

Turtle Beach Rematch Advanced Wired Controller im Test: Geheimtipp oder nur farbenfrohe Mittelklasse?
Wer heute einen kabelgebundenen Controller sucht, der gut aussieht, solide funktioniert und preiswert ist, stößt schnell auf die neue „Rematch Advanced“-Serie von Turtle Beach. Die verschiedenen Modelle überzeugen schon optisch – doch wie schlägt sich das Gerät technisch? Das erfahrt ihr in unserem Test.

Handling
Beim Handling hinterlässt der Rematch Advanced einen durchweg angenehmen Eindruck. Die Form orientiert sich stark an klassischen Xbox-Controllern, inklusive vertrauter Ergonomie, Tastenanordnung und Beschriftung. Da es sich um eine rein kabelgebundene Modellreihe handelt, ist das Gewicht deutlich geringer als bei den kabellosen Vorbildern. Funkbedingte Latenzen gibt es hier natürlich keine.
Ein besonderes Feature sind die rückseitig angebrachten Trigger-Buttons, mit denen sich zwei Buttons zusätzlich betätigen lassen, ohne den Daumen vom Analogstick zu nehmen. Die Belegung kann entweder direkt über eine Tastenkombi oder über die „Control Hub“-App frei belegt werden. Solche Backpedals sind zwar kein Alleinstellungsmerkmal, in dieser Preisklasse aber eher selten.

Die eingebauten Vibrationsmotoren liefern ein kräftiges und präzises Feedback, das sich sogar etwas differenzierter anfühlt als beim Originalcontroller. Die auffällige Optik sorgt jedoch für eine relativ glatte Oberfläche, wodurch man in längeren Sessions hin und wieder nachgreifen muss. Das D-Pad wiederum ist etwas weich im Druckpunkt und könnte bei präzisen Steuerungen – etwa in Plattformern oder Fighting Games – exakter reagieren.
Unterm Strich eignet sich das Handling für die meisten Genres wie Shooter, Action-Adventures oder Indie-Titel sehr gut. Wer jedoch höchste Präzision und griffige Oberflächen erwartet, sollte eher zu einem Premium-Modell greifen.
Tastenanschlag und Button-Feedback
Insgesamt fühlen sich die Tasten des Rematch Advanced solide an. Druckpunkt und Rückmeldung der Face-Buttons (A/B/X/Y) sowie der Schultertasten und Trigger sind angenehm. Die Haupttasten wirken allerdings nicht ganz so knackig wie bei den offiziellen Xbox-Controllern und zeigten im Test nach kurzer Zeit erste Abnutzungserscheinungen.

Ein echtes Highlight sind die beiden 2-Stopp-Hall-Effekt-Hair-Trigger, deren Anschlag über kleine Schieberegler auf der Rückseite individuell angepasst werden kann. So lässt sich der Triggerweg für verschiedene Spielgenres oder sogar für die linke und rechte Seite getrennt einstellen. Dank Hall-Technologie sind die Trigger langlebig und reagieren äußerst präzise.
Zudem bietet das D-Pad zusätzliche Funktionen zur Audiosteuerung. Jede Richtung ist mit einer bestimmten Aufgabe belegt, so kann die Gesamtlautstärke oder sogar gezielt der Voice-Chat (auf Xbox) geregelt werden. In Kombination mit der integrierten Klinkenbuchse entsteht so eine praktische All-in-One-Lösung – ideal für Multiplayer-Sessions. Der Sound, der über die Buchse kommt, ist ordentlich und enthält kein Rauschen oder Ähnliches.
Optik
Der größte Pluspunkt der Rematch-Advanced-Reihe ist die auffällige Optik. Jedes der vier Modelle hat seinen eigenen Stil:
- Kyoto Bloom und Dark Cosmos bieten einen Lenticular-Druck, der je nach Blickwinkel ein zweites Motiv zeigt.
- Cotton Candy kombiniert ein verspieltes Farbschema mit im Dunkeln leuchtenden Streifen (besonders unter UV-Licht).
- Mein Favorit ist jedoch das Kitsune Blue-Modell: Ein türkis gehaltener Controller mit Fuchsgeist-Motiv, inspiriert von asiatischer Mythologie. Im Betrieb leuchtet er von innen in sanftem Blau und offenbart ein zweites Fuchsmotiv.

Alle Modelle wirken hochwertig verarbeitet. Trotz der farbenfrohen Designs bleiben die Tastenbeschriftungen gut lesbar. Die Gehäuseübergänge sind sauber, Spaltmaße gleichmäßig – hier gibt es optisch nichts zu bemängeln.
Kompatibilität
Der kabelgebundene Anschluss bringt klare Vorteile: kein Aufladen, keine Verbindungsprobleme, keine Batterien. Der Controller wird per abnehmbarem USB-Kabel (USB-C am Controller, USB-A am PC oder an der Konsole) verbunden. Nach dem Einstecken ist er sofort einsatzbereit.

Die zusätzliche Companion-App ist optional, bietet aber nützliche Funktionen wie einfaches Tasten-Remapping oder Diagnose-Infos. Offiziell ist der Controller für Xbox Series X|S, Xbox One und Windows-PCs lizenziert, wodurch volle Kompatibilität gewährleistet ist. Im Test kam es vereinzelt vor, dass der Controller nicht sofort erkannt wurde – ein kurzes Neuverbinden löste das Problem stets. Andere Systeme werden weitgehend nicht unterstützt.
Fazit
Für rund 40 € überzeugt der Turtle Beach Rematch Advanced Wired Controller mit einem gelungenen Gesamtpaket: angenehmes Handling, präzise Trigger, zuverlässige Tasten und eine außergewöhnliche Optik. Die 2-Stopp-Hall-Effekt-Trigger und die rückseitigen Zusatzknöpfe heben ihn klar aus dem Mittelklasse-Segment hervor. Wer nach High-End-Features wie austauschbaren Komponenten oder besonders griffigen Texturen sucht, sollte zu teureren Modellen greifen. Für alle anderen bietet der Rematch Advanced jedoch eine äußerst empfehlenswerte und preiswerte Alternative – sowohl für Xbox- als auch für PC-Spieler.
Eckdaten
- Verbindung: Kabel (2,5m USB-C auf USB-A)
- Preis: 39,99 €
- Farben: Kyoto Bloom, Dark Cosmos, Cotton Candy, Kitsune Blue
- Optik
- Kompatibilität
- Hall-Effekt-Hair-Trigger
- Backpedals
- Abnutzung beim Button-Press der Facebuttons
- Verbindungsprobleme

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.


