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Review

Fairy Tail – Die Rückkehr der magischen Gilde

Von Simone Jung am 7. August 2020. Getestet auf PS4. Zum Spiel hier klicken.

Die Geschichte der Magier-Gilde Fairy Tail um Natsu Dragneel, Lucy Heartfilia und diversen weiteren Mitgliedern wurde zunächst in den Mangas von Hiro Mashima erzählt. Schließlich folgte – zunächst in Japan, seit 2018 dann aber auch in unseren Breitengraden – der Sprung in den gleichnamigen Anime und sowie weiteren Anime-Film-Adaptionen. Nun versucht Fairy Tail zudem auch auf dem PC und den Konsolen zu überzeugen. Ob dies Koei Tecmo Games auf magische Weise gelungen ist, zeigt euch unser Test.

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Ein epischer Kampf voller Magie – und dann komplett vergessen

Eigentlich ist die Magier-Gilde Fairy Tail ja aufgebrochen, um auf der Insel Tenrou Island ein S-Klasse-Examen zu bestreiten, doch wie das oftmals im Leben so ist, kommt natürlich alles anders. Unverhofft sehen sie sich nämlich üblen Machenschaften gegenüber, die sie selbstredend nicht tatenlos geschehen lassen können. Zeit zum Ausruhen gibt es bei Fairy Tail also erst mal nicht, denn das Spiel startet mitten in dem vor Magie nur so strotzenden Bosskampf gegen den finsteren Magier Hades, der unseren Helden trotz ihrer Stärke ordentlich zusetzt. Glücklicherweise erhalten sie aber mächtige Verstärkung und können gemeinsam Hades doch noch in die Schranken weisen.

Aber mit ihrem Sieg ist die Gefahr noch lange nicht gebannt, denn die eigentliche Bedrohung geht von Zeref, dem dunkelsten Magier aller Zeiten, aus und es greift auch noch der mächtige Drache Acnologia mit einem alles vernichtenden Schlag die Insel an. Die Magier von Fairy Tail schaffen es aber unter dem Aufbringen all ihrer Kräfte, sich und die Insel mit einer der drei großen Magien, der Fairy Sphere, zu schützen.

Als sie nach dem Wirken des Schutzzaubers wieder zu sich kommen, sind Zeref wie auch Acnologia verschwunden. Zunächst freuen sich die Helden von Fairy Tail darüber, dass sie den Angriff so erfolgreich hatten abwehren können, auch wenn die Feinde entkommen sind, aber dann merken sie, dass es leider noch einen weiteren Haken gibt: Für sie war es nur ein Wimpernschlag, doch tatsächlich sind inzwischen sieben Jahre vergangen. Und als wäre das noch nicht genug, scheinen sie in dieser langen Zeit von der Bevölkerung einfach vergessen worden zu sein.

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Einst noch die stärkste und bekannteste Gilde im ganzen Königreich Fiore stehen sie nun vor einem einzigen Scherbenhaufen, denn als sie in ihrer Heimatstadt Magnolia ankommen, müssen sie entsetzt feststellen, dass sie noch nicht einmal mehr ihr Hauptquartier betreten dürfen. Dadurch, dass sie in der regulären Zeit für sieben Jahre verschwunden waren und in dieser Zeit logischerweise auch keine lohnreichen Aufträge annehmen konnten, ist der Gilde schlicht das Geld ausgegangen – selbst für mächtige Magier ein großes Hindernis, weil sich der Schuldenberg ohne Einkommen schließlich nicht einfach wegzaubern lässt.

Immerhin gibt es aber noch ein paar wenige Unterstützer. Mitglieder ihrer Gilde, die nicht mit auf der Insel waren, allen voran das Gilden-Oberhaupt Makarov Dreyar, konnten mit dem wenig verbliebenen Vermögen wenigstens noch eine Bleibe halten – die sich allerdings als ziemlich heruntergekommene Bruchbude außerhalb Magnolias entpuppt. Doch Fairy Tail wäre schließlich nicht Fairy Tail, wenn sie trotz dieser ernüchternden und niederschmetternden Tatsachen einfach so den Kopf in den Sand stecken würde. Also beschließt die Gilde eben wieder von vorne anzufangen und sich erneut hochzuarbeiten, um ihren einst so glorreichen Ruf wiederzuerlangen. Eine ziemliche Hausnummer, gibt es doch zahlreiche, weitere Gilden, die in der Abwesenheit von Fairy Tail natürlich nicht faul gewesen sind und nun die Nase vorne haben.

Passenderweise steht aber in nicht allzu entfernter Zukunft ein magisches Festival in der Hauptstadt Crocus an, das auch die Grand Magic Games beinhaltet, ein Turnier zwischen eben jenen konkurrierenden Magier-Gilden des gesamten Königreichs. Und im Falle des Sieges mit dem Titel „beste Magier-Gilde in Fiore“ winkt, zumal dort auch noch irgendetwas nicht so ganz mit rechten Dingen zuzugehen scheint…

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Noch mal auf Anfang

Der Startzeitpunkt des Spiels ist etwa in der Mitte der Anime-Geschehnisse angesiedelt. Für Fairy Tail-Neulinge ist der Spielbeginn damit schon erst mal ziemlich verwirrend, weil man sofort ins volle, actiongeladene Spielgeschehen mit diversen, noch völlig unbekannten Charakteren geworfen wird und die Ereignisse natürlich noch nicht richtig nachvollziehen kann. Dennoch ist der Startzeitpunkt für das Erzählen der Geschichte clever gewählt, denn in einem Rollenspiel braucht man ja eine Ausgangsbasis, die das Erlernen neuer Fähigkeiten der Charaktere sinnhaft ermöglicht. Unsere Fairy Tail-Helden sind ja aber normalerweise mächtige Zauberer, so dass es etwas komisch anmuten würde, wenn sie plötzlich alles neu lernen müssten. Doch durch das Wirken des Schutzzaubers mit dem daraus verbundenen Zeitloch von sieben Jahren wird eine Basis geschaffen, die annehmbar erklärt, warum die Helden völlig aus der Übung sind und nur durch hartes Training zu ihrer alten Form zurück finden können – auch wenn der Spielstart für Neulinge wie geschildert somit etwas erschwert wird. Nichts desto trotz findet man sich aber, nachdem sich die erste Hektik gelegt hat, auch ohne Vorkenntnisse gut zurecht, insbesondere wenn man ergänzend die hilfreiche Enzyklopädie zurate zieht. Denn dort sind die Charaktere und Orte sowie auch sämtliche bis dato erfolgten Geschehnisse kurz in einem Umfang angerissen, dass man zwar der Geschichte gut folgen kann, aber nicht noch mehr erschlagen wird. Und Fairy Tail-Fans dürften sich angesichts der vielen bekannten Gesichter sowieso sofort heimisch fühlen.

Die Ausgangsbasis des Spiels ermöglicht neben einer Erklärung für die Charakterentwicklung  außerdem das Einbringen diverser weiterer, rollenspieltypischer Elemente. Da unsere Gilde ja schauen muss, dass sie ihren Schuldenberg tilgt und sich generell neu aufstellt, muss sie selbstverständlich Jobs annehmen, um Geld zu verdienen und zu trainieren. Und was bietet sich in einem Rollenspiel dazu schließlich mehr an als das Bewältigen von Quests? Somit ist es natürlich auch nur wenig verwunderlich, dass unsere Gilde in ihrem neuen Hauptquartier ein Quest-Board ihr Eigen nennt, an das zur Verfügung stehende Aufträge gepinnt werden. Schön hierbei: Während zu Beginn das Quest-Board noch förmlich vor Leere gähnt, wird die Zahl der Quest-Anfragen mit steigendem Guild-Ranking, dem Bekanntheitsgrad und Ruf der Gilde, immer voller. Und das Guild-Ranking wiederum erhöht sich, in dem man erfolgreich Quests erledigt.

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Die Aufträge beinhalten natürlich übliche, rollenspieltypische Elemente. So sind die meisten davon selbstredend auf das Kämpfen ausgelegt. Zumeist wird die Gilde nämlich von einem Auftraggeber losgeschickt, um ein oder gar mehrere Monster zu eliminieren, die an einem bestimmten Ort Angst und Schrecken verbreiten. Es gibt aber auch andere Quests, die den Fokus eher auf eine amüsante, teils in typisch japanischem Stil gehaltene Erzählung legen und manchmal von ihrer Geschichte sogar fortgeführt werden. So müssen wir zum Beispiel als Postbote tätig werden und verschiedene Paketempfänger suchen, nachdem der ursprüngliche Postbote überfallen wurde. Mit jeder Folgequest bekommen wir dabei Päckchen, bei denen durch den Überfall immer mehr Informationen über die Adressanten verloren gegangen sind, die wir suchen müssen. In anderen Quests dürfen wir hingegen unsere detektivischen Fähigkeiten anwenden, um zum Beispiel den Fall der gestohlenen Damen-Unterwäsche aufzuklären. Die Quest-Aufgaben sind dabei nicht übermäßig lang und auch nicht sonderlich schwer, weil uns das Spiel gut an die Hand nimmt, indem es Hinweise gibt, wo sich etwas für die Quest erledigen lässt. Diese Hinweise werden auf der Karte des aktuellen Orts oder auf der Weltkarte mit einem Quest-Symbol eingeblendet und auch im Gelände mit demselben Symbol gekennzeichnet. Ein integriertes Schnellreisesystem kann zudem die Laufwege beim Erledigen der Quest ruck zuck abkürzen.

Aber auch neben den Quests mangelt es Fairy Tail nicht an Langeweile. Zum Neuaufbau der Gilde gehört schließlich noch weitaus mehr, als nur stur Jobs abzuarbeiten. Zum Einen haben wir da ganz klar noch unser Hauptquartier, das gefühlt ja nur noch von den Nägeln zusammengehalten wird. Und solange unsere Gilde nicht in ihr ursprüngliches Heim kann, muss sie sich damit erst mal zufrieden geben – aber es spricht derweil ja nichts dagegen, dieses mit dem verdienten Geld weiter auszubauen und zu upgraden. Möglichkeiten gibt es dazu mehrere. So können wir zum Beispiel den Shop erweitern, in dem wir anschließend Heilmittel einkaufen können, oder wir nehmen uns das Labor vor, um dort Lacrima-Synthese zu betrieben. Diese ist nämlich sehr hilfreich, weil die kleinen Kristalle, ähnlich wie bei Diablo, durch das Ausrüsten dauerhaft die Statuswerte unserer Charaktere pushen. Je nach Lacrima-Typ und –stufe, denn es gibt mehrere davon, können wir damit beispielsweise die Stärke oder die Schnelligkeit eines Charakters erhöhen. Um die Lacrima-Synthese durchzuführen, brauchen wir neben den Kristallen aber auch andere Materialien. Und das führt uns auch schon zum nächsten Punkt auf unserer To-Do-Liste.

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Durch das Besiegen von Monstern und dem eifrigen Sammeln in der Umgebung, horten wir verschiedene Materialien. Diese sind wie bereits beschrieben ein notwendiger Bestandteil für die Lacrima-Synthese, aber sie erfüllen auch noch einen weiteren Zweck: Wir können damit einen Community Service leisten, in dem wir Bewohnern etwas davon abgeben, um ihnen damit aus der Patsche zu helfen. Das beruhigt nicht nur unser Gewissen, weil sie ohne unsere Hilfe vollkommen hilflos in ihrem elendigen Schicksal verharren müssten, sondern stockt auch gerne mal unsere Lacrima-Vorräte auf.

Materialien sind aber nicht das Einzige, was wir sammeln können. Für das Erreichen bestimmter Ziele erhalten wir nämlich Medaillen. Desweiteren bekommen wir pro Guild-Ranking vom Gilden-Oberhaupt noch weitere Ziele gesetzt, die wir selbstredend ebenfalls erreichen sollten, um die angepriesenen Belohnungen zu ergattern. Zusätzliche nützliche Gegenstände erhalten wir außerdem, wenn wir überall in der Welt die Augen nach Süßigkeiten offen halten und diese dem magischen Wesen Nikora bringen. Zudem trainieren wir in Folge der zu erledigenden Dinge nicht nur unsere Gilden-Mitglieder, sondern ergattern ganz nebenbei auch noch Fairy Points, die wir anschließend in das Character-Ranking stecken können. Hierbei schalten wir unter Zuweisung der gesammelten Punkte zusätzliche Fähigkeiten der einzelnen Charaktere frei, wie zum Beispiel einen weiteren Slot zum Ausrüsten mit Lacrima oder auch andere Kleidung.

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Wie auch im echten Leben schweißt die ganze, harte Arbeit unsere Gilden-Mitglieder mit der Zeit immer mehr zusammen. So sorgt das Arbeiten im Team dafür, dass sich die Beziehungen zwischen den Gilden-Mitgliedern, die Character-Bonds, verstärken. Dargestellt wird der Fortschritt des Character-Bonds zwischen zwei Personen dabei mit Musiknoten: Wenn eine Note voll ist, schalten wir einen spezifischen Partner-Dialog frei, den wir starten können, wenn wir die entsprechenden Person in der Stadt ansprechen. Ein ähnliches System kennt man bereits aus anderen japanischen Spielen wie Persona, Danganronpa oder Valkyria Chronicles und sorgt natürlich auch bei Fairy Tail für einen gewissen Unterhaltungsfaktor.

Ja, wie man sieht hat unsere Gilde bei ihrem Vorhaben also wirklich alle Hände voll zu tun. Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben mag zunächst vielleicht viel erscheinen, aber es ist alles nur halb so schlimm wie es aussieht. Zum Einen wird man in einem guten Tutorial erst nach und nach an die Aufgaben heran geführt und die Infos zu jedem Aufgabentyp sind zudem in der Hilfe jederzeit nachlesbar. Zum Anderen sind die Aufgaben in einem so passenden Umfang, dass man wirklich schnell in den Sog gerät, doch noch eine Aufgabe zu erledigen und, weil es so gut ging, dann gleich noch die Nächste… und die Nächste… Auch wenn noch etwas mehr Abwechslung bei den Quests schön gewesen wäre, da sie doch sehr kampflastig sind, ist das Aufgabensystem von Fairy Tail also sehr motivierend und bietet durch seine Fülle auch Langzeitmotivation.

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I´m all fired up!

…um es mit den Worten von Natsu Dragneel zu sagen, wenn er darauf brennt endlich loszulegen. Denn die Kämpfe, die in einem Rollenspiel ja ein zentrales Element sind, sind in Fairy Tail kurzweilig und gehen gut von der Hand.

Vorab kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden gewählt werden. Gekämpft wird dann schließlich in einem rundenbasierten System, in dem unsere Gilden-Mitglieder und unsere Gegner nacheinander an der Reihe sind. Entscheidend für die Reihenfolge ist hierbei der Geschwindigkeitswert eines Charakters und wer den Kampf beginnt. Schlagen wir nämlich als Erstes zu, erhält unser Team einen Geschwindigkeitsboost, der wiederum entfällt, wenn uns der Gegner zuerst angreift. Die Gegner sind in der Umgebung sichtbar dargestellt, so dass wir einen Präventivschlag per Tastendruck gut durchführen können. Allerdings sollten wir uns dringend von Feinden fernhalten, die von einer roten Aura umhüllt sind, denn diese übersteigen definitiv unser aktuelles Können.

Da wir uns in der Welt von Fairy Tail in einer absolut magischen Welt befinden, wird auch ausschließlich mit Magie gekämpft. Jeder Angriff kostet somit Manapunkte (MP), was ebenfalls für die „normalen“ Angriffe gilt, auch wenn diese deutlich weniger MP benötigen als die mächtigen Hauptzauber. Es gibt aber die Möglichkeit die MP unterwegs zumindest wieder etwas aufzustocken. Selbstverständlich stehen hierzu wie in Rollenspielen üblich Tränke zur Verfügung, aber es werden auch durch das Besiegen von Monstern einige MP regeneriert und teilweise werden Lichtkugeln, die Etherano Particles, freigesetzt, die ebenfalls MP zurückführen, wenn sie zu dem Element der bevorzugten Zauber eines Charakters passen.

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Jeder unserer Gilden-Mitglieder hat nämlich unterschiedliche magische Präferenzen. Beispielsweise ist der Dragon Slayer Natsu ein Feuermagier, während Lucy Celestial Spirits beschwören kann oder Gray und Erza, als weitere exemplarische Fairy Tail-Mitglieder, die Rollen des Eismagiers und der eisernen Kriegerin übernehmen. Die jeweiligen zur Verfügung stehenden Angriffe eines Charakters zeigen im Menü vorab an, in welchem Bereich sie wirken werden, zum Beispiel in einer geraden Linie, die man nach der Auswahl auf dem Kampffeld in einem gewissen Rahmen verschieben kann. Zur Veranschaulichung über den Wirkungsbereich eines Zaubers wird das Kampffeld in ein Viereck unterteilt, das sich wiederum aus kleineren Vierecken zusammensetzt.

Auch nach geraumer Spielzeit tauchen immer noch neue Spielelemente auf, die die Kämpfe zu unseren Gunsten aufmotzen. Wenn die entsprechenden Energiebalken voll sind, können so Combos durchgeführt werden, wir erhalten per Extreme Magic Verstärkung von Verbündeten oder unsere Charaktere können temporär zu noch größerer Stärke erwachen. Auch hier werden wir wieder nach und nach durch ein griffiges Tutorial herangeführt und können die Infos dazu jederzeit in der Hilfe nachlesen.

Laut Entwickler sollen uns im gesamten Rahmen des Spiels 16 spielbare Charaktere zur Verfügung stehen. Dies konnten wir innerhalb unseres Test-Rahmens leider nicht zu Hundertprozent erreichen, aber wir können dennoch sagen, dass eine gute Auswahl vorhanden ist. Wenn nicht gerade von einer Quest oder der Story vorgegeben ist, wer von den Charakteren im Team ist, können wir unsere Gruppe frei zusammen stellen. Schön dabei ist, dass aber auch die Charaktere zu einem gewissen Prozentsatz mit aufleveln, die gerade nicht aktiv sind. Das sorgt dafür, dass alle Gilden-Mitglieder ungefähr auf einem Fähigkeitsniveau bleiben, was das Wechseln zwischen ihnen wesentlich einfacher macht – insbesondere weil der Einsatz der Charaktere ja teilweise vom Spiel vorgegeben wird.

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Ein spielbarer Anime

Wie schon bei Persona oder Ni No Kuni, hat man auch bei Fairy Tail das Gefühl, selbst einen Anime zu steuern. Das Spiel ist nämlich in einem wunderschönen Cel Shading-Look gehalten, der wunderbar zu dem Manga- und Anime-Ursprung passt. Sämtliche Charaktere fügen sich trotz ihres eigentlich zweidimensionalen Manga-Looks in eine glaubhafte 3D-Umgebung ein. Die Animationen sind flüssig und beinhalten auch in den Dialogen die für Manga- und Anime-typische, stilisierte Darstellung bei den regen Gefühlsausbrüchen der Charaktere. Auch in den Kämpfen sind die Animationen wirklich gut gelungen. Die mächtigen Zauber zeigen wirkungsvoll ihre Kraft und donnern beeindruckend nur so auf die Gegner nieder. Die Umgebungen sind wiederum mit schönen Details, wie munter herum flatternden Schmetterlingen, angereichert, die ihr zusätzlich Leben verleihen.

Die so kreierte, lebhafte Atmosphäre wird zudem von einem absolut stimmigen Soundtrack untermalt. Eine Sprachausgabe tut ihr weiteres zu der Lebendigkeit des Spiels, wobei sie aber nur auf Japanisch verfügbar ist und auch nicht alle Dialoge vollständig vertont wurden. Ersteres ist natürlich in sofern schade, als dass zumindest eine wahlweise englische Version bei der Vertonung auch schön gewesen wäre. Bei den Bildschirmtexten hingegen kann man zwischen englischer oder französischer Sprache wählen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass es sich bei Fairy Tail um ein japanisches Rollenspiel handelt. Man findet also hierfür typische Elemente, die man mögen muss. Es ist oftmals schon etwas schrill und bunt – Gequietsche und Gekreische mancher Charaktere inklusive. Auch dürfen klassische Szenen wie die obligatorische Strandszene nicht fehlen, die den Fokus auf den teilweise doch schon etwas zu üppigen geratenen Vorbau der Damen lenkt. Mit an Bord sind passend zu einer magischen Welt zudem magische Wesen, die wie im Falle der katzenartigen Exceeds von knuffig bis schräg unterwegs sein können, sowie sonst auch manch andere interessante Gestalt, die unseren Weg kreuzt. Wer aber mit all diesen Besonderheiten grundsätzlich etwas anfangen kann, ist bei Fairy Tail definitiv goldrichtig.

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Fazit:

Fairy Tail erfindet zwar das Rollenspiel nicht neu, aber das was es tut, macht es wirklich gut. Die Kämpfe machen viel Spaß und man hat auch einiges zu tun, um langfristig motiviert am Ball zu bleiben. Die Charaktere sind auf typisch japanische Weise liebevoll überspitzt dargestellt und auch die Story weiß einen zu fesseln. Also definitiv eine klare Empfehlung für Fairy Tail-Fans und auch für alle, die japanische Rollenspiele mögen.

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Pro:
  • Stimmungsvolle Grafik
  • Unterhaltsame Charaktere
  • Eingängiger Soundtrack
  • Riesiger Umfang
  • Gelungenes Kampfsystem
  • Interessante Story
Contra:
  • Teils etwas zu kampflastige Quests
  • Keine englische Vertonung
  • Teils etwas übertriebener Fanservice
Story:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.5 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PS4
Simone Jung

Simone Jung

Konsolenzockerin seit der Kindheit, bevorzugt auf der PlayStation. Zu den Lieblingsspielreihen gehören Grandia, Project Zero, Tomb Raider, Uncharted und Tekken, aber es finden auch gerne mal Indie-Titel den Weg auf den Bildschirm.

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