The Legend of Zelda: Tears of the KingdomThe Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Review

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom im Test: Hyrule für Fortgeschrittene

Von Tjark am 19. Juni 2023. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist der Titel des Nachfolgers vom nun mehr sechs Jahre alten Breath of the Wild. Ob das finale Produkt den geschürten Erwartungen standhalten kann, erfahrt ihr im Test.

zelda totk (36)

Das Böse schläft nie

Jeder neue Teil der (The Legend of) Zelda-Reihe hat es inzwischen schwer, da er ein großes Erbe antritt und sich beweisen muss. Vor allem nach dem letzten Open-World-Meilenstein Breath of the Wild. Nach der Versiegelung der Verheerung Ganon untersuchen Zelda und Link das Austreten eines mysteriösen Miasmas unter Schloss Hyrule. Tief in den Gewölben finden sie eine mumifizierte Leiche, die aber prompt vor ihren Augen zum Leben erwacht und die beiden mit einem riesigen Miasma-Strahl angreift. Das raubt Link alle Ausdauer und Herzen und schleudert Prinzessin Zelda in einen Abgrund. Statt aber in den Tod zu stürzen, löst sich diese einfach auf. Zudem verändert das Tun der unbekannten (nicht mehr) Leiche auch das ganze Landschaftsbild Hyrules, denn das Schloss beginnt zu schweben, überall im Land erscheinen seltsame Steinschreine und die Himmelsinseln der Sonai werden plötzlich sichtbar. Auf genauso einer Insel erwacht unser geschwächter Protagonist, nachdem er beim Versuch Zelda zu retten, ebenfalls in den Abgrund gesprungen ist, nur, um von einer leuchtenden Hand gerettet zu werden. Überrascht finden wir ebendiese Hand an unserem rechten Arm. Es stellt sich heraus, dass der erste König Hyrules Rauru uns gerettet und uns auch seinen Arm gegeben hat, da der von Link zu stark verletzt war.

zelda totk (26) zelda totk (31)

Neue Fähigkeiten braucht das Land

Mit diesem Arm kommen mehrere neue Fähigkeiten, die in den Schreinen auf der Tutorial-Ebene freigeschaltet werden müssen. Diese Fähigkeiten sind der „Aufstieg“, der uns ermöglicht, in über uns gelegene Decken zu springen und „hindurchzuschwimmen“, sodass wir oben herauskommen. Die Ultrahand, die ähnlich zum Magneten der Shiekah Tafel funktioniert, lässt uns Objekte greifen und mit uns herumtragen. Nur müssen diese nicht mehr unbedingt metallisch sein und können deutlich größer ausfallen. Eine weitere Besonderheit ist, dass wir Objekte jetzt auch fest verbinden können, dafür müssen wir sie nur aneinander halten und per Tastendruck kleben wir sie zusammen. So lassen sich die ausgefallensten Konstrukte erzeugen oder Rätsel lösen.

zelda totk (112) zelda totk (70) zelda totk (84)

Die Fähigkeit „Synthese“ funktioniert ähnlich, ermöglicht es uns aber, Objekte an unsere Waffen und Schilde zu basteln. Das können auch Waffen sein, die wir an Waffen bauen. Je nach angebautem Teil erhalten wir mehr Angriffsstärke oder neue Effekte. Zuletzt gibt es noch die „Zeitumkehr“, die, wie der Name schon vermuten lässt, die Zeit von Objekten umkehrt, also zum Beispiel einen fallenden Stein wieder aufsteigen lässt oder einen Schalter zurückdreht. Dazu kommen noch kleinere Hilfsfertigkeiten, wie das Speichern von Bauplänen und das bekannte Fotomodul. Nachdem wir es geschafft haben, von der Tutorial-Insel herunterzukommen, begeben wir uns also auf die Suche nach Zelda. Dabei streifen wir wieder durch ganz Hyrule und treffen einige bekannte sowie neue Charaktere.

So groß kann Hyrule sein

Da Tears of the Kingdom einige Jahre nach Breath of the Wild spielt, ist uns die Welt an sich bekannt, aber in der Zwischenzeit sind die Charaktere gealtert und der Wiederaufbau Hyrules nach der Verheerung Ganon ist auch gut vorangeschritten. Nintendo hat hier genau den Sweetspot zwischen einer bekannten Welt mit „das habe ich alles schon mal gesehen“ und dem Gefühl, dass alles neu ist, getroffen. Manchmal dauert es kurz, bis man einen Ort überhaupt erkennt.

zelda totk (107)

Die Karte ist deutlich größer, da wir nicht nur den Boden von Hyrule bewandern dürfen, sondern auch die Himmelsinseln darüber und den kompletten Untergrund. Dadurch ergeben sich drei verschiedene Karten, die separat bereist werden. Erkundet wird meist von Kartographietürmen aus, das sind Türme, die uns in die Luft katapultieren und es dadurch ermöglichen, die Welt zu scannen, in verschiedene Richtungen zu gleiten oder schlicht den Luftraum zu erreichen. Die schwebenden Himmelsinseln sind einfach nur kleine, verstreute Felsbrocken, mehrheitlich mit einem Schrein und einer kleinen Aufgabe ausgestattet. Hier gibt es zum Beispiel Parcours, bei denen innerhalb eines Zeitlimits verschiedene Ringe durchflogen werden müssen, um Geld oder Ausrüstung zu erhalten.

zelda totk (183) zelda totk (188)

Ganz neu: Jetzt auch mit Untergeschoss

Der Untergrund hingegen ist eine weitreichende und vollständig verbundene Karte. Hinein gelangen wir, in dem wir in einen der Schlünde springen. Anders als die Türme, mit denen wir die Oberwelt erkunden und kartieren, müssen wir hier Wurzeln aktivieren, die dann Licht von Schreinen weiterleiten und einen gewissen Bereich ausleuchten. Tun wir das nicht, ist die Umgebung komplett düster und muss eigenständig mit Feuer oder Leuchtsamen erhellt werden. Da der Untergrund näher an der ominösen Quelle des Miasmas ist, ist dieses hier auch deutlich stärker vertreten. Das stärkt zum einen Gegner und bildet auf der anderen Seite ganze Seen, die Schaden verursachen und unsere Herzen bis zu Kontakt mit Licht blockieren. Im Untergrund können wir die Überreste einer geheimnisvollen Zivilisation untersuchen und deren übrig gebliebene Ausrüstung einsacken.

zelda totk (189)

So weit, so vertraut

Die Mechaniken der Fortbewegung und des Kampfes sind weitestgehend die gleichen, aber alle noch einen Tick verfeinert. Und mit den neuen Fähigkeiten Synthese und Ultrahand ergeben sich hier komplett neue Möglichkeiten. Hinzu kommen die Sonai Bauteile, das sind batteriebetriebene Bauteile, die immer eine bestimmte Funktion ausführen. Es gibt zum Beispiel Raketen, Ventilatoren und Räder, die sich alle hervorragend zur Fortbewegung eignen. Aber auch automatische Geschütztürme, Bomben und Blitzwerfer für den Kampf gibt es. Es wirkt fast so, als hätten sich die Entwickler angeschaut, welche verrückten Techniken und Kniffe sich über die Jahre in Breath of the Wild entwickelt haben und dann Fähigkeiten geschaffen, die das noch weiter unterstützen. Jedem Spieler ist aber vollkommen freigestellt, wie kreativ er das ausleben will. Kreativ kann man auch wieder beim Kochen werden, denn es lassen sich wieder verschiedenste Zutaten in einen Kochtopf werfen und zu den unterschiedlichsten Köstlichkeiten kombinieren. Meist sind die erstandenen Gerichte sogar nützlich, um die Welt weiter zu erforschen.

Sowohl optisch als auch von der Steuerung her müssen sich Spieler des vorherigen Teils kaum umstellen. Es gibt wieder einen dedizierten Knopf für, nennen wir es mal, Magie. Die Schnellwechsel Menüs für Waffen, Bögen und Schilde. Lediglich das Schnellmenü für Gegenstände ist neu. Es dient dazu, Objekte schnell auf den Boden zu werfen, um diese zum Beispiel mit einer Waffe zu synthetisieren. Die Performance ist dabei wie gewohnt sehr gut.

zelda totk (103)

Fazit

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom sieht im ersten Moment aus wie ein sehr großer DLC für seinen direkten Vorgänger, aber schon nach kurzer Zeit wird klar, dass hier so viele Änderungen und Verbesserungen eingebaut wurden, dass ein eigenständiges Spiel daraus geworden ist. Hätte ich jede Änderung und Mechanik beschrieben, wäre dieses Review deutlich länger, würde aber auch den Spaß am Entdecken und Experimentieren verderben. Es wurde sowohl die klassische Zelda-Formel bedient, in dem es wieder Haupttempel mit zugehörigen Mechaniken und Bossen gibt als auch die durch Breath of the Wild neu geprägte Formel der offenen und frei erforschbaren Welt. Die neuen Fähigkeiten ermöglichen es hierbei, noch verrückter vorzugehen und noch mehr Wege zu entdecken. Für mich ist The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom das klar überlegene und beste aller Open World Zeldalikes. Die paar Punkte, die mich an Breath of the Wild noch gestört haben, wurden hier endgültig getilgt. Eine klare Empfehlung an jeden.

zelda totk (44) zelda totk (1) zelda totk (10)
Pro:
  • Riesige Spielwelt mit drei Ebenen
  • Neue Fähigkeiten, die Kreativität freien Lauf lassen
  • Nette Nebenquests
  • Epische Tempel
  • Praktischer Nutzen der Krog-Samen
  • Viel zu entdecken
Contra:
  • Zeitweise etwas überwältigend
  • Klettern hört manchmal unerfindlich auf
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 10.0 / 10
TestingBuddies Award Gold
Spiel getestet auf: Switch
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

Schreibe einen Kommentar