Zet Zillions im Test: Sorgt das Spiel für frischen Wind im Genre?

Roguelike-Deckbuilder erfreuen sich spätestens seit dem brillanten Slay The Spire großer Beliebtheit und sind aus der Spielelandschaft nicht mehr wegzudenken. Jüngst sorgte Balatro für den nächsten großen Hit in diesem beliebten Genre. Nun betritt Zet Zillions die Bühne und verspricht, den Fans gepflegter Kartenkämpfe neues Futter für unzählige Spielstunden zu liefern. Mit einem einzigartigen Fusionssystem, einer innovativen Bevölkerungs-Mechanik und einer beeindruckenden visuellen Gestaltung möchte Zet Zillions neue Maßstäbe setzen und die Herzen der Spieler im Sturm erobern.

Doch wie spielt sich das Spiel tatsächlich? Können Gameplay und Präsentation die hohen Erwartungen erfüllen, die das Genre mittlerweile mit sich bringt? Und worum geht es eigentlich in Zet Zillions? In unserem Test werden wir genau diesen Fragen auf den Grund gehen. Wir nehmen die verschiedenen Spielmechaniken unter die Lupe, bewerten die grafische und akustische Umsetzung und prüfen, ob Zet Zillions das Zeug dazu hat, sich in die Riege der großen Roguelike-Deckbuilder einzureihen.

Zet Zillions – Worum geht es?

Zet Zillions ist der indirekte Nachfolger von Wolfstride. Allerdings muss man den Vorgänger nicht gespielt haben, um Zet Zillions zu verstehen. Das Spiel ist ein storybasierter Einzelspieler-Roguelike-Deckbuilder, in dem der Spieler in die Rolle von Foam Gun schlüpft. In ihrem Planetenschiff „Baby Violence“ begibt sich der Spieler auf die Suche nach einer neuen Heimat für die Menschheit. Auf der Reise durch die Weiten des Weltalls macht man dann aber vor allem eines: Planeten überbevölkern. Anschließend werden diese in ihre Einzelteile gesprengt. Das klingt so unproduktiv wie spannend.

Die einfache und ansprechende Spielmechanik von Zet Zillions zieht den Spieler sofort in die Action. Gemäß den Regeln des Genres muss man sich in den taktischen Finessen des gezielten Deckbuildings üben und den besten Ansatz für verschiedene Gegnertypen finden. Dabei baut man nicht nur ein Deck, sondern viele Mega-Decks und entwickelt damit unterschiedliche Strategien für neue Herausforderungen.

Das Gameplay von Zet Zillion hebt sich hierdurch von anderen Mitstreitern des Genres ab: Ein Fusionssystem, um Karten zu kombinieren und so neue und spektakuläre Effekte zu erzeugen, steht im Mittelpunkt der taktischen Finessen des Deckbuilders. Es gibt zudem auch die Möglichkeit zu peinlichen Bluffs. Dabei verspricht der Entwickler über 100 Kombinationen, die mal mehr, mal weniger erfolgreich verlaufen können.

Die Galaxien, die man dabei durchquert, sind zufällig generiert. Dabei plündert man verlassene Schiffe und entdeckt verborgene Portale. Wer sich die Zeit nimmt, trifft zudem zahlreiche Charaktere in Nebenquests.

Wie spielt sich Zet Zillions?

Zet Zillions glänzt vor allem durch die oben erwähnten eigenen Spielmechaniken, die das klassische Deckbuilding-Genre auf spannende Weise erweitern. Dabei ist die herausragendste Mechanik das Sammeln und Kombinieren von Karten, um mächtige neue Varianten zu erschaffen. Wer hier nicht ausreichend Zeit investiert, wird das Spiel nicht meistern können – die Mechanik ist also essenzieller Bestandteil des Spiels und nicht nur nettes Beiwerk.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Zet Zillions ist die Bevölkerungs-Mechanik. Anstatt Gegner einfach nur durch Angriffe zu besiegen, kann man die Population der Planeten derart erhöhen, dass diese Gegner betäubt werden. Diese Mechanik verleiht dem Spiel nochmal eine gewisse Tiefe, die das Erlebnis einzigartig macht.

Nicht nur die Galaxien, die man als Spieler durchquert, sind prozedural generiert, die Karten sind es ebenso. Das macht jede Spiel-Session einzigartig. Ähnlich wie bei Slay The Spire muss man sich durch verschiedene Sektoren bewegen und dabei die Wege weise wählen, um bestimmte Ressourcen zu sammeln. So ist die Wahl des Wegs stets eine strategische Entscheidung, die über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

Diese Ungewissheit und die hohe Abwechslung können schnell dazu führen, dass das Spiel einen richtigen Sog entwickelt. Nach jedem Scheitern will man wieder zurück an den Anfang, das eigene Vorgehen verbessern und sich der Herausforderung ein weiteres Mal stellen! Viele Spielstunden sind also vorprogrammiert.

Was macht Zet Zillions abseits des Gameplays einzigartig?

Zet Zillions beeindruckt mit einem Artstyle, der sich klar von anderen Genrevertretern abhebt und als eines seiner größten Alleinstellungsmerkmale zu nennen ist. Während Spiele wie Slay The Spire und Balatro spielerisch vielleicht die Nase vorn haben, setzt Zet Zillions in Sachen Präsentation und Stil neue Maßstäbe. Das Spiel legt großen Wert auf eine coole und durchdachte Präsentation, die auf ganzer Linie überzeugt. Charakter- und Kartendesigns sind einfach großartig und bereiten immer wieder Freude. Auch die farbenfrohe Welt ist visuell ansprechend und kann sich rundum sehen lassen.

Obwohl der Umfang des Spiels noch etwas dürftig ist, haben die brasilianischen Entwickler bereits eine umfangreiche Roadmap für das restliche Jahr angekündigt. Spieler dürfen gespannt sein, wie sich das Spiel weiterentwickeln wird und welche neuen Inhalte nach 2024 noch hinzukommen.

Zusätzlich zur beeindruckenden visuellen Gestaltung tragen auch Musik und Voice-Acting erheblich zur gelungenen Präsentation bei. Der Soundtrack und die Stimmen der Charaktere heben das Genre auf ein neues Level und machen das Spielerlebnis noch intensiver und fesselnder. Zet Zillions schafft es, durch seine audiovisuelle Gestaltung das Deckbuilding-Genre zu bereichern und Spielern eine einzigartige, immersive Erfahrung zu bieten. Das sorgt für frischen Wind und eine ganz eigenständige Spielerfahrung.

Fazit

Zet Zillions kann spielerisch (ganz knapp) nicht ganz mit den Top-Titeln des Genres mithalten, ist jedoch dennoch ein Muss für alle Liebhaber von Roguelike-Deckbuildern. Das Spiel besticht vor allem durch seine detaillierte Gestaltung und den beeindruckenden Artstyle, die es zu einem herausragenden Erlebnis machen. Die Charakter- und Kartendesigns sind sorgfältig ausgearbeitet und die farbenfrohe, lebendige Welt sorgt für anhaltenden Spielspaß.

Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Entwickler, die kontinuierlich an Verbesserungen und neuen Inhalten arbeiten. Diese Hingabe lässt darauf hoffen, dass Zet Zillions sich ähnlich wie Balatro und Slay The Spire zu einem Dauerbrenner entwickeln wird. Die angekündigte Roadmap für das restliche Jahr zeigt, dass die Entwickler fest entschlossen sind, das Spiel weiter zu bereichern und die Spielerbasis langfristig zu begeistern.

Trotz kleinerer Schwächen überzeugt Zet Zillions in nahezu allen Aspekten. Es setzt vor allem in Sachen Präsentation und Artstyle neue Maßstäbe im Genre und zeigt, dass ein innovativer visueller Ansatz und eine liebevoll gestaltete Spielwelt maßgeblich zur Faszination eines Spiels beitragen können. Für Genrefans ist Zet Zillions daher eine klare Empfehlung und ein Titel, der das Potenzial hat, sich durch kontinuierliche Updates und Erweiterungen zu einem echten Klassiker zu entwickeln.