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Review

Star Wars Battlefront: Classic Collection im Test: Zwei Star-Wars-Urgesteine erobern die Switch

Von Daniel Walter am 20. März 2024. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Mit der Star Wars Battlefront: Classic Collection schaffen es zwei echte Star Wars Klassiker auf die Switch. Ob die ursprünglichen Battlefront 1 und Battlefront 2 auch heute noch Spaß machen, verraten wir euch im Test.

Battlefront 1 und Battlefront 2 - Diese Spielmodi erwarten uns

Widmen wir uns zunächst dem Singleplayer von Battlefront 1, der zusammen mit Mehrspielermodus und geteiltem Bildschirm die verfügbaren Spielmöglichkeiten bildet. Dieser hält neben einer Kampagne zur Zeit der Klonkriege sowie im Zeitalter des galaktischen Bürgerkriegs auch die Galaktische Eroberung sowie den Soforteinsatz bereit. Während uns die beiden Kampagnen quer durch wichtige Schauplätze der ersten sowie der zweiten Filmtrilogie führen, können wir beim Soforteinsatz frei aus den siebzehn verfügbaren Karten wählen und beliebig viele hiervon zu unserer eigenen Playlist zusammenfügen. Hier dürfen wir zum Beispiel auf unterschiedlichen Karten auf Bespin, Kashyyyk, Naboo, Rhen Var, Tatooine und Yavin 4 kämpfen oder uns auf je einer Map auf Endor, Geonosis, Kamino oder Hoth austoben.

Im Vergleich dazu sind die beiden Kampagnen linear angelegt und lassen uns nacheinander wichtige Schlachten der Star Wars Historie bestreiten. So beginnt die Klonkriege-Kampagne zum Beispiel mit der Schlacht von Naboo, wohingegen die Bürgerkrieg-Kampagne ihren Anfang auf Tatooine hat, wo die Imperialen die verschwundenen Droiden mit den Todessternplänen ausfindig machen wollen und es hierfür mit Sandleuten und einer Rebellenzelle auf dem Wüstenplaneten aufnehmen. Die Kampagnen sind gespickt mit originalen Filmaufnahmen und natürlich auch einem stilechten Star-Wars-Introtext, der in bekannter Manier über den Bildschirm flimmert, um den Schlachten einen gewissen Rahmen zu verleihen. Herzstück des ersten Battlefront-Titels ist aber in jedem Fall die Galaxtische Eroberung, bei der es darum geht, unterschiedliche Szenarien in verschiedenen Zeitaltern zu bestreiten und dabei die Kontrolle über die Galaxis zu erlangen. Dies tun wir, indem wir neutrale oder feindlich kontrollierte Planeten in Schlachten erobern und unsere eigenen verteidigen. Je nach Szenario kämpfen wir dabei auf der Seite der Rebellen, des Imperiums, der Republik oder der KUS.

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Auch in Battlefront 2 haben wir die Chance, im Singleplayer, mit geteiltem Bildschirm im Lokal-Koop oder klassisch im Online-Multiplayer zu spielen. Der Einzelspieler-Modus hält dabei ebenfalls eine Kampagne mit Zwischensequenzen und chronologischer Abfolge epischer Star-Wars-Schlachten bereit und lässt uns die Geschichte der 501. Klonsoldaten-Legion miterleben. Anders als in Teil 1 ist die Kampagne hier nicht zweigeteilt, sondern wir dürfen im Rahmen der Geschichte sowohl die gute als auch die böse Seite steuern - passend zum Verlauf der Filme. Während wir Anfangs noch mit den Klontruppen auf Seiten der Jedi gegen die KUS in die Schlacht ziehen, zum Beispiel in den Fabriken auf Mygeeto, auf Felucia oder Kashyyyk, erwartet uns mit der Erstürmung des Jedi Tempels ein Wendepunkt, der uns fortan auf Seite des neuen Imperiums gegen die Jedi antreten lässt - nach der Order 66. Im Anschluss stehen wir als Sturmtruppen auf dem Schlachtfeld und kämpfen unter anderem auf Naboo oder Hoth.

Dank wechselnder Missionsziele innerhalb der Kämpfe ist hier auch durchgehend für Abwechslung gesorgt. Die Gefechte auf der Planetenoberfläche werden immer wieder durchsetzt von auch aus heutiger Sicht noch gut umgesetzten Raumschlachten, die allerdings auch übersprungen werden können. Weitere Möglichkeiten für Singleplayer-Fans sind ein Training und ein Raumtraining, die uns die grundlegenden Abläufe und auch die Steuerung der verschiedenen Gameplay-Elemente zeigen. Außerdem stehen auch hier der Modus "Soforteinsatz" und die epische Galaktische Eroberung aus Teil 1 zur Auswahl. In ersterem wählen wir aus insgesamt 22 Schauplätzen sowie sechs Raumkarten unsere Lieblingsorte für eine individuelle Playlist aus. Hierzu gehören neben Klassikern wie Geonosis, Kamino oder Mustafar auch neue Karten wie Jabbas Palast oder die Arena auf Yavin 4. An Modi dürfen wir hier übrigens zwischen klassischer Eroberung, Capture the Flag und dem Heldenangriff wählen, bei denen ausschließlich Helden und Schurken wie Darth Vader, Han Solo, Boba und Jango Fett, Mace Windu, Yoda oder auch Ventress, Count Dooku oder General Grevious auf dem Parkett stehen. Hier ist wirklich eine große Bandbreite an Figuren auf beiden Seiten abgedeckt, sodass wir unsere liebsten Charaktere in die Schlacht führen dürfen.

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Im Online-Multiplayer beider Battlefronts, für den eine Switch-Online-Mitgliedschaft notwendig ist, können wir uns entweder in ein schnelles Spiel werfen lassen oder gezielt nach einem passenden Server suchen. Anhand von Kriterien wie Karten, Spielmodus und Epoche oder auch Optionen wie aktiviertem Teamschaden oder erlaubter Zielhilfe können diese gefiltert werden. Dabei lassen sich auch mehrere Varianten miteinander kombinieren, um das perfekte Spiel zu finden. Mit Eroberung, Capture the Flag, Heldenangriff und Jagd warten hier einige vertraute Spielvarianten auf uns, die so auch aus dem Offline-Soforteinsatz bekannt sind.

Anders als auf Steam hatten wir bei der Switch-Version auch keinerlei Probleme einen Platz auf einem Server zu bekommen und konnten dort mal mehr mal weniger gut gefüllte Matches erleben, die rundum flüssig gelaufen sind. Dank zusätzlicher Bots war die schwankende Spielerzahl auch nie wirklich ein Problem und es konnten authentische Partien gespielt werden - etwas bedenklich sind die schwach besuchten Server so kurz nach Release aber schon. Die Ladezeiten waren durchweg mehr als moderat, sodass wir vom Menü bis zum ersten Schuss nur wenige Sekunden warten mussten. Allerdings hatten wir beim Serverbeitritt einige Male einen Spielabsturz zu beklagen, bevor es wieder wie gewohnt funktionierte. Wer möchte, kann im Übrigen auch ein eigenes Online-Spiel erstellen und dabei die einzelnen Variablen wie Maps, Spielmodus oder Zeitalter nach Belieben festlegen. Freunde können dann gezielt nach dem Namen des gehosteten Spiels suchen und direkt beitreten. Der lokale Koop über den horizontal geteilten Bildschirm geht übrigens nicht ganz so komfortabel von der Hand, wie wir es uns erhofft hatten, da ein Zusammenspiel mit geteilten Joy-Cons leider nicht möglich ist. Über einen zusätzlichen Controller, wie den Switch Pro Controller, kann der zweite Spieler dann aber der Splitscreen-Partie beitreten.

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Altbekanntes Gameplay auf aktueller Konsole

In den Schlachten von Battlefront 1 und 2 geht es typischerweise darum, auf groß angelegten Schlachtfeldern die hervorgehobenen Kommandoposten einzunehmen, zu verteidigen und dadurch nach und nach die Verstärkung des Gegners in die Knie zu zwingen. Hierfür wählen wir bei jedem Spieleintritt zunächst eine passende Klasse aus, wie zum Beispiel einen klassischen Sturmtruppler, eine Schocktruppe oder einen Spürtruppler auf Seiten des Imperiums oder auch einen einfachen Kampfdroiden, einen Zerstörerdroiden oder einen Scharfschützendroiden auf Seiten der KUS. Jede Klasse verfügt dabei über ein individuelles Waffen- und Ausrüstungspaket, sodass viele verschiedene Spielstile abgedeckt werden, vom Scharfschützen bis zur schweren Infanterie. Auf dem Schlachtfeld dürfen wir wahlweise in Ego- oder Third-Person-Ansicht agieren und uns bei Bedarf in eines der dort befindlichen Fahrzeuge schwingen, um unseren Feinden ordentlich zuzusetzen. Weiterhin stehen uns hier auch immer wieder Versorgungs- und Munitionsdroiden zur Verfügung, an denen wir uns heilen oder auch unsere begrenzten Waffen, wie beispielsweise die Granaten, auffüllen können.

Ein großer Unterschied zwischen Battlefront 1 und 2 ist übrigens, dass wir im neueren Teil auch regelmäßig Heldenfiguren wie Jedi oder Sith steuern dürfen, im ersten Ableger sind diese lediglich als KI-gesteuerte Mitstreiter an den Kämpfen beteiligt. Noch immer äußerst stimmungsvollle Raumschlachten, bei denen wir es mit kleinen Jägern und großen Kreuzern aufnehmen und auch mal im gegnerischen Hangar landen dürfen, runden das Gameplay ab. Die Steuerung, sowohl bei den Lichtschertkämpfen als auch beim Blastergefecht oder im Raum wurde im Übrigen sehr gut auf die Switch übertragen und ist dank angenehmer (optionaler) Zielhilfe auch für weniger erfahrene Shooter-Spieler sehr gut zu handeln. Ohne selbige hat man natürlich immer etwas mit der mäßig ausgeprägten Präzision der Joy-Cons zu kämpfen, aber das ist für Switch-Nutzer vor allem bei Shootern ja nichts neues. Aufgrund mehrerer wählbarer Schwierigkeitsgrade ist es außerdem möglich, das Spielerlebnis an die eigenen Fertigkeiten anzupassen. Das aus heutiger Sicht sehr klassische für damalige Verhältnisse aber durchaus revolutionäre Shooter-Gameplay macht auch fast zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung noch richtig Laune und muss sich vor den aktuellen EA-Battlefronts keinesfalls verstecken.

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Gut gealterte Star-Wars-Schauplätze

Grafisch machen die beiden kurz nacheinander veröffentlichten Battlefronts trotz ihres Alters von inzwischen rund zwanzig Jahren noch immer eine gute Figur. Natürlich dürfen wir die Texturen, die Charaktermodelle, die Lichteinfälle und Spiegelungen nicht mit EAs Neuauflagen vergleichen, dennoch stimmt die Star-Wars-Atmosphäre, die an den unterschiedlichen Schauplätzen eingefangen wird, vollkommen. Egal, ob wir auf den Straßen von Naboo, in den schmalen Gängen des Jedi-Tempels, auf den verregneten Plattformen Kaminos oder auch zwischen den Lavaströmen auf Mustafar unterwegs sind, die gestalteten Orte treffen die Stimmung aus den Filmen überwiegend hervorragend. Dabei gelingt es den Schauplätzen sogar vielerorts, die teilweise etwas steril wirkenden Umsetzungen von EAs Reboot in Sachen Atmosphäre zu übertreffen. In den Bereichen Realismusgrad und auch Detailreichtum haben die moderneren Pendants aber natürlich deutlich die Nase vorn, was den Klassikern aber keinen Abbruch tut. Soundmäßig spielen die Oldtimer ebenfalls noch immer ganz vorne mit. Nicht nur die epischen orchestralen Original-Star-Wars-Klänge, sondern auch die Blaster- und Lichtschwertsounds wirken noch immer frisch und stimmig und verleihen den Gefechten eine sehr ordentliche Soundkulisse.

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Fazit

Die Star Wars Battlefront: Classic Collection für die Switch ist ein Fest für alle Star-Wars-Fans, die die Klassiker Battlefront 1 und Battlefront 2 nach fast zwanzig Jahren noch einmal auf einer aktuellen Konsole oder eben auch einfach unterwegs erleben möchten. Dank des zeitlosen und noch immer sehr ansprechend umgesetzten Shooter-Gameplays haben die beiden Star-Wars-Meilensteine aber auch ohne Weiteres das Potenzial, auch neue Generationen zu begeistern. Gerade auch, da wir nicht nur die Singleplayer-Inhalte, sondern auch einen funktionierenden Multiplayer und sogar den fast vergessenen Splitscreen bekommen, ist wirklich für jeden etwas dabei. Altersbedingte Schwächen wie detailarme Texturen, teilweise etwas leer wirkende Schauplätze oder auch nicht immer ganz clevere KI-Gegner und -mitstreiter muss man dabei aber in Kauf nehmen. Und auch die Tatsache, dass sich im Vergleich zu den Ur-Versionen wenig getan hat und der Multiplayer mit recht regelmäßigen Abstürzen und teils schon jetzt ziemlich leeren Servern zu kämpfen hat, müssen wir bei der Wertung berücksichtigen. Wer dies kann, erhält aber in jedem Fall zwei rundum sehenswerte und gerade in Sachen Atmosphäre wirklich großartige Klassiker, die im Vergleich zu vielen anderen Spielen aus dieser Zeit sehr gut gealtert sind.

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Pro:
  • Zwei vollwertige Shooter mit Kampagnen, Multiplayer und Splitscreen
  • Noch immer gut unterhaltendes klassisches Shooter-Gameplay
  • Nutzbare Fahrzeuge sowie Raumkämpfe und spielbare Helden (in Teil 2) sorgen für Abwechslung
  • Dank Galaxiseroberung und individuell zusammenstellbarer Soforteinsätze auch offline genug zu tun
  • Einige neue Karten, wie zum Beispiel Jabbas Palast oder die Arena auf Yavin 4
  • Stimmungsvolle Schauplätze, die EAs Neuauflagen in Sachen Atmosphäre problemlos das Wasser reichen
  • Gelungene Soundkulisse mit originalem Orchesterscore
  • Griffig umgesetzte Switch-Steuerung, auch dank optionaler Zielhilfe
  • Im Gegensatz zur Steam-Version durchgehend gute Servererreichbarkeit
Contra:
  • Altersbedingte Schwächen wie schwammige Texturen oder recht leere Schauplätze
  • KI häufig nicht wirklich clever
  • Controllerfeedback quasi nicht vorhanden
  • Beim Serverbeitritt hin und wieder Abstürze
  • Kein Lokal-Koop ohne zusätzlichen Controller, da einzelne Joy-Cons nicht funktionieren
  • Wenig spürbare Optimierungen im Vergleich zum Ur-Spiel
  • Multiplayer-Server schon jetzt ziemlich leer, was dank Bot-Integration aber verschmerzbar ist
Story:
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Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Switch
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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