The Casting of Frank Stone im Test: Ein surreales Horrorabenteuer der besonderen Art
The Casting of Frank Stone ist ein düsteres Abenteuerspiel, das zwei bekannte Genres miteinander verknüpft: die Horror-Elemente von Dead by Daylight und die narrativen, filmischen Ansätze, für die Supermassive Games bekannt ist. Die Handlung dreht sich um den berüchtigten Serienmörder Frank Stone, dessen Taten das einst idyllische Cedar Mill in einen Ort des Schreckens verwandelt haben. Ob dieser Mix sowohl den Fans von Dead by Daylight als auch den Supermassive-Anhängern gleichermaßen gefällt, finden wir im Test heraus.
Im Schatten des Killers: Die düstere Welt von Frank Stone
In The Casting of Frank Stone dreht sich alles um, wer hätte es geahnt, Frank Stone. Er ist ein Serienmörder mit Vorliebe für subtile Auftritte (oder auch weniger subtile, je nachdem, wie man es betrachtet) und hat in Cedar Mill sein Unwesen getrieben. Das einst friedliche Städtchen ist nun von seiner düsteren Vergangenheit geprägt und die Bewohner, sofern noch am Leben, versuchen, mit den Folgen seiner grausamen Taten klarzukommen.
Die Story wirft uns in verschiedene Zeitebenen, was den Reiz des Spiels ausmacht. Wir starten in den 60ern, als Frank Stones Mordserie ihren Anfang nimmt, springen in die 80er, wo die Vergangenheit immer noch spürbar ist, und landen schließlich in der Gegenwart, wo das Rätsel um Frank und seine abscheulichen Verbrechen gelöst werden soll. Diese Zeitsprünge sorgen für Abwechslung und jede Epoche hat ihren eigenen Look, der stimmungsvoll eingefangen wird: Die 60er sind düster und geheimnisvoll, während die 80er eine Mischung aus Neonlichtern und Retro-Horror darstellen. Man fühlt sich fast, als wäre man in einem klassischen Slasher-Film gefangen, was sicher ein Pluspunkt für Fans des Genres ist.
Doch während die Zeitebenen die Erzählung bereichern, ist es der Charakter Frank Stone selbst, der ein wenig auf der Strecke bleibt. Er wird als unheilvolle, wortlose Bedrohung inszeniert – der klassische „stille Mörder“, der nicht viel sagt, sondern eher durch seine Taten spricht. Das Problem ist, dass seine Figur dabei eher flach bleibt. Sein Hintergrund, seine Motivationen – all das wird nur angedeutet und lässt viel Raum für Interpretationen. Wer also auf eine tiefgründige Charakterstudie hofft, wird hier wohl enttäuscht sein. Stattdessen konzentriert sich das Spiel darauf, Frank als eine Art Mythos darzustellen, der weniger durch Persönlichkeit als durch die schiere Angst vor seinen Taten definiert wird.
Im Verlauf des Spiels finden wir Briefe und Hinweise, die uns Stück für Stück mehr über Frank und seine Vergangenheit verraten, doch wirklich nah kommen wir ihm nie. Dies kann zwar einen gewissen Reiz ausmachen, führt aber auch dazu, dass der Charakter als Antagonist oft unnahbar bleibt. Wer tiefere Einblicke in Franks Psyche erwartet, könnten das als Schwachpunkt empfinden. Stattdessen müssen wir uns mit der Atmosphäre und den geschickt inszenierten Rückblenden begnügen, die zumindest für spannende Momente sorgen.
Unterm Strich ist die Story von The Casting of Frank Stone vor allem atmosphärisch dicht, auch wenn sie manchmal den Fokus verliert. Sie schafft es, durch verschiedene Zeitebenen zu fesseln und eine unheilvolle Stimmung zu erzeugen, lässt aber einige Fragen offen, die sich nicht ohne Weiteres beantworten lassen.
Reparieren, Kämpfen, Überleben
Supermassive Games ist bekannt für seine cineastischen Entscheidungen und Quick-Time-Events (QTEs). Diesem Stil bleibt The Casting of Frank Stone treu. Wir müssen im richtigen Moment Entscheidungen treffen, die den weiteren Verlauf der Story beeinflussen. Zusätzlich gibt es Segmente, in denen man Frank Stone mit einer Vintage-Kamera "aufhalten" muss, indem man ihn filmt, sobald er auftaucht. Dies klingt spannender, als es in der Praxis ist, da diese Mechanik schnell repetitiv wird und das Bedrohungsgefühl aufgrund der langsamen Bewegungen von Frank eher nachlässt. Ein weiteres Gameplay-Element, das hervorsticht, ist die Reparatur von Generatoren, eine Anspielung auf Dead by Daylight.
Hier müssen wir kleine Geschicklichkeitsprüfungen bestehen, um den Generator zu reparieren. Während dies anfangs eine nette Hommage ist, wiederholen sich diese Aufgaben zu oft und verlieren schnell ihren Reiz. Das Gameplay fühlt sich dadurch in Teilen wie eine Pflichtaufgabe an, die den Spielfluss hemmt. Auch scheint jede x-beliebige Person in The Casting of Frank Stone zu wissen, wie man mit zwei Ersatzteilen einen Stromgenerator reparieren kann.
Filmreife Inszenierung mit Stolpersteinen
Grafisch setzt The Casting of Frank Stone neue Maßstäbe für Supermassive Games. Die Beleuchtungseffekte, Kameraperspektiven und die generelle Atmosphäre sind beeindruckend und machen das Spiel visuell zu einem echten Erlebnis. Besonders in den surrealen Sequenzen, in denen Realität und Fiktion verschwimmen, zeigt das Spiel sein volles Potenzial. Die Übergänge zwischen düsteren Waldstücken, verlassenen Gebäuden und verstörenden Traumsequenzen sind fließend und sorgen für eine ununterbrochene, immersive Erfahrung. Besonders die Kameraführung spielt eine zentrale Rolle dabei, wie sich Spannung aufbaut. Oft wird mit Perspektiven gespielt, die uns nur begrenzte Sicht auf das Geschehen bieten, was ein ständiges Gefühl von Unsicherheit schafft. Diese cineastische Herangehensweise trägt maßgeblich zur bedrückenden Stimmung des Spiels bei, indem sie dem klassischen Horrorfilm-Ansatz folgt: Man sieht nicht alles, aber man spürt die Bedrohung im Hintergrund. Die bedrohliche Atmosphäre wird auch nicht durch Jumpscares gestört.
Dennoch hat das Spiel einige technische Schwächen. Viele Spieler berichten von Performance-Problemen, selbst auf High-End-PCs, was den Spielfluss erheblich stört. Die Framerate bricht in besonders actionreichen oder grafisch anspruchsvollen Szenen häufig ein, was gerade in einem atmosphärisch dichten Horrorspiel die Immersion stark beeinträchtigen kann. Auch die Ladezeiten sind auf vielen Systemen unangenehm lang, was besonders dann stört, wenn man mitten in einer spannenden Sequenz plötzlich durch einen Ladebildschirm herausgerissen wird.
Die Probleme betreffen nicht nur PCs: Auch auf Konsolen wie der PS5 und der Xbox Series X|S berichten Spieler von gelegentlichen Framerate-Einbrüchen und längeren Ladezeiten. Das ist besonders ärgerlich, da diese technischen Mängel das ansonsten hervorragend inszenierte Spielerlebnis deutlich trüben. Es bleibt abzuwarten, ob das Entwicklerteam hier nachbessern wird, denn das technische Potenzial des Spiels ist zweifellos vorhanden.
Trotz dieser Probleme muss man anerkennen, dass The Casting of Frank Stone in puncto Atmosphäre und visueller Gestaltung beeindruckend ist. Die Stimmung schwankt gekonnt zwischen subtiler Beklemmung und surrealen Schreckmomenten, die gerade durch die gelungene grafische Präsentation verstärkt werden. Mit einem Performance-Update könnte das Spiel in dieser Hinsicht zu einem der herausragendsten Horror-Erlebnisse der letzten Jahre avancieren.
Fazit
The Casting of Frank Stone ist ein Spiel, das sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen gekonnt zur Schau stellt. Die Story, die sich um den mysteriösen Serienmörder Frank Stone dreht, erzeugt durch verschiedene Zeitebenen und dichte Atmosphäre viel Spannung. Besonders die filmische Inszenierung, die zwischen düsteren, beklemmenden Schauplätzen und surrealen Traumsequenzen wechselt, weiß zu überzeugen. Hier schafft es Supermassive Games, die gruselige Stimmung eines klassischen Slasher-Films perfekt einzufangen.
Leider bleibt der Titelcharakter Frank Stone selbst eher blass. Trotz seines zentralen Platzes in der Geschichte erfahren wir nur wenig über seine Hintergründe und Motive. Dadurch bleibt er als Antagonist recht eindimensional, was der Story etwas an Tiefe nimmt. Wer auf psychologische Einblicke hofft, könnte daher enttäuscht sein.
Spielerisch bietet The Casting of Frank Stone einige interessante Ansätze, die jedoch schnell repetitiv wirken. Die Mechaniken rund um das Aufhalten von Frank mit der Kamera oder das Reparieren von Generatoren erinnern stark an Dead by Daylight und sind eine nette Hommage, verlieren aber im Laufe des Spiels an Reiz. In vielen Momenten fühlt sich das Gameplay eher wie eine Pflichtaufgabe an, statt den Spannungsbogen weiter aufzubauen.
Grafisch punktet das Spiel durch beeindruckende Beleuchtung und starke cineastische Kameraführung, die die gruselige Atmosphäre perfekt einfängt. Doch leider wird diese Immersion durch technische Mängel stark beeinträchtigt. Performance-Probleme wie Framerate-Einbrüche und lange Ladezeiten ziehen sich durch das Spiel und stören den Spielfluss erheblich. Besonders ärgerlich ist dies in einem Spiel, das so stark von seiner Atmosphäre lebt.
Unterm Strich bleibt The Casting of Frank Stone ein interessantes, wenn auch fehlerhaftes Horrorerlebnis. Wer sich auf die Geschichte und die surreale Atmosphäre einlassen kann, wird spannende Momente erleben, muss aber gleichzeitig technische Probleme in Kauf nehmen. Mit einem Patch könnte das Spiel jedoch zu einem wesentlich runderen Erlebnis werden.
- Dichte, atmosphärische Story mit spannenden Zeitsprüngen
- Beeindruckende visuelle Präsentation und Beleuchtungseffekte
- Gelungene Kameraführung verstärkt das Horror-Feeling
- Interessante Verknüpfung von Dead by Daylight-Elementen
- Gute Inszenierung der verschiedenen Epochen
- Einige spannende Rätselmomente
- Starke surreale Traumsequenzen sorgen für Abwechslung
- Potenzial für ein intensives Horrorerlebnis, wenn die technischen Probleme behoben werden
- Frank Stone als Antagonist bleibt recht eindimensional
- Repetitive Gameplay-Mechaniken, besonders bei den Generator-Aufgaben
- Performance-Probleme mit häufigen Framerate-Einbrüchen und langen Ladezeiten
- Unterbrochene Immersion durch technische Schwächen
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.
Hardcoregamer am 21. November 2024 um 01:47
Das ist kein Spiel. Das ist ein schlechter Film bei dem man ein paar Entscheidungen treffen muss um den Verlauf vielleicht zu beeinflussen und ein paar Mal darf man mit einer Figur interagieren. Ach ja, und ein paar Rätsel, ... hust, hust. Selten so einen Schrott gesehen! Gefühlterweise etwa 57 Mausklicks während der endlosen Stunden in denen man hofft das jetzt endlich das eigentliche Game beginnt und man bis jetzt ja nur im Prolog war... Hauptgrund eines Games ist zu gewinnen oder zu Überleben, Spaß zu haben, mit der Figur die Story durchleben usw. usw., hier gibt es nur etwas zu verlieren - etwa 10 Stunden der eigenen Lebenszeit. Es gibt hier nicht mal eine richtige Story, Frank Stone ist nicht mehr als ein Cameo-Auftritt.Am Anfang und am Ende. Von 10 Punkten bekommt das Ganze einen Punkt für Sound und Atmosphäre. Echt, da ist eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt noch anregender als dieses Spielvideo. Selbst wenn das Teil gratis wäre ist es zu teuer, der freie Speicherplatz auf meiner SSD ist wertvoller !
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