Garden In! im Test: Kreiert eure eigene grüne Oase

Garden In! verspricht ein entspanntes Spielerlebnis für Pflanzenfreunde. Wie viel Spaß das Anlegen eines eigenen Zimmergartens macht, finden wir in unserem Test heraus.

Garden In! startet in einem gemütlichen kleinen Zimmer, das bereits mit einem Schreibtisch, hübschen Regalen sowie einigen nützlichen Items dekoriert ist. Was jetzt noch fehlt? Pflanzen natürlich! Um unsere grünen Freunde einziehen zu lassen, platzieren wird zunächst ein passendes Gefäß und füllen es mit einem Nährboden, um dann unsere Samen zu pflanzen und ihnen beim Wachsen zuzusehen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Pflanzentypen, nämlich Boden, Wasser und Luft, die wir nach Herzenslust im Zimmer verteilen dürfen. Während wir Pflanzen vom Typ Boden in Töpfen, Kisten oder Dosen einpflanzen können, fühlen sich Wasserpflanzen in runden oder eckigen Glasgefäßen wohl. Samen vom Typ Luft gedeihen hingegen in flachen Schalen, die wir mit Steinen füllen können. Die Pflanzen, die ausgefallene Namen wie Morgenrötelotus oder Nachtschleier tragen, sind kein Abbild realer Pflanzen, sondern nur an diese angelehnt.

Ist Geduld eure Stärke?

Haben wir unsere ersten Samen gepflanzt, können wir sehen, wie sie sich nach und nach weiterentwickeln, um schließlich hübsche Blüten und üppige Blätter zu bilden, die sich sanft hin und her wiegen. Dabei findet das Wachstum in Echtzeit statt, auch, wenn das Spiel geschlossen ist, und dieser Faktor wurde bei Garden In! ganz bewusst ausgewählt. Der Titel will ein entspanntes Gameplay bieten, bei dem man sich einen meditativen Rückzugsort schafft, fernab von Stress und Druck. Dabei setzt das Spiel auf Pflanzenfans, die die nötige Geduld mitbringen. Das heißt aber nicht, dass man seine Pflanzen vernachlässigen sollte, denn diese brauchen Pflege und Liebe, um zu gedeihen. Wenn wir uns nicht um unsere Pflanzen kümmern, verblassen sie und hören schließlich auf zu wachsen. Eingehen können sie allerdings nicht, wodurch sich Garden In! perfekt für alle eignet, die keinen grünen Daumen haben, aber trotzdem gärtnern möchten. Etwas Wasser und die grünen Mitbewohner sind wieder wie neu.

Dafür steht uns eine Gießkanne zur Verfügung, während ein Pflanzenspray lästige Käfer verscheucht, die unsere Pflanzen immer mal wieder umschwärmen. Besonders gut hat uns gefallen, dass uns die Entwickler in einem kleinen Tutorial, das über einen Laptop abgerufen werden kann, darauf hinweisen, dass wir die Käfer nicht entfernen müssen, wenn sie uns leidtun. Da geht das Herz jedes Tierfreundes auf. Abgesehen von diesen beiden Pflegemitteln, sieht man ab und an kleine Herzen, die über den Blumen schweben. Damit zeigen uns unsere botanischen Mitbewohner, dass sie gestreichelt werden möchten. Die Pflege der Pflanzen macht zwar Spaß, ein paar weitere Interaktionsoptionen hätten wir uns aber trotzdem gewünscht. Wenn man beispielsweise die Möglichkeit hätte, Früchte sowie Blüten zu ernten oder die Pflanzen zurückzuschneiden, wäre die Langzeitmotivation deutlich höher, gerade, wenn die Samen komplett ausgewachsen sind. 

Um neue Pflanzenarten zu erhalten, können wir zwei Setzlinge gemeinsam in spezielle Gefäße, die Hybridvasen, eintopfen. Welche Pflanzen miteinander gekreuzt werden können, sehen wir in unserem Herbarium, das uns kleine Infos zu den Pflanzentypen gibt und uns die Umrisse der Gewächse verrät, die wir mit unseren bereits bekannten Arten vermehren können. So wird unser Zimmergarten nach und nach bunter und üppiger. Übrigens kann man, wenn man es nicht mehr aushält, hin und wieder über eine Kuckucksuhr etwas Zeit vergehen lassen, wodurch das Wachstum beschleunigt wird.

Gestaltet euch einen Rückzugsort nach euren Wünschen

Was einem bei Garden In! sofort auffällt, sind die vielen tollen Möglichkeiten, die immer wieder dazu einladen, die Räume, von denen es insgesamt vier gibt, neu zu gestalten. Neben schicken Möbeln, wie Regalen, die mit Lichterketten geschmückt sind, sowie verschiedenen Tischen oder Schränkchen, auf denen unsere Pflanzenfreunde richtig gut zur Geltung kommen, gibt es auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Dekorationen und Beleuchtungselementen, die die Zimmer richtig lebendig werden lassen. Von der Kerze über den PC bis hin zum Bubble Tea ist hier alles dabei. Nach und nach schalten wir auch verschiedene Vasen und Töpfe frei, die wir mit einem einfachen Zug auf ein bestehendes Gefäß nach Lust und Laune tauschen können. Durch die unterschiedliche Höhe der Pflanztöpfe und Schalen sowie der frei platzierbaren Regalböden lassen sich schöne Ebenen und Perspektiven gestalten. Das ist übrigens kinderleicht, denn die Steuerung ist so simpel und eingängig, dass auch Gelegenheitsspieler auf ihre Kosten kommen. 

An Ordnungsfreunde wurde übrigens auch gedacht, denn wer es nicht chaotisch mag, kann Objekte ganz einfach so ausrichten, dass sie den gleichen Abstand haben.

Auch die Himmelsfarbe, die den Hintergrund für unsere Zimmer bildet, kann gewählt werden und zwar individuell für jedes Zimmer. Nachthimmel, Dämmerung und Sonnenuntergang sind hier ebenso dabei wie ein Wolkenhimmel oder Regenfall. Darüber hinaus können wir auch verschiedene vorgefertigte Farbschemata für die Räume auswählen oder einzelne Möbelgruppen komplett individuell einfärben. Hier gibt es umfangreiche Kombinationsmöglichkeiten, da wir mit der Entwicklung jedes Raumes neue Objekte freischalten können. Je mehr Samen wir zum Wachsen bringen, kreuzen oder pflegen, desto mehr Forschungspunkte sammeln wir pro Raum und so erweitern sich unsere Gestaltungsmöglichkeiten. Welche Räume wir genau freischalten können, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, allerdings können wir euch sagen, dass ihr sowohl Zimmer im Innenbereich als auch im Freien gestalten dürft. Alleine sind wir dabei übrigens nie, denn wir können immer einen Pflanzenfreund mit in ein neues Zimmer bringen.

Wer mit seinem Dekoergebnis besonders zufrieden ist, darf auch Fotos machen und diese in einem Album abheften, um sie immer wieder zu betrachten. So vergeht die Zeit beim Pflanzen, Dekorieren und Pflegen doch recht schnell, während uns ein meditativer Klangteppich mit Vogelgezwitscher begleitet. Schön ist, dass uns rechts unten immer ganz dezent die Uhrzeit eingeblendet wird, damit wir die Zeit nicht ganz vergessen oder das Spiel wie einen Screensaver nutzen können.

Fazit:

Garden In! will einen entspannenden virtuellen Rückzugsort bieten und das funktioniert auch richtig gut. Es ist meditativ, die hübschen Räume mit vielen verschiedenen Pflanzen zum Leben zu erwecken und über Tag immer mal wieder nachzusehen, wie sie sich entwickelt haben, da sie in Echtzeit wachsen. Die Pflanzen sind mit ihren schönen Strukturen und bunten Farben sehr gelungen umgesetzt. Die simple Steuerung und die tollen und umfangreichen Dekooptionen tragen ihren Teil dazu bei, dass sich jeder schnell zurecht findet und ganz einfach eine grüne Oase erschaffen kann. Allerdings hätte ich mir doch ein paar weitere Interaktionsmöglichkeiten bei der Pflege der Pflanzen gewünscht. Zum Beispiel hätte ich mich darüber gefreut, meinen grünen Freunden einen Namen geben zu dürfen. Trotzdem spürt man die Liebe der Entwickler zum Detail und der Titel hat definitiv noch Potenzial für Erweiterungen. Alle Spieler, die ein Game ohne Druck suchen, das zwischendurch immer wieder entspannt und natürlich alle Pflanzenliebhaber sollten ihre Freude an Garden In! haben, gerade auch bei einem fairen Preis.

Ich habe mir jedenfalls ein solches Spiel gewünscht, seit ich im Endgame von Plants vs. Zombies ein kleines Gewächshaus anlegen durfte, denn auch, wenn ich nicht unbedingt einen grünen Daumen habe, hat es etwas sehr beruhigendes, virtuellen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen.