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Humankind: Cultures of Africa (DLC) im Test: Lohnt es sich?

Von Felix Mager am 27. Februar 2022. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Kürzlich erschien der erste DLC „Cultures of Africa“ für Humankind. Wir haben uns die Erweiterung für euch angesehen und gehen im Test darauf ein, was es Neues zu entdecken gibt und ob sich der Kauf lohnt.

Neue Inhalte

Wir bekommen eine großzügige Erweiterung des Basisspiels. Genauer gesagt gibt es:

6 neue Kulturen

  • Bantu
  • Garamanten
  • Swahili
  • Massai
  • Äthiopier
  • Nigerianer
1 bantu screen 1 garamanten screen

 

4 neue Naturwunder

  • Kilimandscharo
  • Victoriafälle
  • Zuma Rock
  • Natronsee

1 neues Kulturwunder

  • Große Moschee von Djenné

3 kulturwunder moschee

7 neue unabhängige Völker und 15 neue Story-Ereignisse

Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den sechs neuen afrikanischen Kulturen, die wir im Folgenden kurz beschreiben.

 

Bantu – Antike (Expansionisten)

Sie laden dazu ein, Außenposten nicht sofort auszubauen, da ihre verbesserte Versionen – die Mupíà-Felder – den angrenzenden Städten viel Nahrung gewähren. So kann man sich zuerst auf das Wachstum der Hauptstadt fokussieren.

Ebenso stellen ihre Einheiten – die Bagèndí-Pioniere – als Nomaden die Möglichkeit bereit, sowohl durch Kämpfe als auch das Sammeln von Kuriositäten neue Einheiten zu erschaffen, die dann für den Bau neuer Außenposten verwendet werden können.

2 bantu mupiafelder

 

Garamanten – Spätantike (Agrarier)

Mit ihrer spezifischen Einheit – den Speerreitern – können sie ihre Feinde aus der Ferne attackieren und sich nach dem Angriff sofort wieder zurückziehen. Ideal, um das vorher mit den Bantu aufgebaute Territorium zu verteidigen und durch die Foggara mit ihren unterirdischen Aquädukten gedeihen zu lassen.

Ebenfalls lassen sich die Bagèndí-Pioniere der Bantu zu Speerreitern verbessern, was sehr nützlich ist. Die ersten beiden Völker bauen gut aufeinander auf.

2 garamanten foggara

 

Swahili – Mittelalter (Händler)

Händler, die sich an der Küste ansiedeln und durch ihre Häfen – die Bandari – und ihre Schiffe – die Mtepe – das schnelle Ein- und Ausschiffen von Einheiten ermöglichen. Gut für die Erkundung, grenzen sie sich jedoch auch stark von den Bantu und Garamanten ab. Im Mittelalter wählbar, bieten sie eine exzellente Möglichkeit, noch nicht besiedelte Kontinente und zum Beispiel die neue Welt schnell zu erschließen.

2 swahili bandari

 

Massai – Frühe Neuzeit (Agrarier)

Durch die Rinderzucht sichern sie ihr Überleben. Ihre Krieger – die Massai-Moran – sind stark und das Vieh kommt immer an erster Stelle. So können sie auch in kargen Gegenden überleben. Um ihr Enkang errichten sie Dornenbüsche, um sich und ihr Vieh gegen die wilden Tiere zu schützen.

2 massai enkang 4 massai massai moran krieger

 

Äthiopier – Industriezeitalter (Militaristen)

Mit ihren auf Bergen erbauten Amba, die wie uneinnehmbare Festungen wirken, und der Oromo-Kavallerie, die mit jeder Erfahrungsstufe Bonus Kampfkraft erhält, sind die Äthiopier ein nicht zu unterschätzender Gegner.

2 äthiopier amba

 

Nigerianer – Gegenwart (Agrarier)

Durch ihre Ölvorkommen sind die Nigerianer zu großem Wohlstand gekommen.

Niemand betreibt so Ackerbau wie sie. Sowohl in ihrer Vielfalt als auch ihrer Masse sind ihre Feldfrüchte unvergleichlich. Durch die Ölraffinerie kann ein sofort abbaubares Öl-Lager erschaffen werden, was strategisch sehr vorteilhaft sein kann, gerade wenn man nicht im Besitz dieser strategischen Ressource ist. Die MRAP-Fahrzeuge sind gut für Patrouillen und Grenzbewachung geeignet.

2 nigerianer öfraffinerie

 

Es braucht gute Map-Generation

Die neuen Story-Ereignisse peppen das Spiel etwas auf, man muss aber auch Glück haben, damit sie erscheinen und selbst dann sind sie – wie die anderen auch – nach einiger Spielzeit schnell ausgelutscht. Man liest nicht mehr wirklich, was dort passiert, es wird nie wieder so spannend sein wie beim ersten Mal und man weiß eigentlich schon, was man klicken muss, um den gewünschten Effekt zu erhalten.

Gleiches gilt für die neuen Naturwunder. Man muss Glück haben, damit diese im Spiel erscheinen. Leider kann man nach wie vor keine Auswahl der Wunder in den Spieleinstellungen treffen.

 

Der neue Soundtrack reißt es raus

Die neuen Einheiten und Gebäude sind hübsch anzusehen und gut modelliert. Dennoch wünscht man sich nach wie vor etwas mehr Abwechslung bei den Bezirken. Kleine Variationen in der Darstellung der Bezirke und Platzierung der Gebäude würden da schon viel ausmachen.

Die typisch afrikanischen Sounds schaffen ein immersives und authentisches Spielgefühl. Dafür sorgen Marimbas, eine Vielzahl an Trommeln, Flöten, Schellen und Rasseln. Der Soundtrack ist gut produziert, stilvoll, abwechslungsreich und schön anzuhören.

So erzeugt vor allem die Musik eine gelungene Atmosphäre. Die Grafik steuert dem Ganzen mehr oder minder etwas bei, ist aber nicht ausschlaggebend.

 

Fazit

Für den Verkaufspreis von € 8,99 auf Steam ist das DLC schon ein fairer Deal. Mir persönlich wäre es das allein für die wunderbare neue Musik schon Wert gewesen.

Es gibt viele neue Einheiten und Gebäude sowie einzigartige Vermächtnisse, die durch die neuen Kulturen bereitgestellt werden. Mit diesen gilt es zu experimentieren und neue Strategien zu entwickeln. Jedoch bietet der Entwickler hiermit nur eine Erweiterung an und keine Lösung der bisherigen Problematiken mit der Spielmechanik oder Bugfixes.

Beispielsweise kann es leider immer noch passieren, dass gerade auf großen Maps das Kampfsystem hängen bleibt und meine Einheiten ihre Züge nicht beenden.

Auch ist noch nicht Abhilfe geschaffen, dass sich die erste Phase des Spiels für viele und auch für mich persönlich am spannendsten anfühlt und am schnellsten vorbei ist, wogegen die späteren Spielphasen (gerade, wenn man keinen Krieg führt) eher langweilig sind.

Hier sollte das Einfluss- und Glaubenssystem sowie das Story-System unbedingt in zukünftigen DLCs und Patches ausgebaut und verbessert werden (Beispiel: Civilization 6, Große Werke und Persönlichkeiten).

Somit kann ich für alle, die das Spiel mögen schon eine Kaufempfehlung aussprechen. Neue Spieler haben auch mit dem Basisspiel erstmal lange Spaß und müssen auf keine großen Erweiterungen verzichten.

Pro:
  • Toller neuer Art Style und Musik
  • Spannendes Setting
  • Fairer Preis und schnelles Release
Contra:
  • Szenarien fehlen immer noch
  • Keine grundlegenden Verbesserungen oder Bugfixes
  • Kampfsystem bleibt das größte Alleinstellungsmerkmal
Gameplay:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Felix Mager

Felix Mager

Leidenschaftlicher Gamer mit Vorliebe für gute Soundtracks. World of Warcraft Veteran seit 2007 und großer Fan von Simulatoren, 4X- und Strategiespielen. Mit über 1200 Stunden Spielzeit ist Civilization der Vorreiter meiner Steambibliothek. Außerdem interessieren mich gute Rollenspiele und Shooter wie Assasin's Creed und Far Cry, bei denen ich kaum einen Teil der beiden Reihen ausgelassen habe.

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