SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake im Test: Mit Blasen durch Dimensionen
Welcher ungewöhnliche Zwischenfall bringt in diesem Teil des SpongeBob-Plattfomers Bikini Bottom durcheinander? Im Test finden wir es gemeinsam heraus.
Ein Schwamm macht aus allem ein Problem
Als SpongeBob auf einem Jahrmarkt eine Flasche magische Seifenblasen bekommt, ist Chaos vorprogrammiert. Die Dimensionen, die das Durcheinander annimmt, waren dann aber doch noch überraschend. Denn als SpongeBob für alle seine Freunde „Wunschseifenblasen“ bläst, entstehen Dimensionsrisse, bei denen die komplette Welt aus den Fugen gerät. Um das Dilemma aufzulösen, müssen wir durch alle sieben Portale gehen und unsere Freunde aus den Parallelwelten retten. Oder im Falle von Patrick, der sich nur in einen Ballon verwandelt hat, die Wirkung einfach nur umkehren. Jede der Welten hat dabei ein anderes Theme, das aus dem Wunsch eines Charakters entstanden ist. Wir besuchen zum Beispiel ein Filmset, einen Karatefilm, den (mehr oder weniger) wilden Westen oder eine Piratenbucht. Bevölkert werden diese Traumdimensionen vorwiegend von glitschigen Schleimmonstern, die uns allesamt am Durchqueren der Welten hindern wollen. Da unsere Freunde in ihrem von den Blasen geschaffenen sprichwörtlichen Traum leben, wollen manche davon ihre neue Heimat gar nicht mehr verlassen. In solchen Fällen müssen wir uns erst etwas einfallen lassen, das den jeweiligen Charakter überzeugt. Zum Glück steht uns die windige Jahrmarktsverkäuferin, von der wir die Blasen überhaupt erst erhalten haben, stets mit Rat zur Seite. Über die genauen Motive der Wahrsagerin können wir allerdings nur mutmaßen.
Weniger ist manchmal mehr
Anders als im Vorgänger, dem Remake von „Battle for Bikini Bottom“, können wir diesmal nur den gelben Schwamm und keinen seiner Kumpanen direkt steuern. Dies wird aber dadurch ausgeglichen, dass wir im Laufe unseres Abenteuers neue Fähigkeiten erlernen. Zum Beispiel schafft es SpongeBob, endlich seinen Führerschein zu machen, wenn auch nur für Seepferdchen und nicht für Bootmobile, was uns aber trotzdem ermöglicht, uns schneller fortzubewegen und bestimmte Sprünge überhaupt zu schaffen. Im Kern bleibt auch das neueste Spongebob ein recht seichter Plattformer mit einigen Kampfelementen. Unsere Kampfmoves, wie der Karatekick, bei dem wir geradewegs auf unser Ziel zufliegen und ihm einen Tritt verpassen, dienen dabei nicht nur zum Verkloppen der Gegner, sondern eignen sich auch fürs Plattforming. Geschickt verteilte Tritt-Ziele ermöglichen uns Zugang zu neuen Arealen oder Zielscheiben.
…und manchmal einfach nur weniger
Der Kampf ist leider eher eintönig. Wir bekommen zwar ein paar neue Kampffertigkeiten, aber unser Hauptmove bleibt ein Schlagen mit dem Quallenkescher. Der oben bereits genannte Karatekick gibt uns einige Mobilität und mit unserer Seifenblasentechnik können wir Gegner kurzzeitig in eine Blase einschließen und dadurch kampfunfähig machen. Aber das beschreibt im Großen und Ganzen auch schon die komplette taktische Tiefe der Kämpfe. Die Widersacher unterscheiden sich sowohl in ihrem Aussehen (teilweise an die aktuelle Welt angepasst), als auch in ihrem Verhalten oder in ihrer Widerstandskraft. Dabei lässt sich immer eine Spezialisierung auf Nah- oder Fernkampf erkennen. Manche sind auch nur in gewissen Zuständen zwischen Angriffen überhaupt angreifbar. In der Open-World kann man an den meisten Gegnern vorbeilaufen und diese ignorieren, es gibt aber auch spezielle Kämpfe, die eine undurchlässige Halbkugel spawnen, die erst verschwindet, wenn alle Gegner darin besiegt sind. Anders als unsere eigene Lebensenergie, die in Unterhosen dargestellt wird, lässt sich die der Schleimmonster passenderweise anhand von Schleimkugeln ablesen.
Wie ein Schwamm das Hüpfen lernte
Außerhalb von Kämpfen bietet uns das Spiel allerhand Möglichkeiten, unseren Plattforming-Trieb auszuleben. Man kann zwar meist nicht weit vom Hauptweg abweichen, wer aber riskante Sprünge über verteilte Plattformen oder Totems wagt, der hat die Chance, ein paar der optionalen Collectibles zu finden oder einfach nur mehr des als Währung dienenden Gelees zu erhalten. Ein gewisses Backtracking muss hier aber leider in Kauf genommen werden.
In der Welt lassen sich immer wieder kleine Eastereggs finden, die unter anderem darauf hinweisen, dass den Entwicklern der Meme-Charakter der zugrundeliegenden Serie bewusst ist. Beim Erkunden ist unser in einen Luftballon verwandelter Freund stets an unserer Seite und gibt uns Tipps oder versorgt uns in Notlagen auch mal mit der einen oder anderen Zusatzunterhose.
Wie im Cartoon
Optisch fängt „The Cosmic Shake“ das Look-and-feel des Cartoons perfekt ein. Alle Assets sehen authentisch (zum Cartoon) aus und Besonderheiten wie komische Größenverhältnisse sind perfekt übernommen worden. Obwohl alle Objekte dreidimensional sind, wird eine halbwegs zweidimensionale Cartoonwelt dargestellt. Audiotechnisch ist das Spiel bedauerlicherweise genauso wenig dimensional, wie der extra herbeigeführte Look. Viele Soundeffekte wiederholen sich häufig und an manchen Stellen fehlen diese einfach komplett, wodurch das Sounddesign eher flach wirkt. Die Stimmen der Charaktere sind gut vertont, aber leider wiederholen sich deren Sprüche dafür umso häufiger.
Fazit
Der Umfang fällt etwas geringer als beim vorhergehenden Remake aus, mit sieben bis zehn Stunden ist er aber immer noch ganz ansehnlich. Die Kämpfe sind selten fordernd und scheitern, wenn, dann eher an der teilweise ungewöhnlichen Kamerasteuerung als an der Schwere der Gegner. Die kleinen Eastereggs oder Memes, die man immer wieder finden kann, regen zur Erkundung an und unterbrechen das sonst teilweise eintönige Gameplay. Wer auf der Suche nach einem seichten Plattformer mit leichten Kampfelementen ist und auch dem Humor von SpongeBob etwas abgewinnen kann, der ist mit The Cosmic Shake gut bedient.
- Gutes Aussehen/Darstellung
- Neue Mechanik
- Sehr linear
- Eintönige Kämpfe
- Schwaches Sounddesign
Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.