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Software

Shadow PC, der Cloud Computer, im Langzeittest: Ein Gaming-PC per Knopfdruck

Von Dominik Probst am 31. Juli 2023.

Shadow bietet mit seinen Cloud-Diensten verschiedene Lösungen für Gamer, Kreative und Unternehmen an. Neben dem Cloud Drive (einem Cloud-Speicher) ist vor allem für Gamer der Cloud PC interessant. Ob dessen Spezifikationen ausreichen, um richtig zocken zu können, haben wir in einem Langzeittest für euch herausgefunden.

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Ein vollständiger Windows-PC in der Cloud

Die Einrichtung unseres Shadow PCs geht relativ einfach vonstatten: auf der offiziellen Website https://shadow.tech vorbeischauen, den Shadow PC auswählen und auf „Loslegen“ klicken. Danach haben wir die Wahl zwischen zwei verschiedenen Leistungsstufen. Die normale Variante „Shadow PC“ bietet einen Intel XEON 3,5 GHz (oder gleichwertigen) Prozessor, eine NVIDIA GeForce GTX 1080 (oder gleichwertig), 12 GB RAM sowie 512 GB SSD für monatlich 32,99 €. Das Upgrade „Shadow PC mit Power Upgrade“ gibt uns Zugriff auf einen AMD EPYC 7543P Prozessor mit 4 Kernen und 8 Threads pro Benutzer, eine NVIDIA RTX A4500 (oder gleichwertig), ganze 28 GB RAM und ebenfalls 512 GB SSD für monatlich 49,98 €.

Bei beiden Plänen sind jeweils noch 20 GB Shadow Drive, ein Cloud-Speicher, mit inbegriffen. Die Pläne lassen sich entweder monatlich bezahlen, wobei aber noch eine Einrichtungsgebühr von 9,99 € dazu kommt, oder aber in einem Abo über drei Monate. Bei diesem fällt die Einrichtungsgebühr weg und die Preise sinken auf 32,97 € pro Monat für den „Shadow PC“, das Power Upgrade kostet dann 49,97 € pro Monat. Wer dann noch zusätzlichen Speicherplatz benötigt, kann jeweils 256 GB SSD für 2,99 € / Monat hinzufügen. Insgesamt lässt sich der Speicherplatz um bis zu 5 TB erhöhen.

Sind wir mit der Konfiguration unseres Shadow PCs fertig und haben die Bestellung aufgegeben, müssen wir etwa eine Stunde warten, bis er für uns eingerichtet wurde. Danach erhalten wir unsere Zugangsdaten. Mit diesen können wir die Shadow App auf den verschiedensten Endgeräten herunterladen und nutzen. Momentan funktioniert Shadow auf fast jedem Gerät, das eine Internetverbindung besitzt: Windows, macOS, Android, Android TV, iOS, tvOS und Linux. Das heißt, wir können entweder zu Hause vom Desktop-Rechner, Laptop, Smart-TV oder auch unterwegs vom Tablet oder Smartphone auf den Shadow PC zugreifen und spielen. Vorausgesetzt ist hier natürlich eine stabile und einigermaßen schnelle Internetverbindung, je nach Verwendungszweck.

Laut den Angaben von Shadow sollte mindestens eine Internetgeschwindigkeit von 15 Mbit/s vorliegen, damit man ohne Probleme arbeiten und spielen kann. Hierbei sei erwähnt, dass man mit einer schnelleren Leitung auch ein besseres Bild und bessere Leistung haben wird. 4K wird erst ab einer höheren Geschwindigkeit empfohlen.

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Speedboost vom Feinsten

Wie wir gerade herausgefunden haben, sollte für die Nutzung von Shadow mindestens eine 15 Mbit/s Leitung vorhanden sein. Wer sich jetzt vielleicht fragt, ob man damit auch die Spiele auf den Shadow PC herunterlädt, der darf nun gespannt zuhören: Die Anbindung des Shadow PCs ist nämlich eine 1 Gbit/s Leitung. Wenn man damit die Datenmenge ausrechnet, welche rein theoretisch möglich wäre, kommt man in der Sekunde auf 125 MB Daten, die heruntergeladen werden können, pro Minute wären das 7,5 GB und pro Stunde ganze 450 GB! Also perfekt, um das neuste Update für unser aktuelles Lieblingsspiel herunterzuladen.

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Das Overlay des Shadow PCs

Haben wir die App gestartet und unseren Shadow verbunden, können wir ein Overlay öffnen, in dem wir noch ein paar Einstellungen vornehmen können. Beispielsweise lässt sich das Icon für das Overlay ein- und ausblenden, um es im letzteren Fall nur noch per Tastenkombination öffnen zu können. Die maximale Bitrate können wir selbstständig auf maximal 70 Mbit/s festlegen oder Shadow automatisch festlegen lassen. Es können maximal vier Controller bzw. Gamepads angeschlossen werden und es besteht auch die Möglichkeit, angeschlossene USB-Geräte an den Shadow weiterzuleiten. Dafür ist allerdings ein eigener Treiber notwendig und muss noch installiert werden.

Die Audioqualität kann von Normal auf Hi-Fi gestellt werden, wobei wir hier in unserem Test gemerkt haben, dass die Hi-Fi-Einstellung kratzende Geräusche produziert hat, obwohl eine 300 Mbit/s Leitung benutzt wurde. Auf der Einstellung Normal lief aber alles reibungslos. In den Video- & Anzeige-Einstellungen können wir, falls wir möchten, noch auf das High Efficiency Video Coding (H.265) umstellen sowie Farbverbesserungen durchführen und die Bildrate begrenzen.

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Der Shadow im Praxistest

So viel zur Theorie und den Einstellungsmöglichkeiten des Shadow PCs. Jetzt kommen wir aber zur eigentlichen Nutzung. Als Ausgangsprodukt haben wir ein MacBook Pro M1 Pro genutzt sowie eine 300 Mbit/s Internetleitung und den Shadow PC mit dem Power Upgrade. Das heißt, alle Spiele, die wir getestet haben, liefen, soweit möglich, mit 4K und 60 FPS. Zuerst haben wir uns Minecraft angesehen, was, wie sollte es auch anders sein, keine Probleme bereitet hat und einwandfrei flüssig lief. Als nächstes kam Dead Island 2 an die Reihe. Hier überzeugten die Partikeleffekte sowie Feuer und auch die restliche Optik. Das Gameplay war ebenfalls recht flüssig und lief größtenteils ohne Schwierigkeiten ab.

Ein paar kleinere Probleme sind trotzdem aufgetaucht, die die Erfahrung mit Shadow etwas gemildert haben. Wir empfehlen beispielsweise allen Nutzern einer Magic Mouse von Apple sich eine Maus mit dedizierten Tasten zu besorgen. In Dead Island 2 müssen wir nämlich die rechte Maustaste gedrückt halten, um dann mit einem Linksklick eine Waffe zu werfen. Mit der Magic Mouse ist das natürlich nicht möglich. Weiterhin muss unbedingt auf eine stabile Internetverbindung geachtet werden. Wir waren mitten in einem Bosskampf, als unser WLAN-Signal etwas gesponnen hat, was sich dann natürlich auf die Frames ausgewirkt und somit das Spiel unspielbar gemacht hat. Hier ist es dann auch schwer möglich, schnell zu speichern oder zu pausieren. Die genannten Probleme liegen aber natürlich nicht an Shadow, sondern an der Nutzerseite, trotzdem sollten sie bei der Wahl bedacht werden. Shadow empfiehlt zum Beispiel auch die Nutzung einer LAN-Verbindung, um solchen WLAN-Problemen direkt aus dem Weg zu gehen.

So gut wie Dead Island 2 lief, präsentierten sich auch unsere anderen getesteten Spiele. Bei Counterstrike: Global Offensive und auch bei alten Klassikern wie Bioshock oder Fallout 3 gab es keinerlei größere Probleme. Hin und wieder hatten wir kleinere Ruckler, welche aber zu vernachlässigen sind.

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Fazit

Shadow PC präsentiert sich als beeindruckende und praktische Lösung für Gamer und Kreative, die ohne die Notwendigkeit einer High-End-Hardware Zugang zu einem leistungsstarken Rechner benötigen. Mit der Flexibilität, auf verschiedenen Geräten auf den Cloud-PC zuzugreifen und der Möglichkeit, Spiele in 4K flüssig zu spielen, stellt Shadow PC eine attraktive Option dar.

Die Einrichtung ist einfach und die Kosten sind im Vergleich zur Anschaffung und Instandhaltung eines physischen Gaming-PCs gering. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Download-Geschwindigkeit, die es den Nutzern ermöglicht, schnell auf ihre Spiele und Daten zuzugreifen.

Es gab einige kleinere Probleme während unseres Tests, die jedoch vorwiegend auf die Nutzerseite zurückzuführen sind und nicht auf Shadow PC selbst. Eine stabile Internetverbindung ist für das reibungslose Funktionieren von entscheidender Bedeutung und eine Maus mit dedizierten Tasten wird für bestimmte Spielmechaniken empfohlen.

Insgesamt bietet der Shadow PC ein hohes Maß an Komfort und Leistungsfähigkeit. Obwohl es abhängig von den persönlichen Anforderungen und der verfügbaren Internetgeschwindigkeit einige Überlegungen zu berücksichtigen gilt, ist Shadow PC eine überzeugende Wahl für diejenigen, die nach einer flexiblen und leistungsfähigen Gaming-Lösung suchen. Es bietet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und eröffnet neue Möglichkeiten für das Gaming und kreative Arbeit auf verschiedenen Geräten.

Pro:
  • Zugang auf fast jedem Gerät mit Internetverbindung möglich
  • Monatliche Gebühr im Vergleich zu hohen Anschaffungs- und Wartungskosten eines Gaming PCs gering
  • High-End-Hardware
  • 1 Gbit/s Verbindung für schnelle Downloads
  • Monatlich kündbar
Contra:
  • Mindestens 15 Mbit/s benötigt, für 4K sollten es mehr sein
  • Potenzielle Probleme bei der Verwendung bestimmter Hardware (z.B. Apple Magic Mouse)
Einrichtung:
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Ausstattung:
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Verfügbarkeit:
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Download:
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Preis:
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Unsere Wertung: 9.5 / 10
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Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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