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Viva la Vita! – Die zehn besten Spiele für Sonys Handheld

Von Alex Jung am 6. August 2024

Ich werfe einen maximal nostalgischen Blick zurück auf die PlayStation Vita. Im zweiten Teil meiner Kolumne geht es um die Top-Titel, die meiner Meinung nach in keiner ordentlichen Vita-Sammlung fehlen sollten.

(Hier geht es zum ersten Teil der Kolumne: Viva la Vita! Ein Rückblick auf Sonys zweite Handheld-Konsole)

Stöbert man im Internet nach den besten Spielen für die PlayStation Vita, so stolpert man zwangsläufig immer wieder über die unten genannten Titel. Natürlich gibt es hier auch viele Listen, sortiert nach den Review-Wertungen diverser Fachmagazine. Die folgende Top-10 erfolgt allerdings bewusst ohne feste Reihenfolge. Hier geht es eigentlich nur darum, euch zu zeigen, welche Spiele meines Erachtens definitiv die Anschaffung einer PlayStation Vita rechtfertigten. Mir ist dabei selbstverständlich bewusst, dass viele der Titel auch für andere Konsolen erschienen oder teilweise nur Remaster-Versionen sind. Mir selbst erschlossen sie sich erst durch den Kauf für die Vita. In diesem Sinne: Viel Spaß!

Uncharted: Golden Abyss

Nathan Drakes Ausflug auf die Vita erzählt tatsächlich die Vorgeschichte zu Uncharted: Drakes Schicksal, dem ersten Hauptteil der erfolgreichen Abenteuer-Reihe. Zum Glück steht Golden Abyss den Hauptteilen der Reihe aber auch qualitativ kaum nach und bietet gewohnt spaßige Uncharted-Kost mit exotischen Orten, viel Geklettere und natürlich den spannenden Schusswechseln. Zudem enthält Uncharted: Golden Abyss mit der Bootsfahrt von Nate und Sully eine der lustigsten Dialog-Szenen der gesamten Reihe. Ihr glaubt mir nicht? Unbedingt anschauen!

Wipeout 2048

Erinnert man sich an die erste PlayStation-Generation, so fällt zwangsläufig der Name Wipeout, wobei einem damit vor allem der legendäre zweite Teil der pfeilschnellen Rennspiel-Reihe in den Sinn kommt. Auch der Vita-Ableger Wipeout 2048 überzeugt mit seinen brutal schnellen Rennen, einer richtig schicken Grafik und einem ordentlichen Umfang ganz in Tradition des PlayStation 1-Klassikers und Urvaters dieses Genres. Kleine Abstriche gibt es jedoch bei den durchaus elend langen Ladezeiten, die man in der heutigen Zeit so gar nicht mehr gewohnt ist.

Child of Light

Ihr habt ein Faible für 2D-Spiele mit tollem Gameplay, einer stimmungsvollen Geschichte und vor allem charmant gezeichneten Charakteren und Hintergründen? Dann kommt ihr eigentlich an Child of Light nicht vorbei. Das Spiel bedient sich dabei derselben Game-Engine, mit der auch das ebenfalls wunderschöne Rayman Origins und dessen Nachfolger Legends zum Leben erweckt wurden.

In Gestalt der rothaarigen Aurora müssen wir im fiktiven Kaiserreich Austria gegen eine mysteriöse dunkle Königin antreten und dabei natürlich auch diversen, in Not geratenen Bürgern helfen. Child of Light ist definitiv eines der absoluten Highlights, welche für die Vita verfügbar sind.

Tearaway

Die PlayStation Vita kommt bekanntlich mit einigen technischen Spielereien daher, wie dem Neigungssensor, zwei Kameras auf Vorder- und Rückseite sowie den beiden Touchpads. Und Tearaway nutzt alle diese kreativen Möglichkeiten voll aus. Das komplette 3D Jump‘n‘Run wirkt von der optischen Seite her, als hätte jemand Figuren und Umgebung aus Papier ausgeschnitten. Und das sieht schlicht fantastisch aus! Hinzu kommt die herzerwärmende Geschichte rund um den Boten Iota, der uns, dem Spieler, eine wichtige Nachricht überbringen soll. Dank der oben genannten Spielereien bietet Tearaway großartige Beispiele für Augmented Reality. So schießen wir etwa Bilder von uns, die in die Sonne projiziert werden. Legen wir an bestimmten Stellen unseren Finger auf das Rückseiten-Touchpad, so bricht er quasi durch die vierte Wand und erscheint im Spiel. Das sind nur einige Beispiele für die kreative Nutzung der Vita-Hardware und zeigen, dass Tearaway ein wirklich grandioses Stück Software ist.

Killzone: Mercenary

Wenn man bei Freunden oder bei der Familie mal richtig mit den grafischen Möglichkeiten der Vita angeben möchte, dann sollte Killzone: Mercenary im Laufwerk stecken. Die Geschichte um eine Söldnertruppe im Konflikt zwischen ISA und Helghast erreicht zwar nicht ganz die Klasse der Killzone-Hauptreihe für Sonys stationäre Konsolen. Dafür punktet der Titel mit tollem Shooter-Gameplay und einer wirklich schönen grafischen Aufmachung. Ein absoluter Augenschmaus.

Persona 4 Golden

Immer wieder liest man in diversen Hitlisten, dass Persona 4 Golden allein schon die Anschaffung einer Vita rechtfertige. Kleiner Spoiler: Stimmt völlig! Das Remaster eines PS2-JRPG-Klassikers überzeugt in allen Belangen. Da wäre zum einen die packende Geschichte rund um eine Gruppe Schüler, die auf Mörderjagd in einer von TV-Sendern inspirierten Parallelwelt gehen. Sämtliche Figuren sind dabei unglaublich sympathisch, gerade da ihre alltäglichen Sorgen und Probleme herrlich menschlich dargestellt werden.

Zum andern überzeugt aber auch das Spiel an sich. Die Aufteilung des Gameplays in normalen Schulalltag inklusive zwischenmenschlichen Beziehungen einerseits und dem rundenbasierten Kampfsystem in der Parallelwelt andererseits war schon damals geradezu wegweisend für spätere Titel, unter anderem für den brillanten Nachfolger Persona 5.

Wer auch nur ansatzweise etwas mit JRPGs anfangen kann, der kommt um Persona 4 Golden definitiv nicht herum.

Lumines: Electronic Symphony

Natürlich darf auf jedem ordentlichen Handheld auch ein eingängiges Puzzle-Spiel im Stile von Tetris nicht fehlen. Lumines: Electronic Symphony bedient sich dabei eines besonderen Kniffs. Zunächst einmal fallen wie bei Tetris von oben verschiedenfarbige Blöcke in unser Spielfeld, welche wir sortieren müssen. Im Takt der Musik läuft dann ein Band über unsere gestapelten Bauklötze und löscht jede Runde aufs Neue farblich zusammenhängende Blöcke aus. Was zunächst einmal simpel klingt, entwickelt schnell eine enorme Sogwirkung, auch dank des hervorragenden elektronischen Soundtracks mit Originalstücken von Künstlern wie Safri Duo, Benny Benassi oder Deep Dish. Der perfekte Spaß für eine schnelle Runde zwischendurch.

Danganronpa Trigger Happy Havoc / Danganronpa 2 – Goodbye Despair

Diese beiden grandiosen Visual Novels (wie auch Danganronpa V3 Killing Harmony für die PS4) gehören ganz klar zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Das Grundgerüst ist dabei durchaus kurios: Eingesperrt von einem psychopathischen Killer-Teddybär namens Monokuma kämpfen 16 außerordentliche Schüler, welche über jeweils eine ultimative Fähigkeit verfügen, um ihr Überleben. Denn der einzige Ausweg aus dem Gefängnis ist, einen Mord an einem Mitschüler zu begehen, der einem aber nicht nachgewiesen werden kann. Natürlich liegt es an uns, die zwangsläufig folgenden Verbrechen aufzuklären und gleichzeitig einen Weg aus der verfahrenen Gesamtsituation zu finden.

Sämtliche Danganronpa-Teile punkten mit einer unfassbar spannenden Story, sofern man sich auf die teils extrem schillernden und völlig überzeichneten Charaktere einlässt. Dabei erwarten uns einige richtig spannende Wendungen in und außerhalb der Mordfälle, die so manche Krimi-Serie richtig alt aussehen lassen. Hier ist einfach alles möglich, und das ist absolut großartig!

Odin Sphere Leifthrasir

Und wieder ein Remake eines PS2-Klassikers. Odin Sphere stammt von Vanillaware, die später auch für das exzellente Muramasa Rebirth verantwortlich zeichneten. Die Story besteht aus fünf unterschiedlichen Erzählsträngen in einer interessant gestalteten Fantasy-Welt voller Krieg und Konflikt. Dabei überlappen sich die einzelnen Geschichten, so dass wir immer wieder auch auf die anderen spielbaren Charaktere treffen. Das tolle und dank der fünf Charaktere sehr abwechslungsreiche 2D-Gameplay, gepaart mit der wunderschönen Grafik sorgen dafür, dass Odin Sphere eigentlich in keiner ordentlichen Sammlung fehlen sollte.

Virtue‘s Last Reward

In so ziemlich allen Hitlisten für die PlayStation Vita taucht Virtue’s Last Reward weit oben auf. Diese Meinung teile ich jedoch tatsächlich nicht uneingeschränkt. Zwar besticht die Visual Novel mit einer spannenden Grundstory im Stile eines Exit Games, da die Handlung aber in unzählige mögliche Enden gipfelt und das Spiel zudem komplett darauf ausgelegt ist, alle Entscheidungsmöglichkeiten einmal durchzuarbeiten, geht meiner Meinung nach einiges an Spannung verloren, die beispielsweise das streng lineare Danganronpa so auszeichnet. Zudem ergeben sich so auch sehr viele Wiederholungen im Spiel, so dass man recht oft Dialoge einfach weiterdrückt. Dennoch ist Virtue’s Last Reward, genauso wie sein Nachfolger Zero Time Dilemma, ein toller Vertreter des Visual Novel-Genres, das gerade auf der Vita so gut funktioniert hat.

Hier haben wir sie also, meine persönliche Top-Ten der besten Spiele für die PlayStation Vita. Im letzten Teil meiner Kolumne dreht sich dann alles um die Underdogs, die Spiele, von denen ich eigentlich wenig bis gar nichts erwartet hatte und die mich dafür umso mehr positiv überrascht haben. Seid gespannt!

Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.