DOOM: The Dark AgesDOOM: The Dark Ages
Review

DOOM: The Dark Ages im Test: Auf zum Dämonen-Schnetzeln!

Von Daniel Walter am 12. Mai 2025. Getestet auf Xbox Series S/X. Zum Spiel hier klicken.

Mit DOOM: The Dark Ages kehrt eine der ältesten Shooter-Reihen zurück und lehrt diesmal die Dämonen des dunklen Zeitalters das Fürchten. Ob der neuste Teil wie seine Vorgänger glänzen kann, verraten wir euch im Test.

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Bevor wir loslegen, dürfen wir für die Kampagne zwischen insgesamt sechs Schwierigkeitsstufen wählen, von "Aufstrebender Slayer" bis "Ultra-Albtraum". Die unterschiedlichen Varianten variieren dabei nicht nur in dem Schaden, den die Gegner verursachen, sowie in der Gegneraggression, sondern beispielsweise auch in der zeitlichen Größe des Parierfensters. Darüber hinaus bringt der höchste Schwierigkeitsgrad auch einen Permadeath-Modus mit, der die Kampagne beim ersten Tod enden lässt. Die zweithöchste Stufe stellt uns dagegen immerhin eine Anzahl an Lebenssiegeln bereit, mit denen wir ein Kapitel nach dem Ableben neu starten dürfen, vorausgesetzt wir verfügen noch über die entsprechenden Siegel. Die Stufe lässt sich übrigens während des Durchlaufs ändern und auch in einzelnen Punkten anpassen, zum Beispiel in Bezug auf die Zielhilfe oder auch die Spielgeschwindigkeit.

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Ein martialischer Retter in dunklen Zeiten

Das Spiel wirft uns direkt mitten ins Geschehen. So beobachten wir, wie das mittelalterlich anmutende Dorf Khalim auf dem Planeten Argent D'Nur von Dämonen überrannt wird, während wir als Slayer von einem hoch über dem Himmelskörper schwebenden Raumschiff aus ausgesandt werden, um uns den Kreaturen der Hölle entgegenzustellen. In einem passenden, an eine Ritterrüstung erinnernden Kampfanzug stellen wir uns dann am Boden den finsteren Kreaturen in den Weg. Die Spielwelt überzeugt dabei von Beginn an mit der typischen düsteren DOOM-Aura, die im Mittelalterkontext aber noch einmal deutlich eindringlicher wirkt. Die von Feuern und Fackeln schwach erhellte Umgebung, die von finsteren Regenwolken in ein bedrückendes Licht getaucht wird, trifft das Dark-Ages-Szenario sehr gut. Egal, ob zerstörte Burgmauern, hoch aufragende Ruinen, spitze Metallzäune oder ausgefranste Flaggen, die im Wind wehen - alles fühlt sich sofort nach düsterem Mittelalter an. Da ist es gut, dass wir regelmäßig vom Kommandoschiff angefunkt werden, um nicht zu vergessen, dass wir hier eigentlich Science-Fiction spielen. Es warten aber natürlich auch futuristischere Umgebungen auf uns, wie zum Beispiel moderne High-Tec-Labore, die zwischen den altertümlichen Ruinen für Farbe sorgen. Die Story des Spiels ist dabei in 22 unterschiedliche Kapitel unterteilt, die wir nacheinander freischalten, dann aber jederzeit erneut spielen können - beispielsweise, um alle Kodex-Einträge, Sammlerstücke und Geheimnisse zu finden.

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Mit voller Wucht

Neben einer fetten Wumme, die natürlich das Markenzeichen des Slayers ist, verfügt unser Krieger auch über einen robusten Schild, der es uns erlaubt, frontale Angriffe zu blocken, zumindest solange, bis unser Schild überlastet ist und kurzzeitig deaktiviert wird. Bestimmte Projektile lassen sich mit dem Schild nicht nur abwehren, sondern mit passendem Timing zurückwerfen. Ist unser Schild aktiv, kann er im Übrigen nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zum Angriff verwendet werden. Mithilfe des sogenannten Schildsturms rennen wir aus der Distanz auf einen als Ziel erfassten Gegner zu und verursachen beim Aufprall großen Schaden. Auf diese Weise durchbrechen wir übrigens auch den einen oder anderen blockierten Durchgang. Per automatischem Klettermove gelangt unser Slayer an speziell markierten Wänden außerdem schnell und unkompliziert auf höhere Ebenen, an anderer Stelle, wenn der Höhenunterschied zu groß ist, ist dagegen ein Sprung während des Sprintens notwendig.

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In den wuchtigen Kämpfen stehen dem Slayer aber noch weitere Möglichkeiten zur Wahl. So werden stärkere Feinde durch genügend erlittenen Schaden benommen, was es uns ermöglicht, sie mit einem speziellen Nahkampfmove hinzurichten. Auf diese Weise laden wir auch unsere Gesundheit ein Stück weit auf. Zusätzlich zum Gesundheitsbalken besitzen wir auch eine Panzerung, die wir über entsprechende Power-ups innerhalb der Levelabschnitte auch wieder aufladen können. Um für alle Herausforderungen gewappnet zu sein, stattet uns unser Kommandoraumschiff mit weiteren Waffen aus, die wir an entsprechenden Abwurfstellen einsammeln dürfen. Hierzu gehört zum Beispiel ein elektrifizierter Handschuh, der extrem starke Nahkampfangriffe ermöglicht, insofern er über ausreichend Ladung verfügt, die sich über die zugehörige Munition in der Spielwelt auch wieder aufstocken lässt. Ein Angriff mit dem Elektrohandschuh macht aber nicht nur ordentlich Schaden, sondern lässt Feinde auch häufig taumeln, was uns die Möglichkeit für weitere verheerende Attacken und flinke Kombos gibt. Ausgefallenere Dämonenkiller gibt es natürlich auch wieder, wie zum Beispiel den Schienennagelshredder, der unsere Gegner mit Nägeln bombardiert, oder die Schildsäge, eine Art Kreissäge am Schild, die geworfen werden kann und manche Feinde gekonnt zerteilt. Auch durchtrennt die Säge erhitztes Metall, und lässt uns auf diese Weise die Schilde von gepanzerten Dämonen zerstören. Futuristische Gewehre mit Plasmamunition dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen und heben auch das Mittelalter-DOOM immer wieder in die Neuzeit.

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In der Spielwelt finden darüber hinaus auch immer wieder Währungen wie Rubine, Geistersteine Goldbarren oder komplette Goldtruhen, die wir an Wächterschreinen gegen verschiedene Verbesserungen tauschen können. Hier lassen sich die drei Kategorien Schusswaffe, Schild und Nahkampf einzeln optimieren, sodass wir unsere Waffen beispielsweise um zusätzliche Effekte ergänzen oder auch Schaden oder Regenerationstempo verbessern können. Unterschiedliche Gegnertypen sorgen indes für Abwechslung bei dem mittelalterlichen Gemetzel. So warten nicht nur gewöhnliche Nahkampfdämonen auf uns, die in der Regel mit einem Schuss dahin sind, sondern beispielsweise auch Fernkämpfer, berittene Dämonen oder Gegner mit robustem Schild - außerdem erwarten uns in regelmäßigen Abständen hartnäckige Bossgegner, wie zum Beispiel riesige Titanen oder brennende Dämonenanführer. Schön ist hierbei auch, dass bestimmte Gegnertypen bestimmte Schwächen oder Immunitäten haben, wodurch wir einzelne Angriffsarten bewusst einsetzten müssen. Aber auch bestimmte Gameplayentscheidungen machen DOOM: The Dark Ages abwechslungsreicher als wir es vermutet hätten, da sie den gewohnten Ablauf durchbrechen. Hierzu gehört beispielsweise die Möglichkeit, dass wir uns hinter ein stationäres Geschütz setzen und von hier aus ordentlich Schaden machen oder, dass wir auf den Rücken eines Drachen steigen, um mit ihm zu fliegen. Außerdem haben wir später die Möglichkeit, uns mit einem riesigen Mech-Anzug, dem Atlan, zu verbinden, mit dem wir brutale Finisher ausführen, andere Giganten verdreschen und unsere Umgebung in Schutt und Asche legen können - zum Beispiel per Minigun. Dennoch ist der grundlegende Ablauf der eines klassischen Retro-Egoshooters, was auf Dauer auch schon etwas eintönig werden kann.

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Atmosphärische Welten

In Sachen Grafik liefert DOOM durchgehend solide ab. Die Sequenzen sehen wirklich richtig gut aus und punkten mit überzeugenden Gesichtsanimationen, Lichtreflexionen und gestochen scharfen Texturen. In der Spielumgebung wirken die Texturen ebenfalls äußerst plastisch und detailreich, was aufgrund des hohen Spieltempos schon eine Kunst ist. Alles ist düster, alles brennt, wir rennen mit hohem Speed durch unzählige Feinde - hier spielt die grafische Darstellung definitiv eine untergeordnete Rolle - dennoch fallen uns im Vorbeigehen immer wieder kleinste grafische Details auf. Darüber hinaus macht DOOM: The Dark Ages genau das, was es muss, nämlich eine glaubhafte Albtraumumgebung kreieren, die als Schauplatz für die blutigen Gefechte dient. Die einzelnen Areale fühlen sich dabei aber alle sehr ähnlich an, egal auf welchem Planet wir gerade unterwegs sind oder in welchem Setting wir uns bewegen - für das Spielgefühl ist das aber verschmerzbar. Schön ist, dass auf einige Stimmungsdetails geachtet wurde, wie zum Beispiel die Tropfen auf dem Bildschirm, wenn wir im Regen unterwegs sind, oder auch die Möglichkeit, die Umgebung quasi vollständig zu zerlegen - Battlefield dürfte neidisch sein. Die verschiedenen Abschnitte sind übrigens insgesamt wieder weitestgehend linear gehalten, hier und da dürfen wir uns aber sogar etwas freier bewegen und beim Umschauen auch geheime Orte entdecken.

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In Sachen Sound macht DOOM: The Dark Ages ebenfalls genau das, was man erwartet: Wir dürfen uns auf wuchtige Waffensounds, auf markerschütternde Dämonenschreie sowie auf treibende Metalsongs freuen. Letztere knüppeln uns mit verzerrten Gitarrenriffs und donnernden Drums durch die Welten und lassen wenig Zeit zum Durchatmen. Darüber hinaus kann sich auch die deutsche Vertonung hören lassen, die die Charaktere auf beiden Seiten glaubhaft zum Leben erweckt. Außerdem sorgen die Hintergrundgeräusche, von schreienden Krähen, über Regenprasseln, bis hin zum Glockengeläut der Kirche für eine durchgehend angespannte Grundstimmung.

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Fazit

Wer DOOM: The Dark Ages spielt, erhält genau das, was man von einem modernen DOOM erwartet. Es gibt wuchtige Waffen, temporeiches Geballer gegen ganze Horden von Dämonen, einen treibenden Soundtrack mit harten Gitarren sowie jede Menge Blut. Das Ganze findet in Dark Ages überwiegend nicht in einem Sci-Fi-Szenario, sondern inmitten von mittelalterlich anmutenden Umgebungen statt, was dem DOOM-Konzept richtig gut zu Gesicht steht. Auch die zahlreichen Gegnertypen, die teils skurillen Waffen oder auch unser gigantischer Mech-Anzug wissen zu gefallen, ebenso wie die stimmungsvollen, äußerst düsteren Level. Eines sollte man vom neuen DOOM allerdings nicht erwarten, und das sind große Innovation, denn die Reihe macht schlicht und einfach das, was sie am besten kann - den klassischen Egoshooter modern interpretieren. Grafisch gehört The Dark Ages sicherlich zur oberen Liga und punktet mit detaillierten Welten mit großartiger Atmosphäre. Alles in allem ist DOOM: The Dark Ages ein gelungener, unterhaltsamer und teilweise auch richtig fordernder Serienableger geworden, der hält, was er verspricht.

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Pro:
  • Temporeiche Gefechte
  • Wuchtige teils sehr experimentelle Waffen
  • Viele taktische Möglichkeiten dank unterschiedlicher Waffen-, Angriffs- und Verteidigungsarten
  • Atmosphärische Welten mit jeder Menge Mittelalter-Flair, aber natürlich auch mit Sci-Fi-Feeling
  • Zahlreiche Gegnertypen, die unterschiedlich bekämpft werden müssen
  • Großartiger Metal-Soundtrack
  • Spektakuläre Kämpfe im Mech-Anzug
  • Nicht nur lineare Bereiche
  • Umgebung umfassend zerstörbar
Contra:
  • Story weitestgehend schmückendes Beiwerk
  • Kein Spiel für Innovationsfanatiker
  • Auf Dauer schon recht eintönig
  • Teilweise echter Overkill für die Augen
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Xbox Series S/X
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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