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Review

Star Wars Jedi Knight: Jedi Academy - So geht Star Wars

Von Daniel Walter am 17. April 2020. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Die Jedi Knight Reihe gehört zweifellos zu den Highlights jedes videospielbegeisterten Star-Wars-Fans. Nachdem Jedi Outcast bereits vor geraumer Zeit für die Switch erschienen ist, wurde nun auch der bis dato neuste Teil Jedi Academy für Nintendos Hybridkonsole veröffentlicht. Ob der Abschluss der Jedi Knight Reihe auch heute noch seine Faszination besitzt, klären wir im Test.

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Ein Jedi nach unserem Geschmack

Jedi Outcast setzte damals neue Maßstäbe und lieferte eine großartige Story rund um den ehemaligen Jedi Kyle Katarn, der der Macht abgeschworen und das Lichtschwert an den Nagel gehängt hat. Jedi Academy führt den Ansatz des Vorgängers konsequent weiter und spinnt eine neue Geschichte rund um den Orden der Jedi, bei der Kyle Katarn diesmal aber nur eine Nebenrolle spielt. Nachdem wir uns für eine von vier Schwierigkeitsstufen entschieden haben, gestalten wir unseren Charakter dieses Mal selbst, was beim Vorgänger noch nicht möglich war. Wir wählen zwischen fünf verschiedenen Spezies, die bis auf die menschliche, in der Frau und Mann gespielt werden können, automatisch auch das Geschlecht festlegen. Mit dabei sind außerdem unter anderem Rodianer oder Twi’leks. Anschließend bestimmen wir Hautfarbe und Outfit. Hierbei muss man sich zwar ein wenig von den umfangreichen Charakterdesignern aktueller Spiele verabschieden, dank mehrerer verfügbarer Optionen entsteht aber trotzdem mit wenigen Klicks ein oder eine Jedi nach unserem Geschmack. Das Highlight für jeden Star-Wars-Fan folgt im Anschluss, denn hier bestimmen wir, wie unser Lichtschwert auszusehen hat. Griffart und Farbe lassen sich hier unseren Vorstellungen entsprechend anpassen, klassische Farben wie Rot, Blau oder Grün sind ebenso vertreten wie ausgefallenere Klingen in Gelb oder Lila. Im späteren Spielverlauf, wenn wir uns vom Padawan zum Jedi-Ritter vorgearbeitet haben, dürfen wir bei Bedarf außerdem auf ein Schwert mit Doppelklinge oder auf zwei einzelne Schwerter umsteigen.

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Ein neuer Held der Republik

Die Story spielt zehn Jahre nach dem Kampf um Endor und beginnt in einem Raumschiff, das sich auf dem Weg nach Yavin 4 befindet. Dort hat Luke Skywalker eine Akademie errichtet, um neue Jedi auszubilden und für Ruhe und Frieden in der neuen Republik zu sorgen. Unser angehender Jedi stammt von Coruscant und gilt als neue Hoffnung des Ordens, da er es ohne fremde Hilfe geschafft hat, ein eigenes Lichtschwert zu konstruieren. Hier die gute Nachricht für alle Fans: Im Gegensatz zu Jedi Outcast, wo der erste Teil des Spiels noch ohne Lichtschwert absolviert werden musste, sind wir dieses Mal von Beginn an mit der Jedi-Waffe ausgestattet. Kurz vor der Landung auf Yavin 4 wird das Schiff mit den Rekruten angegriffen und vom Himmel geholt. Die Schüler sind unverletzt, müssen sich aber nun auf eigene Faust bis zur Akademie durchschlagen, wo sie nicht nur den berühmten Luke Skywalker, sondern ebenfalls den Held des Vorgängers, Kyle Katarn, treffen.

Wie die Switch-Version von Jedi Outcast verfügt Jedi Academy nun ebenfalls über eine Bewegungssteuerung, die es euch ermöglicht, die Laufrichtung durch Drehen des Controllers zu ändern oder auch Mithilfe der Bewegung zu zielen. Wem dies zu ungewohnt ist, beziehungsweise wer lieber das klassische Spielgefühl erleben möchte, kann die Bewegungssteuerung im Menü abschalten. Gerade beim Zielen mit dem Blaster sorgt die Steuerung aber schon für ein realistischeres Feeling. Das Lichtschwert lässt sich leider nicht mit der Bewegungssteuerung schwingen, hierfür ist in jedem Fall ein zusätzlicher Tastendruck erforderlich. Grafisch wurde das Spiel aufpoliert, sodass alles etwas schärfer und klarer wirkt, vom Menü bis hin zu den Konturen. Auch Wasser- und Feuereffekte sehen besser aus als zu Xbox-Zeiten, ebenso wie die Klingen der Lichtschwerter. Die etwas hakeligen Bewegungen der Figuren sowie die Gesichter, bei denen sich in den Sequenzen quasi nur der Mund bewegt, bleiben natürlich bestehen, aber wir halten eben auch ein Spiel in der Hand, das 2003 veröffentlicht wurde. Auch laden einige Elemente erst sehr spät nach, wodurch manche Büsche beispielsweise erst auftauchen, wenn wir fast schon vorbei gelaufen sind.

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Lichtschwertkampf at its best

Nachdem wir die Akademie erreicht haben, beobachten wir dort einige seltsame Vorkommnisse. So treffen wir nicht nur auf imperiale Sturmtruppen, sondern auch auf einen Sith. In einem ersten Lichtschwertduell können wir uns ein wenig mit der Jedi-Waffe vertraut machen und uns schon auf die zahlreichen großartigen Lichtschwertkämpfe  vorbereiten, die im Spielverlauf noch auf uns warten werden. Hier macht Jedi Academy noch einmal deutlich, wie gut es die Umsetzung der Lichtschwertkämpfe verstanden hat. Die Duelle wirken auch heute noch sehr intensiv, überzeugen mit Tempo und Lichteffekten und stellen mit ihrer Intensität so ziemlich jedes andere Star Wars Spiel in den Schatten, auch 17 Jahre nach der Erstveröffentlichung. Dabei machen sämtliche Aspekte der Lichtschwertaktionen Spaß, von den eigentlichen Kämpfen, bei denen es auf ein gutes Auge und eine schnelle Reaktionsfähigkeit ankommt, bis hin zum gezielten Lichtschwertwurf oder der Blasterabwehr, mit der wir Feinde in der Ferne ausschalten können.

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Ein Star Wars Spiel, wie es sein muss

Ein weiterer Punkt, den Jedi Academy ab der ersten Sekunde perfekt umsetzt, ist das besondere und schwer in Worte zu fassende Star Wars Feeling. Auch wenn die Bewegung der Figuren, die Sequenzen und auch die Grafik an sich mittlerweile altersbedingt natürlich ein wenig Staub angesetzt haben, stiehlt das Spiel hier nach wie vor so ziemlich allen Nachfolgern die Show. So fühlt sich die Ausbildung im Jedi Tempel auf Yavin 4 ebenso episch an wie der Besuch der verlassenen Echo-Basis auf Hoth oder der imposanten Vader Burg. Dies liegt sowohl an den äußerst atmosphärischen Schauplätzen als auch an der grandiosen Hintergrundmusik. Weiterhin bietet uns Jedi Academy packende und fordernde Kämpfe. So stehen wir nicht nur Sturmtruppen, Sith-Schülern und -Meistern sowie der aus dem Vorgänger bekannten Erzfeindin Tavion gegenüber, sondern treffen auch auf Boba Fett, auf fliegende und schwer gepanzerte Truppen oder auch auf Kampfläufer. Zusätzlich zu den Kämpfen stellt uns das Action-Adventure auch vor kleinere Rätsel und lässt uns beispielsweise öfter nach dem Weg suchen oder diverse Passagen mithilfe der Macht lösen. Die Rätsel sind zwar nie sonderlich schwer, schaffen aber immer wieder kleinere Höhepunkte und kurze Pausen zwischen den Kämpfen, sodass es nie eintönig wird.

Zudem sorgt Jedi Academy mit kleinen Perspektivwechseln für Variationen und lässt uns beispielsweise zeitweise einen Kampfläufer steuern oder zwingt uns aufgrund eines beschlagnahmten Lichtschwerts dazu, uns auf unsere Blasterfähigkeiten zu besinnen. Hinzu kommen typische Jedi-Probleme, sodass wir es auch mit bekehrten Schülern zu tun bekommen, die der dunklen Seite verfallen sind und deren Schicksal nun in unseren Händen liegt. Ebenfalls gelungen ist die Tatsache, dass wir den Großteil der Missionen in einer beliebigen Reihenfolge erledigen können und bestimmte Welten gezielt ansteuern dürfen. Es können sogar einzelne Aufträge ausgelassen werden, um die Hauptstory schneller voran zu treiben. Zwar sind wir bei den meisten Missionen alleine unterwegs, hier und da kämpfen wir aber auch Seite an Seite mit Kyle Katarn, der als unser Meister während des gesamten Spiels eine wichtige Stütze ist.

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Messt euch endlich wieder mit anderen Jedi

Als wäre die Kampagne nicht schon genug, um Jedi Academy eine Top-Wertung zu geben, bringt die Neuveröffentlichung des Spiels endlich auch wieder den Multiplayer zurück. Wenn ihr nicht gegen Bots antreten wollt, benötigt ihr hierfür allerdings eine Switch Online Mitgliedschaft. Der Multiplayer war seiner Zeit ein großartiges Erlebnis und bietet uns auch heute wieder packende Duelle an zahlreichen Star Wars Schauplätzen. Das Spiel entführt uns dabei unter anderem nach Bespin, nach Hoth oder auch nach Korriban oder Coruscant, je nach gewähltem Modus. Insgesamt stehen sechs verschiedene Spielmodi bereit. Neben einem Frei-für-alle Modus für Einzelspieler und Teams, in dem es schlichtweg um das Ausschalten der Gegner geht, bietet das Spiel auch ein klassisches Capture the Flag. Im Modus Belagerung muss ein angreifendes Team innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits bestimmte Ziele erfüllen. Die Verteidiger verfolgen eigene Ziele und versuchen, die Angreifer aufzuhalten. Darüber hinaus warten mit Duell und Macht-Duell zwei Modi für kleinere Areale auf uns. Hier stehen sich zwei beziehungsweise drei Spieler gegenüber und zeigen, wie es um ihre Lichtschwert- und Machtfähigkeiten bestellt ist. Beim Macht-Duell nehmen es zwei Spieler gleichzeitig mit einem stärkeren Widersacher auf.

Fazit:

Auch auf der Switch stellt Jedi Academy nun unter Beweis, dass es in der ersten Liga der Star Wars Spiele um die Meisterschaft mitspielt, auch noch 13 Jahre nach der Erstveröffentlichung. Das Action-Adventure hat verstanden, auf was es bei einem Star Wars Titel ankommt, und zwar auf eine eigenständige Story, auf packende Lichtschwertkämpfe und auf diese ganz besondere Atmosphäre, die sich nicht wirklich beschreiben lässt. Gerade an der Atmosphäre scheitern viele aktuelle Star Wars Spiele, und mögen sie grafisch auch noch so gut sein. Die etwas angestaubte Grafik tut der Faszination von Jedi Academy übrigens überhaupt keinen Abbruch, denn das Spiel begeistert mit seinen Welten, seinen Kämpfen und auch seiner abwechslungsreichen Spielgestaltung. Wer die Kampagne und den süchtig machenden Multiplayer noch nicht gespielt hat, sollte dies nun schleunigst nachholen. Alle anderen können die guten alten Zeiten wieder aufleben lassen und das für mich beste Star Wars Spiel aller Zeiten ein weiteres Mal genießen.

Pro:
  • Perfekte Star Wars Atmosphäre
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Viele Gegnertypen und Schauplätze
  • Auch heute noch packende Lichtschwertkämpfe
  • Optionale Bewegungssteuerung
  • Multiplayer ist mit dabei
Contra:
  • Grafik altersbedingt etwas angestaubt
  • Immer wieder spät ladende Texturen
  • Steuerung im Menü hier und da etwas frickelig
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Switch
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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