Kirby und das vergessene Land – Nintendo Switch 2 Edition + Die Sternensplitter-WeltKirby und das vergessene Land – Nintendo Switch 2 Edition + Die Sternensplitter-Welt
Review

Kirby und das vergessene Land – Nintendo Switch 2 Edition + Die Sternensplitter-Welt im Test: Knuddeliger Neustart mit Extra-Glitzer

Von Dominik Probst am 30. September 2025. Getestet auf Switch 2. Zum Spiel hier klicken.

Kirby – dieser rosa Staubsauger mit Gesicht – ist schon seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Nintendo-Welt. Mit Kirby und das vergessene Land wagte er 2022 auf der Switch seinen ersten großen Schritt in die dritte Dimension. Damals hat das Spiel viele überrascht: Plötzlich stapfte der kugelrunde Held nicht mehr nur durch bunte 2D-Level, sondern erforschte frei begehbare Areale voller Geheimnisse, Sammelobjekte und putziger Gegner, die man fast schon ungern verschluckt.

Doch wir leben nicht mehr im Jahr 2022, sondern im Zeitalter der Switch 2. Nintendo hat sich gedacht: Warum nicht gleich noch eine Schippe drauflegen? Also gibt’s nicht nur ein technisches Upgrade mit hübscherer Optik und stabilerer Performance, sondern auch eine brandneue Erweiterung: die Sternensplitter-Welt. Ein Name, der schon klingt, als hätte man in der Küche Konfetti mit Glitzerstaub vermischt.

Das Ergebnis: Ein Remaster, das nicht einfach nur Remaster ist, sondern gleichzeitig als Deluxe-Paket samt DLC daherkommt. Aber lohnt sich der Ausflug für alle, die schon das Original gezockt haben, oder ist das Ganze nur ein rosa Zuckerguss auf bekanntem Kuchen?

Hintergrund & Setting – Was war schon im Original

Bevor wir uns die neuen Inhalte vorknöpfen, ein kurzer Rückblick: Das Original Kirby und das vergessene Land entführte uns in eine geheimnisvolle Welt, die irgendwo zwischen Postapokalypse und Freizeitpark pendelt. Wir fanden uns in halb verfallenen Shopping-Malls, stillgelegten Freizeitparks und überwucherten Industriegebieten wieder. Alles wirkte gleichzeitig bedrohlich und doch so herrlich knuffig, dass man eigentlich nie das Gefühl hatte, in einer echten Gefahr zu schweben.

Die Story war typisch Kirby: Eine Handvoll Waddle Dees wird entführt, wir ziehen los, um sie zu retten, verschlingen Gegner links und rechts, kopieren ihre Fähigkeiten und hauen den Oberbösewicht am Ende so sehr auf die Mütze, dass die Credits fröhlich über den Bildschirm rollen. Fertig. Kein Shakespeare, aber ehrlich gesagt, braucht Kirby das? Nö.

Besonders cool war die Mischung aus linearen Leveln und kleinen Erkundungsarealen, dazu die Mundvoll-Modi (ja, der Name ist so seltsam wie genial). Kirby konnte plötzlich Autos fahren, Dosenautomaten spielen oder als riesiger Wasserballon herumschwappen. Verrückte Ideen, die man so schnell nicht vergisst.

Was bringt die Sternensplitter-Welt?

Jetzt kommt der spannende Teil: Die Switch 2 Edition bringt nicht nur technische Verbesserungen, sondern auch die brandneue Sternensplitter-Welt. Und die hat es in sich.

Statt einfach ein paar Extralevel an das Ende zu klatschen, hat Nintendo eine komplett neue Dimension hinzugefügt – wortwörtlich. Die Sternensplitter-Welt besteht aus fragmentierten Inseln, die durch schimmernde Portale miteinander verbunden sind. Jede Insel ist dabei ein eigenes kleines Biotop: von glitzernden Kristallhöhlen über frostige Gipfel bis hin zu schwebenden Plattformen im All.

Das Besondere: Hier geht es noch stärker um Erkundung. Die Level sind größer, verzweigter und belohnen neugierige Spieler mit geheimen Abzweigungen und versteckten Sternensplittern. Diese sammelt man nicht nur, um neue Areale freizuschalten, sondern sie haben auch Einfluss auf Kirbys Fähigkeiten: Bestimmte Power-Ups lassen sich nur mit genügend Splittern freischalten und upgraden.

Natürlich gibt’s auch neue Bosskämpfe und hier zeigt sich, dass Nintendo verstanden hat, was Fans wollen: kreative Gegner, die mehrstufige Attacken abfeuern, phasenweise die Arena verändern und dabei trotzdem diesen unverwechselbaren „Nintendo-Charme“ behalten.

Gameplay & Spielmechanik – Bewährtes & Veränderungen

Kirbys Fähigkeiten bleiben der Dreh- und Angelpunkt. Vom altbekannten Schwert über Feuer- und Eisattacken bis hin zu neuen Gimmicks wie der Splitterklinge, die in der neuen Welt eingeführt wurde. Diese Attacke erlaubt es, Kristallsplitter auf Gegner zu schleudern, die danach in kleine Explosionen zerbersten. Klingt spektakulär und ist es auch, besonders wenn man mehrere Gegner in einer Reihe erwischt.

Auch die Mundvoll-Modi sind zurück, teilweise mit neuen Variationen. Highlight: Der aus dem Original bekannte Glühbirnen-Modus, bei dem Kirby in dunklen Arealen selbst zur Lampe wird. Das sorgt nicht nur für witzige Anblicke, sondern auch für kleine Rätsel, bei denen man im richtigen Moment den Weg ausleuchtet oder geheime Passagen sichtbar macht. Ergänzt wird das Ganze durch frische Varianten, die speziell in der Sternensplitter-Welt eingebaut wurden und so für Abwechslung sorgen.

Die Steuerung wirkt insgesamt flüssiger, was vermutlich an der höheren Performance der Switch 2 liegt. Besonders in hektischen Bosskämpfen merkt man, dass jetzt mehr Dynamik drinsteckt, ohne dass die Bildrate einknickt.

Der Koop-Modus ist ebenfalls wieder dabei, wobei Spieler 2 erneut als Waddle Dee mit der Lanze einsteigen kann. Schade: Hier hätte man sich mehr Mut für neue Koop-Features gewünscht, zum Beispiel Kombi-Angriffe oder neue Charaktere. Aber immerhin läuft es stabil und macht im Couch-Koop immer noch Laune.

Grafik, Performance & Technik

Wenn man Kirby und das vergessene Land auf der Switch 2 startet, merkt man sofort: Hier hat Nintendo an den richtigen Schrauben gedreht. Das Spiel lief schon auf der klassischen Switch stabil, aber nun glänzt es mit gestochen scharfen Texturen, satten Farben und butterweichen 60 FPS. Selbst in größeren Arealen mit vielen Gegnern oder im Koop bleibt die Bildrate stabil.

Die Levels profitieren deutlich von der höheren Auflösung. Wo früher manche Hintergründe etwas verwaschen wirkten, erkennt man nun feinste Details: glitzernde Kristalle in den Höhlen, Moosbewuchs an zerfallenen Mauern oder Reflexionen im Wasser. Besonders in der neuen Sternensplitter-Welt zeigt die Switch 2 ihre Muskeln – die Lichteffekte sorgen hier für eine märchenhafte Atmosphäre, die gleichzeitig vertraut und neu wirkt.

Die Ladezeiten sind erfreulich kurz. Zwischen den Welten huscht man fast nahtlos hin und her, was den Spielfluss angenehm beschleunigt. Bugs oder technische Patzer? Fehlanzeige. Kirby bleibt so rund wie er ist, ohne an irgendeiner Kante hängen zu bleiben.

Natürlich sollte man keine fotorealistischen Grafiken erwarten – das ist immer noch ein kunterbunter Comic-Look. Aber genau darin liegt der Reiz: Dieses Spiel ist ein Augenschmaus voller knuffiger Animationen, egal ob Kirby gerade einen Gegner verschluckt oder ein Boss seine Arena in Flammen setzt.

Sound, Musik & Atmosphäre

Nintendo hat auch beim Soundtrack keine halben Sachen gemacht. Schon das Original glänzte mit eingängigen Melodien, die zwischen fröhlich, abenteuerlich und episch schwankten. In der neuen Edition bekommen wir Remixes bekannter Stücke und brandneue Tracks, die sich nahtlos einfügen.

Besonders die Bossmusik hat’s in sich: treibende Beats, orchestrale Dramatik und ein Hauch von Wahnsinn – genau das Richtige, wenn man einem überdimensionalen Gegner gegenübersteht. Aber auch die leiseren Momente funktionieren: In kristallklaren Höhlen klingt die Musik fast schon mystisch, während auf sonnendurchfluteten Wiesen eine beschwingte Melodie mitschwingt, die sofort gute Laune macht.

Soundeffekte sind wie immer eine Freude. Kirbys Pusten, Schlucken und Quietschen bringen selbst Erwachsene zum Schmunzeln. Und ja, wenn Kirby im Glühbirnen-Modus plötzlich aufleuchtet, passt das sonore „Pling“ einfach perfekt.

Atmosphärisch gelingt es dem Spiel, eine Balance zwischen kindlicher Leichtigkeit und abenteuerlicher Spannung zu halten. Manchmal läuft man durch fast schon apokalyptische Ruinen, nur um im nächsten Moment von bunten Blumenfeldern begrüßt zu werden. Diese Mischung ist einzigartig und macht Kirby und das vergessene Land auch in der neuen Version unverwechselbar.

Spielumfang & Wiederspielwert

Schon das Original war kein Kurztrip, sondern bot etliche Stunden Unterhaltung. Mit der Switch-2-Edition samt Sternensplitter-Welt legt Nintendo nun noch eine Schippe drauf.

Die Hauptstory selbst lässt sich nach wie vor in rund 10–15 Stunden durchspielen, je nachdem, wie gründlich man die Levels absucht. Doch wer wirklich alles sehen will, sollte locker 25 Stunden oder mehr einplanen. Denn die neuen Areale der Sternensplitter-Welt sind nicht nur zusätzliche Bonus-Level, sondern bringen eine ganz eigene Progression mit sich.

Die Sternensplitter fungieren als Sammelobjekte und Fortschrittssystem zugleich. Sie schalten nicht nur neue Abschnitte frei, sondern eröffnen auch Upgrades für Kirbys Fähigkeiten. Das sorgt für zusätzlichen Anreiz, jedes Eckchen abzugrasen und gibt Veteranen einen Grund, auch nach dem Abspann noch fleißig zu sammeln.

Neben der Story und den Sammelobjekten laden die bekannten Minispiele ein, immer wieder für kurze Runden zurückzukehren. Ob Angeln, Essen servieren oder kleine Geschicklichkeitsaufgaben – es sind die typischen Kirby-Spielereien, die nie weltbewegend, aber stets charmant sind.

Richtig spaßig wird’s im Koop-Modus, wenn man mit einem Freund oder einer Freundin zusammenspielt. Auch hier gilt: Die neuen Level sind so gestaltet, dass sie im Duo genauso viel Spaß machen wie allein. Zwar ist der zweite Spieler noch immer auf den Waddle Dee mit der Lanze beschränkt, aber durch die neuen Levelstrukturen fühlt sich der Koop zumindest etwas frischer an.

Kurz gesagt: Wer nur die Story sehen will, bekommt ein rundes Abenteuer. Wer alles sammeln, alle Fähigkeiten upgraden und jeden Boss herausfordern möchte, wird deutlich länger beschäftigt sein. Ein Spiel, das sich lohnt, immer wieder mal einzulegen – besonders, wenn man Lust auf eine Portion gute Laune hat.

Schwierigkeitsgrad & Zugänglichkeit

Kirby bleibt Kirby – und das bedeutet: Zugänglich für alle. Schon im Original gab es zwei Schwierigkeitsgrade, und diese Philosophie wurde auch in der Switch-2-Edition beibehalten. Auf Fröhlich-Modus ist das Spiel so entspannt, dass auch jüngere Spieler oder absolute Neulinge problemlos durchkommen. Im Wild-Modus hingegen ziehen die Gegner mehr Lebenspunkte ab, und die Bosskämpfe erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit.

Die neuen Bossgegner in der Sternensplitter-Welt sind definitiv knackiger, ohne unfair zu wirken. Besonders spannend sind ihre mehrstufigen Attackenmuster, die einen zum Reagieren zwingen. Wer schon die Kämpfe im Original mochte, wird hier auf seine Kosten kommen.

Positiv: Das Spiel gibt einem immer die Chance, direkt vor einem Bosskampf eine nützliche Fähigkeit mitzunehmen. Man ist also nie komplett aufgeschmissen. Und wer trotzdem scheitert, darf sofort weitermachen, ohne viel Fortschritt zu verlieren.

Kurzum: Kirby und das vergessene Land – Nintendo Switch 2 Edition bleibt ein Paradebeispiel für ein familienfreundliches Abenteuer, das gleichzeitig genug Tiefe für erfahrene Spieler bietet.

Fazit

Kirby und das vergessene Land – Nintendo Switch 2 Edition + Die Sternensplitter-Welt ist mehr als nur ein aufgehübschtes Remaster. Es ist eine gelungene Mischung aus technischer Frischzellenkur und echten neuen Inhalten, die auch Veteranen zurück an die Konsole lockt.

Das Grundgerüst bleibt unverändert: ein zugängliches, charmantes Abenteuer voller knuffiger Animationen, cleverer Fähigkeiten und spaßiger Bosskämpfe. Doch die Sternensplitter-Welt macht den Unterschied. Sie erweitert das Spielgefühl mit neuen Levelstrukturen, Sammelmechaniken und knackigen Gegnern und sorgt dafür, dass sich der Ausflug nicht wie ein simples Wiedersehen, sondern wie ein richtiges Upgrade anfühlt.

Die Performance auf der Switch 2 ist makellos, der Soundtrack nach wie vor ein Ohrenschmaus, und die Mischung aus kindlicher Leichtigkeit und abenteuerlicher Spannung wirkt auch nach Stunden frisch. Klar, ein paar Kritikpunkte gibt es: Der Koop-Modus hätte mutiger erweitert werden dürfen, und die Story bleibt Kirby-typisch simpel. Aber seien wir ehrlich: Wer bei einem pinken Knödel nach Shakespeare sucht, ist sowieso im falschen Spiel.

Am Ende steht ein Abenteuer, das Fans wie Neulinge gleichermaßen abholt. Kirby bleibt die wandelnde Gute-Laune-Kugel und auf der Switch 2 strahlt er so hell wie nie zuvor.

Pro:
  • Knuffiger Charme und zugängliches Gameplay bleiben erhalten
  • Neue Sternensplitter-Welt mit frischen Levelideen und Bosskämpfen
  • Flüssige 60 FPS und schärfere Grafik auf der Switch 2
  • Fantastischer Soundtrack mit gelungenen Remixes und neuen Stücken
  • Sammelobjekte und Upgrades motivieren zum erneuten Durchspielen
  • Mundvoll-Modi sorgen weiterhin für herrlich schräge Abwechslung
  • Sehr kurze Ladezeiten, stabile Performance ohne Bugs
  • Couch-Koop macht nach wie vor Spaß
Contra:
  • Koop-Modus hätte mehr Neuerungen vertragen können
  • Waddle Dee als Partnerfigur auf Dauer etwas eintönig
  • Schwierigkeitsgrad für Profis eher moderat
  • Einige Minispiele bleiben nette Dreingaben, aber kein Langzeitfaktor
  • Story bleibt oberflächlich und wenig überraschend
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Switch 2
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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