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Steel Hunters im Early Access Test: Titanen-Taktik trifft auf Mech-Massaker

Von Dominik Probst am 27. Mai 2025. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Stell dir vor, Titanfall, Escape from Tarkov und Overwatch hätten ein Kind – und dieses Kind wäre ein 60-Tonnen-Mech mit Raketenwerfern, Laserkanonen und einem unstillbaren Hunger nach Zerstörung. Voilà: Steel Hunters, das neueste Free-to-Play-Projekt von Wargaming, den Machern von World of Tanks und World of Warships. Seit dem 2. April 2025 ist der Titel im Early Access auf Steam und im Wargaming Game Center verfügbar – bereit, uns in einen Schmelztiegel aus Stahl, Schweiß und Adrenalin zu werfen. Steel Hunters will vieles sein: ein PvP-Shooter, ein PvE-Abenteuer und ein Extraction-Game in einem – mit einer Prise Hero-Shooter obendrauf. Doch kann dieser Genre-Mix wirklich zünden oder ist es nur ein weiteres Blechmonster im überfüllten Shooter-Dschungel? Wir haben uns ins Cockpit geworfen und liefern dir unseren ersten Eindruck.

Mech-Melange: Wenn Titanen tanzen

In Steel Hunters treten wir in Teams von zwei Spielern gegen fünf weitere Duos an – also insgesamt zwölf Spieler, die sich auf einer weitläufigen Karte gegenseitig jagen. Ziel: Überleben, looten, leveln – und entweder als letztes Team stehen bleiben oder rechtzeitig mit der Beute aus den „Hunting Grounds“ extrahieren. Doch der Weg dahin ist gepflastert mit Gefahren: Nicht nur andere Spieler lauern uns auf, sondern auch aggressive KI-Gegner bevölkern die Areale. Diese sogenannten „Drones“ und „Crawlers“ greifen jeden an, der ihnen zu nahekommt – und können im richtigen Moment als taktische Ablenkung genutzt werden.

Das Gameplay fühlt sich wie ein wilder Cocktail aus Battle Royale, Extraction-Shooter und Hero-Shooter an. Du sammelst Ressourcen, plünderst Loot-Kisten, legst KI-Gegner um und verbesserst deinen Mech während des Matches. Gleichzeitig musst du ständig abwägen: Risiko oder Rückzug? Angriff oder Extraction? Diese Entscheidungsmomente sorgen für Nervenkitzel und eine angenehm hohe Spannungskurve, die von Match zu Match variiert.

Die Hunter: Jeder Mech ein Unikat

Zum aktuellen Stand im Early-Access stehen acht verschiedene Mechs – die sogenannten „Hunter“ – zur Auswahl. Jeder bringt seinen eigenen Stil, Stärken und Schwächen mit. Da wäre zum Beispiel Razorside, der flinke Nahkämpfer mit seinen messerscharfen Klingen und einem Spielstil, der an aggressive Flankierer erinnert. Heartbreaker hält das Team zusammen und kann Mitspieler heilen – ja, selbst in einer Welt voller Raketen gibt es Platz für Liebe (oder zumindest für Nanobots). Fenris ist der Tank schlechthin: langsam, schwer gepanzert, aber ein Albtraum, wenn er einmal in Reichweite ist. Ursus? Ein wandelnder Dampfhammer, der Gegner mit brutalen Schlägen zermalmt. Trenchwalker kontrolliert das Schlachtfeld, setzt Fallen und hält Gegner auf Distanz. Prophet ist der Aufklärer der Truppe, deckt Feinde auf und markiert Ziele. Weaver? Der Meister der Tarnung – wer ihn sieht, hat ihn schon verloren. Und dann wäre da noch Taurus: ein kolossaler Mech mit massiver Panzerung und schwerem Raketenarsenal, der vor allem durch rohe Zerstörungskraft überzeugt – perfekt, um Gegnergruppen zu dezimieren, aber mit dem Nachteil, eher gemächlich unterwegs zu sein.

Die Auswahl an Mechs ist ein echter Pluspunkt: Jeder fühlt sich anders an, und die individuellen Fähigkeiten bringen taktische Tiefe ins Spiel. Willst du der aggressive Frontkämpfer sein oder lieber der Supporter, der aus dem Schatten agiert? Hier ist für fast jeden Spielertyp etwas dabei.

Zerstörung mit Stil

Die Karten in Steel Hunters sind mehr als nur Hintergrunddeko – sie sind Teil des Spiels. Gebäude können in Schutt und Asche gelegt werden, Deckungen verschwinden unter Raketenhagel, und Brücken brechen unter dem Gewicht eines Mechs zusammen. Diese zerstörbaren Umgebungen zwingen dich, deine Taktik ständig anzupassen: Eine vermeintlich sichere Deckung kann sich in Sekunden in eine Todesfalle verwandeln. Besonders cool: Manche Karten bieten vertikale Ebenen, auf denen du dich als Sniper-Mech verschanzen kannst – wenn du es schaffst, unentdeckt zu bleiben.

Dein Mech, dein Stil

Während der Matches sammelst du nicht nur Loot, sondern auch Erfahrungspunkte, die du in Upgrades investieren kannst. Ein Skill-Tree-System erlaubt es, deinen Hunter Stück für Stück an deinen Spielstil anzupassen: Mehr Schaden? Bessere Defensive? Schnellere Abklingzeiten? Die Entscheidung liegt bei dir. Dazu kommen kosmetische Anpassungen wie Skins und Emotes – alles nett verpackt in einem Battle Pass, der bis zum 29. April 2025 kostenlos verfügbar war.

Ersteindruck: Viel Potenzial, aber noch Luft nach oben

Steel Hunters fühlt sich wie ein ambitioniertes Projekt an, das viel richtig macht, aber auch noch einige Ecken und Kanten hat. Das Gameplay ist spannend und abwechslungsreich, die verschiedenen Hunter bieten strategische Tiefe, und die zerstörbaren Umgebungen heben das Spiel von der Konkurrenz ab. Aber: Das Balancing ist noch nicht optimal – manche Mechs fühlen sich übermächtig an, andere eher wie rollende Zielscheiben. Auch die Steuerung der Mechs ist Geschmackssache: Manche Spieler finden sie angenehm wuchtig, andere wiederum kritisieren die träge Bewegung und das schwammige Handling. Hinzu kommt eine überladene Benutzeroberfläche, die anfangs erschlagend wirken kann. Aus unserer Sicht fühlt sich das Gameplay insgesamt etwas langsam an – gerade in Kombination mit den großen Karten kann es passieren, dass man längere Zeit niemanden trifft und dadurch der Spielfluss etwas ins Stocken gerät.

Fazit

Steel Hunters ist ein frischer Wind für das Mech-Shooter-Genre, der viele spannende Ideen mitbringt: Taktische Tiefe, dynamische Umgebungen und eine gute Portion Chaos. Wer Bock auf strategische Teamkämpfe und riesige Mechs hat, sollte einen Blick riskieren – auch wenn noch Feintuning nötig ist. Mit etwas Politur könnte hier ein echter Geheimtipp schlummern. Wir bleiben auf jeden Fall dran!

Pro:
  • Vielfältige Mech-Auswahl mit individuellen Fähigkeiten
  • Kombination aus PvP, PvE und Extraction-Gameplay
  • Zerstörbare Umgebungen für dynamische Schlachten
  • Taktische Tiefe durch Teamplay und Ressourcenmanagement
Contra:
  • Teilweise unausgewogenes Balancing
  • Träges Bewegungsgefühl der Mechs
  • Überladene Benutzeroberfläche
  • Eingeschränkter Solo-Spielmodus
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Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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