Train Sim World 5 im Test: Aller guten Dinge sind fünf
Dovetail Games kommt auch 2024 mit einer neuen Version der Train Sim World angerauscht. Was die fünfte Version zu bieten hat und ob sie ein respektabler Nachfolger ist, klären wir im Test.
Von Frankfurt bis L.A.
Im Allgemeinen steht Train Sim World für eine realitätsnahe Simulation, in der wir auch die Außenwelt aus der Egoperspektive frei erkunden können. Es werden Pendler-, Güter- und Fernverkehrsrouten abgedeckt und mit verschiedensten Zuggattungen kombiniert.
Neu dabei sind dieses Mal:
Die San Bernardino führt uns 57 Meilen weit von den Ausläufern des Cajon Valley bis hin nach Greater L.A. Vorbei an tollen Landschaften und industriell geprägten Städten bringen sie unzählige Pendler an ihr tägliches Ziel. Die Hauptrolle spielen dabei die MPI MP 36 und die EMD-F125, welche beide Dieselloks sind und für den Nahverkehr ausgelegt wurden.
Dazu gesellt sich die Kinzigtalbahn, die uns von Frankfurt nach Fulda führt und in der wir den beliebten ICE-T ausprobieren können. Dieser ist auch mit einer voll funktionsfähigen Neigetechnik ausgestattet, mit deren Hilfe es noch flotter um die Kurven geht. Dazu gibt es noch die etwas in die Tage gekommene BR 114 sowie die top moderne Br 193 „Vectron“.
Und da aller guten Dinge drei sind, bekommen wir mit der West Coast Main Line: London Euston - Milton Keynes noch eine Pendlerstrecke im quirligen London dazu, die sowohl Nahverkehr als auch Intercityverbindungen bietet und entweder mit der Class 350/1 oder der Class 377/2 bedient wird.
Zusätzlich erhalten die Käufer der Special- und Deluxeversionen für die Strecke London den Avanti West Coast Class 390 Pendolino, für die L.A. Route den Cajon Pass zum Erkunden und für den deutschen Fahrabschnitt den Flixtrain mit passender Lackierung für die BR 193 und die Waggons.
Zu jedem Streckenpaket werden einige Aufgaben, ein Fahrplanmodus und die "Freie Fahrt"-Funktion mitgeliefert. Wer noch mehr möchte, kann sich in Dovetails eigenem "Creators Club" anmelden und auf Szenarien, Lackierungen und Community Meisterschaften zurückgreifen.
Einige kleine Neuigkeiten
Am grundsätzlichen Spielprinzip hat sich kaum etwas geändert: Wir sind immer noch in der Egoperspektive unterwegs und können unsere Strecke frei erkunden sowie aus unserem Zug ein- und aussteigen, wie es uns beliebt. Erstmalig gibt es nun einen Schaffnermodus in Train Sim World 5. In diesem können wir Tickets kontrollieren, die Türen bei An- und Abfahrten betätigen und den Zugführer über Veränderungen während der Fahrt benachrichtigen. Verfügbar ist der neue Modus in den Zügen: BR 350 auf der West Coast Main Line, in der DB BR 114 von Frankfurt nach Fulda und im Metrolink MP36PH-3C / F125 auf der San Bernardino Line.
Eine besondere Funktion hat sich Dovetail Games für die Besitzer der Special- und Deluxeversionen überlegt. Und zwar das Route Hopping, mit dem wir die Möglichkeit haben, auf den neuesten Strecken in eine angeschlossene Route zu springen, ohne in das Hauptmenü zurückkehren zu müssen.
Auch ein Schnellreisesystem hat es nun in das Spiel geschafft und erleichtert es den Spielern, die Sammelgegenstände auf den Strecken zu finden, ohne jedes Mal die unzähligen Bahnhöfe anfahren zu müssen.
Der Foto-Modus und der Creators Club wurden erweitert und auch die Karte wurde aktualisiert, sodass wir Informationen in Echtzeit nachverfolgen können, wie zum Beispiel die An- und Abfahrt von anderen Zügen.
Laut Dovetail sollen fast alle Routen der Vorgängergenerationen kompatibel zu der aktuellen Version sein, das konnte sich auch im Test bestätigen. Zwar muss man auf die neuen Gimmicks verzichten, nutzbar sind die Strecken aber auf jeden Fall.
Einige kleinere Bugs sind im Spielverlauf aufgefallen, wie etwa, fehlende Texturen an Bahnhöfen oder Soundglichtes. Keiner dieser Fehler hat aber zum Absturz des Spiels geführt.
Hübsch aber kaum Neuerungen
Der grafische Eindruck weiß durchaus zu gefallen, gerade, was die Beleuchtung und den Detailgrad der Lokmodelle betrifft. Auch die modellierten Innenräume scheinen nochmals aufgehübscht worden zu sein. Dennoch wirken viele Bahnhöfe auch weiterhin recht karg. Die Performance konnte über die Jahre reifen und nur ganz selten tauchen noch unschöne Nachladeruckler auf.
Soundcheck bestanden
Klanglich kann Train Sim World 5 wieder überzeugen, fast alle Züge haben ihre eigenen Soundeffekte und können, soweit einschätzbar, auch mit der Realität mithalten. Die Umgebungsgeräusche tragen zur Atmosphäre bei und variieren zwischen dem hektischen Grundrauschen in großen Bahnhöfen oder Vogelgezwitscher auf kleinen und ruhigen Nebenrouten. Das vertonte Tutorial hat es wieder in die neueste Version geschafft und automatische Ansagen im Zug und am Bahnhof tragen zur Immersion bei. Nur individuelle Durchsagen in den Szenarien fehlen weiterhin.
Fazit
Die fünfte Version des Train Sim World von Dovetail Games kann mit vielen kleinen und großen Verbesserungen überzeugen. Gerade für Einsteiger und Casual Gamer, die nur mal kurz in die Welt der Züge reinschnuppern wollen, wurde der Simulator nochmals bedienungsfreundlicher gestaltet. Schön ist auch zu sehen, dass für die Besitzer des Train Sim World 4 das Update nun kostenlos ist und man die enthaltenen Routen extra erwerben kann.
- Verbesserte Effekte
- Route Hopping
- Verbesserte Karte
- Neuer Schaffnermodus
- Kleine Verbesserungen
- Kostenloses Update für Besitzer der Vorgängerversion
- Keine individuellen Ansagen in den Szenarien
- Kleinere Bugs
Passionierter PC und Konsolenspieler. Fokus liegt auf Einzelspielererlebnissen