

Two Point Museum im Test: Ein neuer Kurator ist in der Stadt
Nachdem wir uns bereits in diversen Krankenhäusern und Universitäten austoben konnten, halten jetzt Museen Einzug in Two Point County. Wie viel Spaß es macht, in Two Point Museum kunterbunte Kunsttempel zu gestalten und zu verwalten, finden wir im Test heraus.
Aus alt mach neu
Direkt zu Anfang haben wir die Wahl, ob wir uns im Sandboxmodus austoben wollen oder, ob wir uns in die Kampagne stürzen und unsere Karriere als Museumsverwalter starten. Hier liegt eine große Aufgabe vor uns: Da der frühere Kurator des Two Point Museums die finanziell angeschlagene Einrichtung fluchtartig verlassen hat, ist es nun an uns, dem angestaubten Museum neues Leben einzuhauchen und endlich wieder Besucher anzulocken. Wir müssen Exponate beschaffen, das Museum einrichten und dafür sorgen, dass unseren Besuchern ein überwältigendes Kulturerlebnis geboten wird.
Dabei erinnert viel an die beiden Two-Point-Vorgänger. Wieder mit dabei sind die gelungene Grafik, der typische entspannte Feelgood-Soundtrack und der Humor der Serie. Aber auch der Aufbau der Einrichtung selbst kommt uns bekannt vor, nur dass uns beim Bauen etwas mehr Freiraum erwartet. Unsere Exponate sind nämlich nicht nur auf einen festen Raum begrenzt, sondern können überall im Gebäude ausgestellt werden. Gleichzeitig stehen uns aber auch spezielle Zimmer zur Verfügung, in denen wir Souvenirs verkaufen oder unsere Mitarbeiter weiterbilden können. Wände können nun nach Belieben eingezogen und mit speziellen Türen versehen werden, um Mitarbeiterbereiche zu definieren oder den Publikumsverkehr in eine bestimmte Richtung zu lenken. Die Steuerung geht dabei schnell in die Finger und die Kameraführung ist gut gelungen, sodass wir jederzeit schnell bauen und den Überblick behalten können. So entsteht eine wuselige Kultureinrichtung, in der Archäologen auf Expedition gehen, Assistenten Tickets, Kaffee und Erinnerungsstücke verkaufen und Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen, während sich Hausmeister um Sauberkeit und den Bau neuer Objekte kümmern.
Expedition ins Unbekannte
Das Herzstück unseres Museum sind natürlich die Exponate. Um sie zu beschaffen, müssen sich unsere Forscher auf gefährliche Expeditionen in die entlegensten Winkel des County begeben. Wenn wir ein Team losschicken möchten, müssen wir nur auf unseren hauseigenen Hubschrauber klicken und können dann unsere Forschungsreise planen. Jede Mission kostet Zeit und Geld und wir müssen die passenden Mitarbeiter auswählen und unsere Reise planen. Diese ist allerdings nicht ganz ungefährlich für die mutigen Forscher, denn auf einer Expedition können viele Dinge auf sie zukommen - positive, wie auch negative. Während unser Team an Erfahrung gewinnt, wenn es einen Zeltplatz nutzt oder die Expeditionsdauer verkürzt, wenn es eine Abkürzung findet, können Schlangenbisse zu Verletzungen führen, Treibsand die Reise hinauszögern oder Sandstürme den Helikopter beschädigen.
Je nachdem, wie sorgfältig wir eine Forschungsreise planen, desto geringer fällt das Risko aus. Unser Team ist stets automatisch auf Sicherheit bedacht, wir können es aber auch dazu anhalten, schneller zu arbeiten oder besonders gründlich vorzugehen. Groß ist unser Einfluss auf die Gestaltung der Missionen allerdings nicht, hier hätten wir uns etwas mehr Variation gewünscht. Trotzdem haben wir immer wieder die Chance, Einfluss auf das Abenteuer zu nehmen, wenn uns unser Team darum bittet, bei Schwierigkeiten eine wichtige Entscheidung zu treffen, die Einfluss auf den Ausgang der Expedition hat.
Nach dem Abenteuer kommt unser Team auch schon mal mit verschlammten Schuhen zurück. Ein Hausmeister kümmert sich um den Dreck, während sich unsere Abenteurer im Personalzimmer von Verletzungen erholen und neue Kraft tanken. Bei ihren Reisen sammeln sie aber nicht nur Erfahrung, die eine Weiterbildung möglich macht, sondern sie bringen auch faszinierende Gegengenstände mit, die wir ausstellen und richtig ins Szene setzen können.
Sesam öffne dich
Unser Exponat dürfen wir in einer kleinen Szene unboxen und dann stilvoll präsentieren, dafür stehen uns verschiedene Dekorationsmöglichkeiten wie Pflanzen, Lampen oder Skulpturen zur Verfügung, die das Objekt noch besser zur Geltung kommen lassen. Jedes Exponat hat einen bestimmten Wert, ein Thema, beispielsweise Urgeschichte, und eine Unterkategorie, zum Beispiel Fossil. Außerdem gibt es bestimmte Anforderungen an die Umgebung, in der das Objekt ausgestellt wird. So benötigt man beispielsweise für bestimmte Ausstellungsstücke eine trockene Umgebung, eine Klimaanlage oder ein Aquarium. Manche Objekte bestehen auch aus mehreren Teilen, sodass man sie nach und nach vervollständigen muss. Ist ein Objekt vollständig, selten oder besonders schön dekoriert, löst es entsprechend Begeisterung bei den Besuchern aus und macht sie glücklich. Das sorgt auch dafür, dass sie ihre Geldbeutel zücken und uns ordentlich Spenden zukommen lassen, um unser Museum zu fördern. Damit unsere Gäste dauerhaft zufrieden sind, wünschen sie sich verschiedene Annehmlichkeiten und Infotafeln, um ihr Wissen zu erweitern. Außerdem müssen unsere Experten die Ausstellungsstücke in Schuss halten, damit sie ihren Glanz nicht einbüßen.
Immer etwas zu tun
Wir switchen bei unserer Tätigkeit als Kurator also immer hin und her. Wenn wir eine Expedition geplant haben, machen wir uns daran, unser Personal zu verwalten und weiterzubilden, das Museum auszubauen und zu dekorieren und unseren Gästen weitere Attraktionen zur Verfügung zu stellen. Mit einer schönen Auswahl an Gestaltungsoptionen dürfen wir hier auch kreativ werden. Dieser Wechsel macht Two Point Museum sehr abwechslungsreich und es kommt nie Langeweile bei unserer Tätigkeit als Museumschef auf. Dafür sorgen auch die unterschiedlichen Museen, die wir leiten dürfen. Mal widmen wir uns dem Fund von Dinoknochen, dann bauen wir große Aquarien, um Meeresbewohner auszustellen, oder stellen Poltergeister in einem alten Hotel zur Schau. Gleichzeitig bleibt das Gameplay aber immer entspannt, sodass wir uns nie stressen müssen. Das bedeutet allerdings auch, dass eine richtige Herausforderung beim Management fehlt und wir nie wirklich strategisch vorgehen müssen.
Liebevolle Gestaltung mit viel Humor
Wer den Humor der Two-Point-Reihe mag, wird auch in Two Point Museum auf seine Kosten kommen. Die Mitarbeiter haben wieder spezielle Eigenschaften, die für Chaos im Betrieb sorgen, und es warten wieder kuriose Radiobeiträge und die typischen charmanten Durchsagen auf uns. Besonders gut gelungen sind allerdings die Museumsbesucher, die man richtig gerne beobachtet. Manche fotografieren exzessiv die Objekte, andere liegen regelrecht auf ihnen, um das perfekte Selfie zu bekommen. Wieder andere Besucher können einfach nicht die Finger von den Exponaten lassen und lassen sich nicht davon abbringen zu testen, wie ein eingefrorener Höhlenmensch denn so schmeckt.
Die unterschiedlichen Besuchergruppen haben übrigens auch ihre ganz eigenen Ansprüche. So knipsen Touristen beispielsweise ständig die Exponate, weshalb sie häufiger gereinigt werden müssen und verbringen besonders viel Zeit im Souvenierladen. Professoren sind wissensdurstig und die kleinen Gäste lassen sich durch alte Gerippe weniger begeistern und benötigen interaktive Ausstellungsstücke, die wir für sie bauen müssen.
Fazit:
Ich bin mit dem Vorgänger Two Point Campus nie wirklich warm geworden und habe mich sehr gefreut, dass Gameplay und Humor wieder so viel besser zu Two Point Museum passen. Auch wenn der Titel keine große Herausforderung in Sachen Strategie und Management mitbringt, kommt nie Langeweile auf, da die Kombination aus Expedition und Museumsaufbau wirklich gut zusammen passt und mit den verschiedenen Kunsteinrichtungen viel Abwechslung bietet. Die Freiheit beim Bauen und Dekorieren hat mir ebenfalls richtig gut gefallen, genauso wie die liebevolle und lustige Darstellung der Museumsbesucher. So darf es in Two Point County gerne weiter gehen.






- Viel Abwechslung
- Gelungene Kombination aus Forschung und Aufbau
- Lustige Museumsbesucher
- Kreativer Freiraum
- Wenig Herausforderung
- Einfluss auf Expeditionen hätte etwas größer ausfallen dürfen


Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.