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Review

Insomnis im Test: Kann der Indie-Horror-Titel überzeugen?

Von Dominik Probst am 24. November 2021. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Im Horror-Titel Insomnis übernehmen wir die Kontrolle über Joe Castevet, den Enkel eines berühmten englischen Wissenschaftlers. Nachdem sein Onkel gestorben ist, vermachte er Joe sein Herrenhaus, in dem wir nun herausfinden wollen, was hier vor sich ging. Ob uns eine grauenvolle Entdeckung bevorsteht, finden wir zusammen im Test heraus.

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Nichts ist, wie es scheint

Direkt zu Beginn des Spiels erhalten wir einen Anruf von der Anwältin unseres verstorbenen Onkels. Wir sollen doch kurz im Büro vorbeikommen, um eine letzte Unterschrift für das Herrenhaus zu leisten. Gesagt, getan stehen wir danach direkt im Anwesen Castevet. Wie es sich für einen Horrortrip gehört, passt auch das regnerische Wetter mit Gewitter perfekt dazu. Das Haus vermisst gerade jegliche Elektrizität, weswegen wir direkt zum Sicherungskasten laufen und den Strom wieder aktivieren.

Als das Licht angeht, scheint sich eine Tür am anderen Ende des Raums offenbart zu haben. Gehen wir hindurch, können wir uns nun in dem gesamten Haus umsehen. Unser Ziel ist es jetzt, herauszufinden, was unser Onkel hier getrieben, warum er uns das Herrenhaus vermacht und weshalb er uns seit Jahren nicht mehr geschrieben hat. Viel weiter gehen wir hier nicht auf die Story ein, denn das ist ein Hauptfaktor von Insomnis, auch wenn die Geschichte um einiges spannender hätte erzählt werden können.

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Sammeln, Sammeln und Rätsel lösen

Was wir hauptsächlich in Insomnis machen, um die Geschichte voranzutreiben, ist das Sammeln von Collectibles und das Lösen von Rätseln. Zu den Sammelgegenständen gehören Kinderspielzeuge, Briefe von Joe an seinen Onkel und dessen Laboraufzeichnungen. Diese sind teilweise recht gut versteckt und benötigen ein aufmerksames Auge bei der Untersuchung des Hauses.

Die Rätsel, denen wir im Laufe des Spiels begegnen, sind teilweise relativ simpel, ein paar wenig sind kniffelig. Beispielsweise müssen wir vier verschiedene Uhren auf die richtige Uhrzeit einstellen, wofür man diese aber erst einmal herausfinden muss. Mal stellen wir ein Radiosignal richtig ein oder knacken ein Zahlenschloss. In den meisten Fällen benötigen wir einen bestimmten Gegenstand, der in einem neuen Bereich gefunden werden kann. Ist der Gegenstand vorhanden, stellen die Rätsel meist kein Problem dar. Mit einer Spielzeit von knapp zwei Stunden ist man dem Treiben im Hause Castevet auch recht schnell auf die Schliche gekommen.

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Atmosphärisch gut

In Insomnis erwartet uns eine gute Atmosphäre, denn die musikalische Untermalung gibt dem Spiel eine gewisse Portion Mystik. Eine dezente Prise Musik im Hintergrund, in der eine etwas düstere Note mitschwingt, passt gut zu einem Horrorspiel. Die grafische Gestaltung ist auch gelungen und unterstreicht das Setting. Das Haus sieht nicht nur alt aus, sondern auch so, als wäre es schon seit einiger Zeit leer. Auf dem Boden finden sich viele Blätter Papier, so als ob jemand etwas eilig gesucht hätte, oder aber etliches altes Geschirr, das in der Küche auf dem Tisch zurückgelassen wurde

Was ein bisschen seltsam ist, ist, dass wir zwar eine Taschenlampe besitzen und diese zu Beginn des Spiels an-, aber im weiteren Verlauf nicht mehr ausschalten können. Zumindest ging es in unserer Version nicht. Unser Charakter Joe kann zwar reden, aber die Häufigkeit ist so gering, dass wir uns nur an maximal drei Sätze von ihm erinnern können. Außerdem ist er meistens sehr emotionslos und bleibt stumm bei Schockmomenten. Wir finden ein Skelett? Er bleibt cool und sagt nichts. Etwas Abnormales passiert? Er bleibt cool und sagt nichts. Eine Wand sieht etwas anders aus? Hier meldet er sich kurz und sagt, dass die Wand anders aussieht. Das ist einer der drei Sätze, an die wir uns erinnern können. Hier wäre noch viel Potenzial nach oben gewesen, um den Spieler mit dem Charakter zu verbinden.

Ebenfalls sind die deutschen Texte ein wenig abstrus. Das Spiel kommt in etlichen Sprachen daher, Deutsch wirkt aber wie durch einen Übersetzer gejagt und ohne Überprüfung eingebaut. Bei unserem Test haben wir nach guten fünf Minuten Spielzeit direkt zur englischen Sprachausgabe gewechselt, da es ein wenig unangenehm war.

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Fazit

Insomnis hat mir als Horror-Titel zwar gefallen, hat aber mit einigen Schwächen zu kämpfen. Gefallen haben mir die Szenerie und das Setting, auch wenn ein paar Genre-Klischees dabei sind (Haus mitten im Nirgendwo, Gewitter mit Regen, Verwandter der seltsame Forschungen betreibt, …). Grafisch sieht Insomnis ebenfalls gut aus und hat ein wenig rustikales Flair. Problematisch wird es dann vor allem bei der deutschen Lokalisierung, welche sich liest, wie durch einen Übersetzer gejagt. Und bei der Vertonung des Hauptcharakters Joe, der so gut wie kein Wort sagt, jegliche Emotionen in der Stimme vermissen lässt und so gut wie keine Aktion im Spiel kommentiert. Es geht auch ohne, ja, aber für jemanden, der in das Herrenhaus seinen Onkels geht und dort so einiges Verrücktes antrifft, sagt er herzlich wenig, als hätte er alles schon einmal gesehen und wäre an den Machenschaften beteiligt. Was natürlich auch eine Theorie sein kann. Dennoch hat mir Insomnis für die knappen zwei Stunden Spielzeit Spaß gemacht.

Pro:
  • Passende Hintergrundmusik
  • Grafische Darstellung der Szenerie passt zum Setting
Contra:
  • Hauptcharakter sagt fast nichts und wenn, dann relativ emotionslos
  • Deutsche Lokalisierung liest sich wie durch den Google Translator gejagt
  • Kurze Spielzeit
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 6.0 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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