dungeons 4dungeons 4
Review

Dungeons 4 im Test: Das Absolute Böse verbreitet wieder Angst und Schrecken

Von Dominik Probst am 21. November 2023. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Die Dungeons-Reihe ist wieder da und das sogar schon zum vierten Mal! Mit Dungeons 4 wird dem Alles-vernichtenden-Bösen eine weitere Chance geboten, sich ins Rampenlicht zu spielen. Diese wurde auch direkt genutzt, um die Welt von all ihren Helden zu befreien. Mit neuen Kreaturen, neuen Räumen und mehr Missionen will das Spiel besser als sein Vorgänger sein. Ob dem so ist, klären wir im Test.

dungeons 4 1

Endlich Urlaub, oder doch nicht?

Im Vorgänger Dungeons 3 hatte das Absolute Böse die gesamte Oberwelt samt Kreaturen eingenommen und verbrachte seine Zeit nun mit ausschweifenden Partys und anderen Dingen. Ihm fällt aber relativ schnell auf, dass ein einzelnes Dorf mit unbeugsamen Helden nicht aufhört, Widerstand zu leisten. Um sich den dort ansässigen Nervensägen zu entledigen, schickt das Böse seine Generalin Thalya – welche in Teil 3 ihren Ziehvater Tanos besiegt hat – in besagtes Dorf. Dort findet sie allerdings ihren Stiefbruder Tristan wieder, der sich um die Sicherheit der Menschen kümmert.

Die beiden liefern sich, mitsamt ihrer Schergen und Verbündeten, einen erbitterten Kampf, aus dem keiner wirklich als Sieger hervorgeht. Tristan verschwindet kurzerhand durch ein Portal und lässt dabei seinen Handschuh der Ewigkeit fallen, welchen sich Thalya sofort schnappt. Diesen bringt sie zurück zum Absoluten Bösen und führt ihn vor — was den Handschuh allerdings verschwinden lässt und auch den Körper des Absoluten Bösen zerstört. Dessen Geist wabert zwar noch durch die Luft, aber Thalya ergreift ab sofort das Kommando, was aber erwartungsgemäß nicht gut gehen kann, denn vom Dungeon Leiten und Herrschen hat sie nicht wirklich Ahnung. Deswegen dauert es auch nicht lange, bis Tristan sie in ihrem Unterschlupf ausfindig gemacht hat und sie daraufhin verschleppt.

Es liegt also nun mal wieder in der Hand des nicht mehr ganz lebendigen Bösen, zum einen seine beste Generalin aus den Klauen seiner Feinde zu befreien und zudem einen Ersatz für den verloren gegangenen Körper zu finden. Ob das funktioniert, finden wir im Laufe der Geschichte heraus. Wie schon in den Vorgängern kann diese auch in Dungeons 4 vollends überzeugen. Neben den unglaublich guten Synchronsprechern für Thalya und den Erzähler strotzen die Geschichte und die zugehörigen Gespräche zudem nur so vor Humor, Selbstironie, Sarkasmus und einer gewissen Prise Witz.

dungeons 4 2 dungeons 4 3 dungeons 4 5

Ab in den Dungeon und losgebuddelt

In 20 verschiedenen Missionen führen wir unseren Kampf gegen die Helden, in denen wir uns zum einen um den Ausbau unseres Dungeons kümmern müssen, zum anderen sollten auch verschiedene Missionsziele erledigt werden, um zu gewinnen. Dabei können pro Level immer drei Erfolge erzielt werden, indem wir beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Gebäuden auf der Oberwelt zerstören, nur eine vorgegebene Art von Kreaturen nutzen oder auf bestimmte Forschungen verzichten. Ebenfalls gibt es in vielen Missionen noch eine Fähigkeit, die wir für Thalya freischalten können. Hierbei sind die Bedingungen dann etwas härter, dafür werden wir dann aber mit interessanten und guten Skills belohnt.

Im Dungeon kümmern sich unsere Schnodderlinge um jegliche Arbeit, die anfällt. Diese weisen wir einfach dazu an, Wege von unserem Dungeon Herz – dem Thronsaal – in alle erdenklichen Richtungen zu graben. Im Normalfall gibt es schon einige vordefinierte Wege, die zu Ausgängen zur Oberwelt führen. Die Steinschichten unterteilen sich in drei verschiedene Härtegrade, von denen zu Beginn nur die erste verfügbar ist. Die anderen beiden können mittels Forschung, was Gold und Bösartigkeit kostet, freigeschaltet werden. Gold finden wir beim Graben entweder einfach so oder aber als Ader, um die wir dann eine Schatzkammer bauen sollten, damit die Schnodderlinge den Rohstoff abbauen. Bösartigkeit erhalten wir durch das Besiegen von Helden und die Zerstörung ihrer Gebäude, durch Missionsziele oder aber durch das Besiegen von guten Wesen, wie beispielsweise einem Glotzfrosch oder einem Einhorn.

dungeons 4 4

Bau mir meinen Traumraum

Der Forschungsbaum unterteilt sich in vier Kategorien: Dungeon, Horde, Dämonen und Untote. In jeder können wir neue Räume und Kreaturen freischalten. Außerdem lassen sich diese noch verbessern und beispielsweise die Kapazität und Effizienz steigern oder neue Fähigkeiten für unsere Kreaturen erforschen. Weiterhin besitzt jede Kategorie ein Grundlevel, das zum einen angibt, welches maximale Level unsere Kreaturen aus diesem Bereich haben können, zum anderen erhöht sich damit auch das Einheitenlimit nach oben, was auch für unsere arbeitenden Schnodderlinge gilt.

Egal, was wir erforschen, wir müssen verschiedenste Räume bauen, um weiter voranzukommen. Zum einen brauchen wir die schon angesprochene Schatzkammer, die das Einlagern von Gold ermöglicht und um Goldadern gebaut werden sollte, um so die Laufwege so kurz wie möglich zu halten, zum anderen sollte auch ein Gewölbe der Bösartigkeit errichten werden, um die verdiente Bösartigkeit dort speichern zu können.

Für unsere Handlanger gibt es Räume, die wir benötigen, damit sich diese ausruhen können. Für die Horde wäre das beispielsweise das Versteck, für die Untoten der Friedhof. Dort werden sich die Einheiten einquartieren und regenerieren, sofern Platz ist. Andernfalls kann es passieren, dass sie streiken und nichts mehr für uns tun, bis wir mehr Schlafraum geschaffen haben. Ebenfalls muss sich um die Bedürfnisse der Kreaturen gekümmert werden, damit diese glücklich und zufrieden ihr Leben in den Schlachten aufs Spiel setzen. Die Einheiten der Horde lieben beispielsweise Gurus, welche in einer eigenen Farm gezüchtet werden können — später im Spiel brauchen wir zudem eine Menge Bier.

Als weiteres Beispiel können die Dämonen genannt werden, bei denen es sich ähnlich verhält. Diese brauchen zwar keinen Schlafplatz, im Vortex können wir aber Portale für sie errichten, an denen sie gegen Bösartigkeit wiederbelebt werden. Je mehr Portale in den Raum passen, desto mehr können gleichzeitig zurück ins Leben geholt werden. In der Halle der Entspannung baden sie wiederum gerne in Mana, das im Arkanium eingelagert und auch hergestellt werden kann.

dungeons 4 6 dungeons 4 7

Wer möchte ins Hamsterrad des Todes?

Unser Dungeon besitzt bekanntermaßen Ausgänge in die Oberwelt — natürlich funktionieren diese auch genau andersherum als Eingang für Helden. Deswegen ist es notwendig, unser Dungeonherz und alles drum herum zu schützen. Hierfür können wir verschiedene Fallen erforschen, deren Schaden sich auch wieder erhöhen lässt. Sie gliedern sich grundsätzlich in Fallen, die auf den Boden gebaut werden müssen, und in solche, die an Wänden befestigt werden. Als Beispiel macht es Sinn, erst eine Schleimfalle zu platzieren, die die Helden verlangsamt, und danach mehrere Stachelfallen aufzubauen, in die sie im Anschluss hinein laufen. Haben wir noch Wände um uns herum, lohnt sich eine Sägefalle, die mit Sägeblättern an unseren Feinden arbeitet. Mit einem Schubser lassen sich Helden zum Beispiel auch in Lava stoßen.

Die ausgefallensten Fallen, wie beispielsweise das Hamsterrad des Todes, richten am meisten Schaden an und besitzen einen Auslöser, den die feindliche Fraktion drücken muss, damit sie in den Genuss des freudigen Schadens kommt. Solch eine Funktionalität ist bis dato neu in der Dungeons-Reihe und passt perfekt in die strategische Fallensetzung.

dungeons 4 9

Hat hier jemand Zwerge gesagt?

Natürlich müssen wir uns nicht nur mit Bossen, Helden und guten Kreaturen herumschlagen. Auch in unserem Dungeon finden wir genug feindlich Gesinntes, dass uns das Leben schwer machen will. Beim Graben der Wege stoßen die Schnodderlinge zum Beispiel gerne mal auf verschiedene Nester. Diese stammen von Spinnen und Lavalingen, aber auch Manalinge können beim Abbau von Mana gefunden werden. Das ist aber noch nicht alles — so gibt es neben den Menschen noch eine weitere Fraktion in Dungeons 4, nämlich die Zwerge. Dieses kleine, Bergbau liebende Volk treibt sich auch gerne im Untergrund herum. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir hin und wieder auch auf einen ihrer Dungeons stoßen. Es macht dann am meisten Sinn, die Zwerge so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen, denn neben ihrer Liebe für Bergbau haben sie auch eine ausgeprägte Liebe für Gold — und das kann man schließlich immer gebrauchen.

dungeons 4 8 dungeons 4 10 dungeons 4 11

Alles so hübsch hier

Dungeons 4 sieht im Gegensatz zu den Vorgängern noch einmal besser aus. Die Gründe hierfür sind relativ leicht zu finden. Zum einen wurde das komplette User Interface überarbeitet und optisch ansprechender gestaltet. Zum anderen wurde die Spielwelt noch detailreicher umgesetzt und das fühlt sich sehr gut an. Überall finden wir kleine Details wie lodernde Flammen, Skelette, die von unseren Feinden hinterlassen wurden, Reifenspuren, die von einem Dorf wegführen, und noch vieles mehr. Vor allem der Gegensatz zwischen „heiler Welt“ und den vom Absoluten Bösen annektierten Bereichen bildet einen sehr schönen Kontrast. Außerdem ist die Performance dank eines Engine-Wechsels nun viel besser, sodass Dungeons 4 ziemlich flüssig läuft.

Auch die Modelle der Kreaturen, der Helden sowie von Thalya und dem Absoluten Bösen können vollends überzeugen. Es sieht einfach wirklich gut aus, wenn unsere dämonischen Fernkämpfer ihre Feuerbälle auf unsere Feinde werfen. Noch schöner ist es, wenn ein Gebäude der Helden zerstört wird und danach die Animation startet, in der die normale Oberwelt vom Absoluten Bösen übernommen wird.

Neben der ansprechenden Grafik stechen in Dungeons 4 auch wieder einmal die Stimme des Erzählers – Monty Arnold – und auch die Synchronsprecherin von Thalya – Christine Pappert – hervor. Die beiden leisten eine unglaublich gute Arbeit, was in einer perfekten Harmonie endet. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, den beiden Figuren in ihren Mono- und Dialogen zuzuhören, denn dabei wird alles aufs Korn genommen, was sich anbietet. Neben Anspielungen auf andere Franchises werden auch gerne mal Selbstironie, Sarkasmus und viele (blöde) Witze mit eingebaut. Die etwa 25 bis 30 Stunden Spielzeit werden dadurch nie langweilig.

dungeons 4 12

Fazit

Nachdem ich mich intensiv mit Dungeons 4 beschäftigt habe, kann ich nur sagen: Das Spiel ist ein echtes Erlebnis für Fans von strategischen Dungeon-Managern! Das Absolute Böse und seine charmante Generalin Thalya sind zurück und bringen eine fesselnde Story mit, die mich von Anfang bis Ende begeistert hat. Besonders beeindruckt haben mich die dynamische Erzählweise und der Humor, der in den Dialogen und der Handlung mitschwingt. Die Synchronsprecher, allen voran Monty Arnold und Christine Pappert, verleihen Dungeons 4 eine besondere Atmosphäre und Tragweite.

Spielerisch bietet Dungeons 4 eine gelungene Mischung aus Strategie, Management und Action. Der Ausbau des Dungeons, das Erschaffen und Verwalten der verschiedenen Kreaturen und die strategische Platzierung von Fallen – all das fügt sich nahtlos in ein rundum gelungenes Spielerlebnis ein. Die 20 abwechslungsreichen Missionen mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen und Zielen halten das Spiel spannend und fordern immer wieder aufs Neue heraus.

Auch grafisch hat sich Dungeons 4 im Vergleich zu seinen Vorgängern sichtbar weiterentwickelt. Das Spiel wirkt detailreicher, lebendiger und einfach stimmungsvoller. Der Kontrast zwischen der heilen Oberwelt und den vom Bösen annektierten Bereichen schafft eine fantastische Atmosphäre. Dazu trägt auch die verbesserte Performance bei, die für ein flüssigeres Spielerlebnis sorgt.

Insgesamt ist Dungeons 4 ein würdiger Nachfolger innerhalb der Reihe und ein Muss für alle, die gerne in die Rolle des Bösen schlüpfen und ihre eigenen dunklen Reiche erschaffen möchten. Der Titel bietet zahlreiche Stunden Spielspaß, ist humorvoll inszeniert und spielerisch anspruchsvoll. Ein echtes Highlight für Genre-Fans und solche, die es werden wollen!

dungeons 4 13 dungeons 4 14 dungeons 4 15
Pro:
  • Fesselnde Storyline
  • Humorvolle Dialoge und Erzählung
  • Hervorragende Synchronsprecher
  • 20 abwechslungsreiche Missionen
  • Strategisches und anspruchsvolles Gameplay
  • Detailreiche und verbesserte Grafik
  • Flüssigere Performance dank Engine-Wechsel
  • Innovatives Fallen-System
  • Vielseitiger Forschungsbaum
  • Möglichkeit, Kampagne im Koop zu spielen
Contra:
  • Manche Witze könnten für bestimmte Spielergruppen unpassend sein
  • Simultanes Management von Oberwelt und Dungeon kann für einige Spieler überfordernd sein
Story:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.5 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

Schreibe einen Kommentar