Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2
Review

Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 im Test: Zwei Klassiker im neuen Gewand

Von Marvin Kolb am 7. November 2025. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Mit Super Mario Galaxy (2007) und Super Mario Galaxy 2 (2010) veröffentlichte Nintendo zwei Titel, die das 3D-Platforming nachhaltig geprägt haben. Das innovative Schwerkraftsystem, die spielerische Vielfalt und die kreative Gestaltung einzelner Planeten setzten Maßstäbe, die bis heute nachwirken.

Nun erscheinen beide Spiele als Neuauflage für die Nintendo Switch … leider weitgehend unverändert. Die Neuveröffentlichung bietet die Möglichkeit, zwei Klassiker neu zu erleben, wirft aber auch die Frage auf, ob sie in ihrer ursprünglichen Form im Jahr 2025 noch konkurrenzfähig sind.

Alte Bekannte

Im ersten Teil entführt Bowser die Prinzessin und flieht mit ihrem Schloss in den Weltraum. Mario folgt ihm mithilfe von Rosalina, die auf einer interstellaren Sternenwarte lebt. Von dort aus reist der Spieler durch verschiedene Galaxien, um Power-Sterne zu sammeln und Peach zu befreien. Die Geschichte bleibt schlicht, wird jedoch durch Rosalinas Hintergrundgeschichte etwas ergänzt.

Super Mario Galaxy 2 verzichtet auf die Sternenwarte als zentralen Knotenpunkt. Stattdessen navigiert man über eine übersichtliche Galaxienkarte. Das Spiel legt den Schwerpunkt stärker auf Abwechslung und spielmechanische Ideen. Yoshi wird als Reittier integriert und erweitert die Möglichkeiten im Leveldesign spürbar. Die Handlung spielt auch hier kaum eine Rolle. Im Vordergrund steht das reine Gameplay.

Beide Teile sind wohl kreativ bis heute schwer zu toppen. Allerdings gibt es für weniger Geld aktuell Spiele wie Astro Bot, an denen sich Super Mario Galaxy & Super Mario Galaxy 2 in der Neuauflage jetzt messen muss und da ziehen die beiden Spiele den Kürzeren. Klar, haben beide Teile das Genre geprägt und nachhaltig verändert und sind bis heute Klassiker, die man gespielt haben sollte, aber Astro Bot trumpft mit neuem technischem Stand und das bei kleinerem Preis.

Läuft noch immer wie geschmiert

Das Besondere an beiden Teilen bleibt die konsequente Nutzung von Gravitation und dreidimensionalem Raum. Jeder Planet folgt eigenen physikalischen Regeln, die das klassische Mario-Prinzip immer wieder neu interpretieren. Diese Struktur sorgt bis heute für Abwechslung und ein hohes Maß an spielerischer Originalität.

Trotz des Alters funktionieren Steuerung und Levelaufbau weitgehend problemlos. Das Spielgefühl ist präzise, das Leveldesign intelligent konstruiert. Auffällig ist jedoch die teils starre Kameraführung, die in bestimmten Bereichen zu Orientierungsschwierigkeiten führt. Hier hätte eine Anpassung an moderne Standards gutgetan.

Verglichen mit zeitgenössischen 3D-Platformern wie Astro Bot oder Super Mario Odyssey fehlt den Galaxy-Titeln mittlerweile etwas Flexibilität und Dynamik. Das grundlegende Konzept überzeugt noch immer, wirkt aber nicht mehr so innovativ wie zur Erstveröffentlichung.

Technisch altersschwach?

Die Neuauflagen laufen auf der Nintendo Switch flüssig und stabil. Im Docked-Modus liegt die Auflösung bei 1080p, auf der Switch 2 unterstützt ein kostenloses Update sogar 4K-Ausgabe. Texturen und Farbkontraste wurden leicht überarbeitet, wodurch die Welten insgesamt klarer und schärfer wirken.

Abgesehen davon bleiben die Spiele technisch unverändert. Modelle, Animationen und Lichteffekte zeigen ihr Alter deutlich. Die grafischen Verbesserungen sind marginal und reichen nicht aus, um von einem echten Remaster zu sprechen.

Der orchestrale Soundtrack hingegen hat nichts von seiner Wirkung verloren. Die Stücke sind weiterhin herausragend inszeniert und tragen viel zur Atmosphäre bei.

Was ist neu?

Inhaltlich bietet die Neuauflage keinerlei Ergänzungen. Weder neue Galaxien noch Bonuslevels oder zusätzliche Spielmodi wurden hinzugefügt. Selbst kleinere Komfortfunktionen (etwa eine anpassbare Kamera oder ein überarbeitetes Menüsystem) fehlen vollständig.

Damit bleibt der Kaufanreiz für Kenner der Wii-Originale gering. Neueinsteiger erhalten hingegen zwei umfangreiche, technisch saubere Versionen der Originale. Aus heutiger Sicht wirkt die Entscheidung, beide Titel ohne inhaltliche Erweiterung erneut zum Vollpreis anzubieten, jedoch schwer nachvollziehbar.

Altes Eisen?

Auch nach fast zwei Jahrzehnten zeigen beide Spiele, warum sie zu den besten ihrer Art gehören. Die Mischung aus klarer Steuerung, präzisem Sprunggefühl und ständig wechselnden Ideen sorgt weiterhin für ein hohes Maß an Spielspaß.

Dennoch spürt man den zeitlichen Abstand deutlich. Das Pacing ist gemächlicher, die Strukturen klassischer. Moderne Titel arbeiten stärker mit Freiheit, Physik-Interaktion und visuellem Detailreichtum. Super Mario Galaxy & Super Mario Galaxy 2 wirken dagegen wie perfekt erhaltene Museumsstücke – beeindruckend, aber unverändert.

Für Nostalgiker mag genau das den Reiz ausmachen. Für Spieler, die aktuelle Maßstäbe gewohnt sind, bleibt der Eindruck zwiespältig.

Die Konkurrenz schläft nicht

Im Jahr 2025 hat sich das Genre der 3D-Platformer deutlich weiterentwickelt. Spiele wie Astro Bot, Sackboy: A Big Adventure oder Super Mario Odyssey haben gezeigt, wie sich klassische Plattformmechaniken mit modernen Technologien, präziser Kameraarbeit und erweiterten Bewegungsoptionen verbinden lassen.

Im direkten Vergleich wirken die Galaxy-Spiele heute strukturierter, aber auch starrer. Ihr lineares Leveldesign und die eingeschränkte Kamera lassen weniger Freiheit zu, setzen aber dafür auf klares Spieldesign und eine hohe Dichte an Ideen. Dieses Konzept funktioniert nach wie vor – allerdings in einem anderen Tempo und mit einem stärker kuratierten Spielfluss als in modernen Vertretern des Genres.

Was Super Mario Galaxy dabei auszeichnet, ist seine handwerkliche Klarheit. Jedes Level ist kompakt, durchdacht und zielt auf ein konkretes Spielerlebnis ab. Die Fülle an kleinen, experimentellen Mechaniken bleibt beeindruckend. Dennoch fällt auf, dass Nintendo diese Form des Designs heute selbst nicht mehr in dieser Konsequenz fortsetzt. Die Neuauflagen zeigen daher nicht nur, wie innovativ die Reihe einst war, sondern auch, wie weit sich das Genre seither verschoben hat.

Fazit

Nintendo liefert mit Super Mario Galaxy & Super Mario Galaxy 2 zwei technisch saubere, spielmechanisch brillante, aber inhaltlich unveränderte Neuauflagen. Die Entscheidung, auf zusätzliche Inhalte, grafische Verbesserungen oder Modernisierungen zu verzichten, führt dazu, dass der Re-Release eher konservierend als erneuernd wirkt.

Für alle, die die Originale noch nicht kennen, bietet sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit, zwei bedeutende Spiele der jüngeren Videospielgeschichte nachzuholen. Wer die Wii-Versionen bereits besitzt, findet hingegen kaum Argumente für einen erneuten Kauf.

Beide Spiele bleiben Meilensteine des 3D-Platforming, aber eben solche aus einer anderen Zeit.

Pro:
  • Herausragendes Leveldesign mit konstanter Abwechslung
  • Präzise Steuerung und intuitive Mechanik
  • Starker orchestraler Soundtrack
  • Zwei Klassiker in technisch stabiler Form
Contra:
  • Keine neuen Inhalte oder Extras
  • Veraltete Kameraführung
  • Grafisch nur minimal überarbeitet
  • Kaum Kaufanreiz für Besitzer der Originale
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Spielspaß:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Switch
Marvin Kolb

Marvin Kolb

Leidenschaftlicher Zocker, der irgendwo zwischen Shootern, Plattformern, Action-Adventures und arcadigen Sportspielen zuhause ist. Zu den Lieblingsreihen gehören Resident Evil, The Last Of Us, Call Of Duty und GTA.

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