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Review

Funko Fusion im Test: Ohne Steine, aber mit Vinyl

Von Tjark am 25. September 2024. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Mit Funko Fusion gibt es jetzt die längst überfällige Videospieladaption zu den beliebten Sammelfiguren mit den großen Köpfen. Ob das aus Veteranen und ehemaligen Lego-Spielentwicklern bestehende 10:10 Games-Studio hier einen großen Hit gelandet hat, erfahrt ihr im Test.

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Kronenjagd de luxe

Die Rahmenhandlung ist recht einfach: In der Funko-Fabrik erwacht das böse Alter Ego des Chefs, Freddy Funko, und korrumpiert andere Figuren, die über verschiedenste Welten verstreut sind. Aber natürlich nicht, ohne vorher die Krone, die Freddy seine Macht verleiht, in zig Teile zu zerteilen und mit dem letzten Fragment zu fliehen. Die Mission ist klar: An die Schauplätze der Franchises gelangen und die Kronen zurückholen.

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Funko Fusion startet zunächst mit sieben lizenzierten Universen (Kampfstern Galactica, Scott Pilgrim, Hot Fuzz, Jurassic World, The Umbrella Academy, The Thing, Masters of the Universe), aber eine Erweiterung über DLCs ist quasi unendlich möglich. Schon jetzt sind mit Team Fortress und The Walking Dead die ersten Charakter-DLCs vorhanden. Jede, nennen wir sie hier mal Welt, folgt bis auf wenige Abweichungen der Story der Vorlage, nur, dass meist der „Hauptbösewicht“ durch Eddy (Freddys böses Alter Ego) ersetzt wird. Dies wird beim ersten Betreten in einer kurzen Cutscene gezeigt und nicht einfach nur „gemacht“. Jede Welt ist unterteilt in fünf Kapitel beziehungsweise Level und noch einige Bonuselemente, die wir hier nicht zu sehr Spoilern wollen. Je nach dargestelltem Franchise wird die Story hier stark komprimiert, um sie in den fünf Levels unterzubringen. Da wir die freischalte Reihenfolge der Franchise-Welten selbst bestimmen können, sind zunächst keine Grundvoraussetzungen innerhalb nötig. Das Tutorial fällt aber, ebenfalls durch diesen Umstand, sehr neutral und kurz aus. Zudem sind jedem Franchise zunächst vier Funkos/Charaktere zugewiesen, die sich in ihren Fähigkeiten leicht unterscheiden. Es lassen sich aber weitere freischalten und nach erstmaligem Abschließen eines Levels können auch die Charaktere aus anderen Franchises verwendet werden.

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Level à la Block

Die Level sind optisch sehr passend und stimmig aus dem jeweiligen Franchise übernommen, vom Aufbau aber meist recht gleich. Wir betreten ein Areal, erhalten eine neue Technik, bekämpfen Wellen von kleinen Gegnern und versuchen, durch leichte Rätsel in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Das Ganze begleitet von seichtem Plattforming und dem gründlichen Suchen nach Collectibles.

Spätestens an dieser Stelle muss man über die wohl größte Inspirationsquelle sprechen, nämlich die Lego-Spiele von Traveller’s Tales. Innerhalb der Levels ist das Spielsystem nämlich wirklich seeehr ähnlich. Unsere primäre Währung sind bunte Objekte, die aus allem Möglichen herauskommen, wenn wir draufhauen, oder aus Gegnern, wenn wir diese besiegen. Es gibt massenweise Collectibles und geheime Areale, die sich teilweise nur mit den richtigen Fähigkeiten erreichen, beziehungsweise freischalten lassen, was einiges an Backtracking im freien Spiel erfordert. Wir müssen Objekte bauen (oh Pardon, ich meine „formen“), um uns im Level voranzubringen. Es gibt einen klaren Cut zwischen Erkundungs- und Kampfsequenzen. Gimicky-Bossfights in denen eine bestimmte Schwäche ausgenutzt werden muss. Selbst der Grafikstil ist durch die Plastikbeschaffenheit der jeweiligen Vorlage sehr ähnlich. Wem da keine Parallelen auffallen, der hat wahrscheinlich keines der Lego-Spiele gespielt. Beim Zielalter des Publikums gibt es aber klare Unterscheidungen, denn nicht nur sind die gewählten Franchises teilweise schon recht alt, sondern auch der Grad der Brutalität und auch die Ausdrucksweise sind eher für ein älteres Publikum gedacht. Es ist gewissermaßen ein Lego-Spiel für Erwachsene (mit Funko Figuren).

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Ballern, Ballern, Ballern

Die Hauptwaffe in den Kämpfen ist der Fernkampf, jeder Charakter verfügt über irgendeine Waffe, die schießen kann. Wie schnell wir schießen, welchen Schaden wir machen und wie häufig wir nachladen müssen, ist dabei sehr unterschiedlich.

Dabei empfiehlt es sich, besonders gezielt die (übergroßen) Köpfe von den Figuren zu ploppen. Sollten die Horden an sich stetig wiederholenden Charaktermodellen aber doch einmal zu nah herangekommen sein, dann können wir sie mit Nahkampfangriffen wegspammen oder eine aufgeladene Version entfesseln. Die Waffen unseres Charakters passen dabei immer genau auf diesen, es gibt zwar ähnliche, aber keine sich wiederholenden Waffen. Gegner können ebenfalls entweder Fernkämpfer oder Nahkämpfer sein und manche können durch Fernkampf nur betäubt werden und müssen anschließend im Nahkampf erledigt werden. Die einzige Abwechslung dieser in Wellen auftretenden Einheitsware an Gegnern bieten Bosse. Hier ist die Kreativität allerdings sehr groß und wir bekommen spannende Kämpfe mit unterschiedlichsten Mechaniken. Leider ist auch hier Wiederholung ein zentrales Element, das die Kämpfe teilweise unnötig in die Länge zieht.

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Die optische Darstellung und soundtechnische Untermalung sind immer „on point“ und werden Kenner und Fans der jeweiligen Franchise sofort abholen. Funko Fusion bedient sich dabei unterschiedlicher Grafikstile, die den Vorlagen entnommen sind und die Welten dadurch noch immersiver erscheinen lassen. Die leichten Storyänderungen, durch die das Ganze in die Rahmenhandlung eingebaut wird, fallen dabei selten negativ auf und vor allem Nostalgie kann sich ausbreiten.

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Fazit

Funko Fusion wird vielen Fans sofort positiv auffallen und erreicht durch seine variable Auswahl an Franchises ein großes Publikum. Es bedient sich dabei klar an der Formel der Lego-Travellers-Tales-Spiele (Teile des Entwicklungsteams waren bereits an diesen Spielen beteiligt), aber es fehlt leider noch die Finesse und Reife, die bei der Vorlage an den Tag gelegt wird. Alle Bausteine sind vorhanden und an sich Werkzeuge für ein gutes Spiel, aber enttäuschenderweise lässt sich vor allem beim längeren Spielen einiges kritisieren. Auch nach Release haben wir noch einige Gamebreaking Bugs feststellen müssen, die aber teilweise schon durch Patches ausgemerzt wurden. Diese reichen von nicht spawnenden Bossgegnern über unendlich nachspawnende Minions bis zu deplatzierten Assets, die den Levelfortschritt unmöglich machten. Dass es innerhalb der Level keine Speicherfunktion gibt und man nach einem Neustart immer wieder von vorne anfangen musste, führte zu leichtem Frust, auch da die gesammelten Collectibles ebenfalls neu eingesammelt/erarbeitet werden mussten. Wir harren auf jeden Fall der Patches (von denen auch schon erste auf Basis von Spieler Feedback geliefert wurden). Funko Fusion hat viel Potenzial und quasi unendliche Erweiterungsmöglichkeiten durch die bereits durch Funko abgebildeten Franchises, aber für viel Spielspaß muss hier noch nachgearbeitet werden. Nachtrag: Es wurden jetzt auch schon größere Patches mit einem langen Changelog geliefert, eine Besserung ist also durchaus in Möglich

Pro:
  • Unterschiedliche Franchises mit passendem, einzigartigem Look
  • Viele Mechnaniken/Charakterfähigkeiten
  • Collectibles
  • Sehr gut erweiterbar durch DLCs
Contra:
  • Sehr repetitiv im Kampf
  • Viel Backtracking
  • Kein Zwischenspeichern möglich
  • Level ziehen sich
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
2 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 5.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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