Wie der Ukraine-Krieg mein Spielverhalten beeinflusst hat
Der Beginn des Krieges in der Ukraine jährt sich nun zum ersten Mal und in den letzten 365 Tagen ist die Welt in vielerlei Hinsicht eine andere geworden. Das betrifft natürlich die großen politischen Fragen auf der ganzen Welt, aber manchmal eben auch ganz kleine Dinge, wie zum Beispiel der persönliche Umgang mit Videospielen, die sich der Kriegsthematik widmen.
Ich bin seit jeher ein leidenschaftlicher Shooter-Spieler und habe lange Zeit fast täglich unzählige Stunden im Multiplayer verschiedener Ableger von Battlefield oder Call of Duty verbracht. Ich muss aber sagen, dass sich mein Drang, mich auf virtuelle Schlachtfelder zu begeben und dort mit Militärgerät aller Art um Eroberungspunkte und Territorium zu kämpfen, im letzten Jahr deutlich verringert hat, sodass ich seitdem eigentlich nur einige wenige Matches in Battlefield 2042 gespielt habe. Es fühlt sich für mich einfach irgendwie seltsam an, jetzt, da nur wenige 100 Kilometer weiter östlich echte Gefechte ausgetragen werden, bei denen es nicht nur darum geht, dass unterschiedlich gesinnte Gruppierungen aufeinandertreffen und sich aufgrund kultureller oder religiöser Ansichten bekämpfen. Nein, in diesem Krieg geht es darum, Grenzen zu verschieben, Land zu erobern und Territorien zu vergrößern oder eben zu verteidigen, und zwar in einem Ausmaß, das meine Generation bisher eigentlich nur aus Dokumentationen über die beiden Weltkriege oder eben aus Erzählungen von Verwandten kennt. Die Tatsache, dass ein Konflikt, der mittlerweile die ganze Welt auf irgendeine Art und Weise betrifft, auf europäischem Boden ausgetragen wird und niemand wirklich abschätzen kann, wohin die Reise noch geht, sorgt schon für ein mulmiges Gefühl und lässt gerade klassische Eroberungs-Shooter mit modernem Szenario, wie eben Battlefield 2042, Call of Duty Modern Warfare 2 oder auch World War 3 für mich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Battle-Royale-Titel oder auch Zombie- oder Endzeit-Szenarien sind für mein Empfinden hierbei weniger betroffen, aber die großen Multiplayer-Games mit ihren riesigen Schlachten fühlen sich für mich aktuell etwas zu realistisch an.
Wie geht es euch damit? Hat der echte Krieg eure Wahrnehmung von unterschiedlichen Videospielen verändert?
Daniel Walter
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.