Unrailed 2: Back on Track im Vorab Test: Weiter geht die Fahrt
Der vielfach ausgezeichnete Überraschungshit Unrailed! hat nun einen zweiten Teil spendiert bekommen: Unrailed 2: Back on Track. Und wieder können wir im unendlichen Wettkampf gegen den eigenen Zug antreten. Ob das Koop-Spiel damit wirklich „Back on Track“ ist, erfahrt ihr im Test.
Mehr Schiene!
Das grundlegende Spielprinzip von Unrailed! hat sich nicht geändert. Wir bauen also weiterhin Schienen, um unseren Zug von Bahnhof zu Bahnhof zu bringen. Für die Schienen müssen Steine und Holz abgebaut werden, um diese dann mithilfe eines Waggons zu Schienen zu verarbeiten. Der Clou ist auch im zweiten Teil, dass der Zug stets weiterfährt, da vergessen wurde, ihm Bremsen einzubauen. Aufgrund des dadurch entstehenden Zeitdrucks herrscht herrlich viel Chaos, das nur besser wird, wenn man es mit mehreren Leuten (am besten zusammen auf der Couch) spielt. Durch die einfache Steuerung ist es schnell und einfach zu lernen. Dies liegt auch daran, dass sich die Tools intuitiv nutzen lassen, zum Vorgänger hat sich hier also nichts geändert. Wir schnappen uns eines der beiden Abbauwerkzeuge (eine Axt für Holz oder eine Spitzhacke für Stein) und stellen uns einfach neben den entsprechenden Rohstoff, unser Avatar baut dann eigenständig den Rohstoff ab. Die so gewonnenen Ressourcen müssen (am besten in Stapeln) zum entsprechenden Zugwaggon zur Weiterverarbeitung gebracht werden. Ob ihr das selbst erledigt, oder eine dedizierte Person, die die ganze Zeit hin- und herrennt, ist euch überlassen. Als drittes Werkzeug gibt es noch einen Wassereimer — dieser lässt sich mit Flüssigkeiten füllen, um den Zug oder die Charaktere zu stärken.
So weit, so einfach — allerdings fängt genau hier das Chaos an, denn der kontinuierlich fahrende Zug schiebt auch unseren Bildausschnitt immer weiter. Abgebaute Ressourcen müssen also möglichst schnell weiterverarbeitet oder in Sicherheit gebracht werden. Unsere Werkzeuge dürfen wir aber auch nicht verlieren, da wir sonst keine Rohstoffe mehr erzeugen können. Es muss also schnell die richtige Balance zwischen Abbauen, Weiterverarbeiten oder einfach nur irgendwie in Sicherheit Bringen gefunden werden. Die unterschiedlichen Biome, die mit speziellen Eigenheiten aufwarten, schaffen dann zusätzliche Abwechslung, wenn man denkt, man hat einen Rhythmus gefunden. Dass die Level dann auch noch zufallsgeneriert sind, sorgt dafür, dass kein Run dem anderen gleicht.
Mehr Upgrades!
So weit, so Unrailed! (der erste Teil) — wir bräuchten ja aber keinen zweiten Teil, wenn nicht auch ein paar Sachen anders und häufig auch besser wären. Dies fängt beim Tutorial an, denn das kann jetzt interaktiv mit mehreren Leuten gespielt werden und ermöglicht so einen noch einfacheren Einstieg. Es gibt mehr Upgrades denn je, denn jetzt können wir nicht nur den Wagen im Level steigern, sondern ihm auch noch bestimmte Eigenschaften geben. Gab es im ersten Teil noch den Geisterwagen, der es ermöglichte, hindurchzulaufen, was gerade bei längeren Zügen Sinn ergab, so gibt es jetzt eine Eigenschaft, die jeden Wagen zum Geist machen kann. Und nicht nur das— verschiedene Autoload-Funktionen, Effizienzsteigerungen oder Multitasking lassen sich anbringen. Jeder Wagen hat drei Erweiterungsslots, die wir beliebig füllen und auch wieder leeren können. Doch bei den Wägen hört es nicht auf, denn selbst die Spieler können sich jetzt ein Upgrade holen und so zum Beispiel ihre Laufgeschwindigkeit oder Effizienz mit einem bestimmten Werkzeug erhöhen. Neu sind im Unendlich-Modus nicht nur die Biome, sondern auch, dass wir bestimmen können, welche Boni uns die nächsten Bahnhöfe bringen. Mal wählen wir dabei nur den folgenden aus, mal einen ganzen Pfad, der eine feste Reihenfolge von bis zu drei Haltestellen enthält. Dadurch ist es möglich, halbwegs gezielt auf ein Ziel hinzuarbeiten. Selten finden wir besondere Bahnhöfe, die uns zum Beispiel die oben beschriebenen Upgrades bringen. Am Ende eines jeden Bioms erwartet uns eine Art Bosskampf, bei dem wir auf besondere Art und Weise herausgefordert werden.
Die Modi sind wie gesagt sehr ähnlich, der Hauptmodus bleibt der Unendlich-Modus, bei dem wir versuchen, mit bis zu vier Spielern möglichst weit durch die Random Level zu kommen. Es gibt auch wieder einen Versus-Modus, bei dem zwei Vierer-Teams auf der gleichen Map das Ziel haben, schneller zum nächsten Bahnhof zu gelangen. Neu ist aber der Editor, der es uns ermöglicht, selbst kreativ zu werden und eigene Level zu erstellen.
Mehr Pixel!
Optisch ist Unrailed 2: Back on Track zwar deutlich raffinierter als sein Vorgänger, bleibt aber dem drolligen Pixelstil treu. Vor allem bei den Schatten ist eine deutliche Evolution zu erkennen, was das Navigieren in der isometrischen Perspektive häufig (aber leider nicht immer) erleichtert. Auch die relevanten HUD- und Spielelemente sind deutlich leichter zu sehen und zu interpretieren.
Fazit
Da das Spiel Unrailed 2: Back on Track bis jetzt nur im Early-Access erschienen ist, ist noch kein gigantischer Umfang zu erwarten. Die Entwickler haben aber bereits eine Roadmap veröffentlicht, und es werden deutlich mehr Features und Content, als im ersten Teil existiert, bis zum finalen Release nachgereicht. Das Feedback der Community wird dabei im kompletten Prozess beachtet und gleich mit eingearbeitet. Aber auch schon jetzt lohnt sich die eine oder andere Runde im gewollt chaotischen DB-Schienenbau-Simulator. Die neue optische Präsentation und die neuen Upgrades machen jede Runde dabei noch einzigartiger, als es vorher durch die „nur“ zufallsgenerierten Level der Fall war. Man kann Unrailed 2 also jetzt schon jedem Fan von kurzweiligem Chaos empfehlen.
- Zahlreiche Upgrades
- Aufgewertete Grafik
- Einfach zugänglicher Spaß
- In Stresssituationen verwirrt das neue Pixelfeuerwerk
- Teilweise zu ähnlich zum Vorgänger
Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.