gewesen, besonders wenn man die komplexe und fantasievolle Vorlage bedenkt​.

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Ein Mix mit Luft nach oben

Das Gameplay von That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles ist eine Mischung aus Action-RPG und Stadtaufbau. Im Kern geht es darum, als Rimuru Tempest unsere kleine Siedlung zu einem mächtigen Reich aufzubauen, indem wir Ressourcen verwalten, Gebäude errichten und unsere Stadt verteidigen. Die Stadtbau-Komponente mag auf den ersten Blick interessant wirken, aber schnell merkt man, dass hier Potenzial verschenkt wurde. Die Mechaniken sind einfach gehalten und das Gefühl von Fortschritt bleibt oft aus, da viele Aspekte eher oberflächlich sind. Einige Gebäude wie der "Rimu-Burger" oder das "Curry-Muru" sind zwar charmant, bieten aber wenig spielerischen Mehrwert​.

Der Action-Part des Spiels ist definitiv der unterhaltsamere Aspekt und bildet das Herzstück der Spielerfahrung. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab und setzen auf ein actiongeladenes Kampfsystem, das sowohl schnelle Reaktionen als auch strategische Entscheidungen erfordert. Rimuru und sein Team verfügen über eine Vielzahl an Fähigkeiten, die sich im Kampf einsetzen lassen, um Gegnergruppen in intensiven Auseinandersetzungen zu besiegen. Ob magische Attacken oder kraftvolle Nahkampfangriffe – die Auswahl an Aktionen verleiht den Kämpfen eine gewisse Dynamik.

Die Bosskämpfe sind dagegen durch ihre größere Lebensenergie und dem wiederaufladbarem Schild etwas spannender. Allerdings wiederholt sich das grundlegende Kampfsystem schnell, was auf Dauer für Eintönigkeit sorgt. Die Quests folgen oft einem ähnlichen Muster: Betrete einen Dungeon, besiege die Gegner und kehre zurück. Diese Abfolge kann schnell monoton werden und trübt leider die Langzeitmotivation, vor allem wenn die Gegner-KI nicht immer die größten Herausforderungen bietet. Gerade bei Standardkämpfen gegen gewöhnliche Feinde stellt sich oft das Gefühl ein, dass man einfach nur "durchläuft", ohne viel nachdenken zu müssen.

Ein großer Pluspunkt ist jedoch das Team-Management. Im Kampf können wir nahtlos zwischen verschiedenen Teammitgliedern hin- und herwechseln, was nicht nur taktische Tiefe bietet, sondern auch für Abwechslung sorgt. Jedes Teammitglied verfügt über eigene Spezialfähigkeiten und Angriffsmuster, die uns dazu ermutigen, verschiedene Charaktere je nach Situation einzusetzen. Ein Charakter mag beispielsweise starke magische Angriffe haben, während ein anderer im Nahkampf brilliert. Diese Flexibilität gibt uns mehr Kontrolle über das Geschehen und erlaubt es auch bei schwierigeren Gegnern, clevere Kombi und Synergien zu nutzen. Besonders in Bosskämpfen wird dieser Aspekt relevant, da wir gezielt die Schwächen der Gegner ausnutzen können. Mit der richtigen Mischung aus Angriffen und Timing lassen sich so einige der härtesten Herausforderungen bewältigen, was den Kämpfen eine gewisse taktische Tiefe verleiht, die das Spiel insgesamt aufwertet.

Trotzdem bleibt das Grundproblem der sich wiederholenden Kämpfe bestehen. Die regelmäßige Abwechslung durch das Wechseln der Charaktere hilft zwar, aber es wäre schön gewesen, wenn die Entwickler mehr Varianz in die Quests und das Kampfsystem gebracht hätten. So bleibt das Spiel leider hinter seinem Potenzial zurück und schöpft die Tiefe, die es bieten könnte, nicht voll aus.

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Optisch charmant, aber nicht herausragend

Das Design des Spiels ist stark an den Anime angelehnt, was für Fans der Serie sicherlich eine gute Nachricht ist. Die Welt wirkt bunt und lebendig, auch wenn sie teilweise unter generischen Umgebungen leidet. Das Spiel setzt auf einen Chibi-Artstil, der die Charaktere putzig, aber auch etwas vereinfacht darstellt. Während dieser Stil im Anime gut funktioniert, fehlt dem Spiel dadurch die Tiefe, die man sich bei einem modernen RPG erhoffen würde. Besonders in größeren Landschaften wirken die Umgebungen flach und repetitiv​.

Auch die Animationen und der visuelle Stil bleiben hinter aktuellen Standards zurück. Wer auf detaillierte Charaktermodelle oder ausgeklügelte Umgebungen hofft, wird enttäuscht. Die Optik erinnert stark an Titel für Handheld-Konsolen, was den Eindruck verstärkt, dass hier an den falschen Ecken gespart wurde.

Nette Ideen, halbherzige Umsetzung

Ein weiterer Aspekt von That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles ist das Städtebau-System, das auf den ersten Blick vielversprechend wirkt. Wir können Materialien sammeln, um neue Gebäude zu bauen oder um unsere bestehenden zu verbessern. Dadurch erhalten wir beispielsweise mehr Lebensenergie oder einen höheren Angriff. Die Auswahl an Gebäuden bleibt aber begrenzt, und das Upgraden fühlt sich oft eher wie eine lästige Pflicht an, als dass es echten Spielspaß bringt​. Am Ende muss auch einige Zeit gegrindet werden, um die nötigen Materialien aufzutreiben.

Die Welt von Jura Tempest zu erkunden, hätte spannend sein können, wenn es mehr Abwechslung gegeben hätte. Die meisten Gebiete sind recht ähnlich aufgebaut und bieten wenig Anreize, wirklich in die Tiefe zu gehen oder versteckte Geheimnisse zu entdecken. Hier hätte das Spiel von mehr Überraschungen oder einzigartigen Landschaften profitieren können, die die Erkundung lohnenswert machen​.

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Fazit

That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles versucht, die Magie des Animes auf die Konsolen und den PC zu bringen, scheitert jedoch an der Umsetzung. Die Stadtbau-Mechaniken wirken unausgereift und das Kampfsystem, so spaßig es auch sein mag, wiederholt sich schnell. Der Chibi-Stil und die flachen Umgebungen lassen das Spiel technisch veraltet wirken und auch die Story enttäuscht durch fehlende Tiefe und Emotionalität. Fans des Animes könnten dennoch ihren Spaß an den bekannten Charakteren und der charmanten Welt finden, aber für Spieler, die eine packende Erzählung oder abwechslungsreiches Gameplay erwarten, ist dieses Abenteuer eher eine Enttäuschung​.


Am Ende bleibt That Time I Got Reincarnated as a Slime ISEKAI Chronicles ein Spiel, das in einigen Momenten Spaß macht, aber insgesamt nicht die Erwartungen an ein modernes RPG erfüllt. Nur eingefleischte Fans der Serie sollten einen genaueren Blick riskieren – und das vielleicht erst im Sale.

Pro:
  • Bekannte Charaktere aus dem Anime
  • Actiongeladene Kämpfe mit coolen Spezialfähigkeiten
  • Bosskämpfe bieten Herausforderung
  • Einfach zu erlernende Steuerung
  • Charmanter Chibi-Stil (für Fans)
Contra:
  • Repetitives Gameplay
  • Uninspiriertes Stadtbausystem
  • Flache und monotone Dungeons
  • Visuell wenig beeindruckend
  • Fehlende narrative Tiefe
  • Performance-Probleme bei größeren Kämpfen
  • Kaum Abwechslung bei Quests
  • Fehlender Langzeitspielspaß
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 6.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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