Wild WoodsWild Woods
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Wild Woods im Vorab Test: Katzen, Chaos und kooperative Waldabenteuer

Von Dominik Probst am 13. Januar 2025. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Stellt euch vor, ihr seid eine Bande mutiger Kätzchen, die sich mit nichts weiter als einem klapprigen Holzwagen und einem ausgeprägten Überlebensinstinkt durch einen finsteren Wald schlagen müssen. Klingt charmant? Das ist Wild Woods, das neueste Couch-Koop-Spiel aus der Feder des deutschen Indie-Studios Octofox Games. Bereits im Early Access auf Steam verfügbar, zieht es mit seinem liebevollen Stil und einem spannenden Gameplay-Ansatz die Aufmerksamkeit von Koop-Fans auf sich. Doch was genau erwartet euch in diesem Abenteuer? Wir haben uns das Spiel genauer angesehen.

Kooperative Katzen auf Abenteuerfahrt

Im Kern dreht sich Wild Woods um das perfekte Zusammenspiel zwischen den Spielern. Bis zu vier Personen steuern eine Gruppe kleiner Katzen, die sich durch eine gefährliche, immer dunkler werdende Waldlandschaft bewegen. Unsere Hauptaufgabe? Den Wagen, der uns als Lebensader und Transportmittel dient, unversehrt durch den Wald zu bringen. Dabei gilt es, Ressourcen zu sammeln, den Wagen aufzurüsten und Feinde abzuwehren.

Der Tag-Nacht-Zyklus spielt eine zentrale Rolle im Gameplay. Während des Tages können wir den Wald erkunden, Holz und Pflanzen sammeln oder antike Schreine als auch Totems entdecken, die Upgrades für unseren Wagen bereithalten. Doch sobald die Nacht hereinbricht, ändert sich die Dynamik drastisch. Gefährliche Kreaturen wie wütende Hasen, aggressive Dachse und andere Waldbewohner versuchen, unseren Wagen zu zerstören. Hier sind wir auf unsere Teamkollegen angewiesen: Einer hält die Feinde in Schach, ein anderer sammelt Ressourcen, ein Dritter kümmert sich um das Lagerfeuer, mit dem wir in der Dunkelheit etwas sehen können – und schon ist das Chaos perfekt.

Verglichen mit Spielen wie Unrailed! erinnert Wild Woods durch seinen Fokus auf das Teamplay und die Wagenmechanik an eine ähnliche Dynamik. Während man in Unrailed! eine endlose Strecke aus Schienen legt, die uns buchstäblich nie stillstehen lässt, fügt Wild Woods der Formel eine weitere Dimension hinzu: den Kampf ums Überleben. Der Tag-Nacht-Wechsel und die Angriffe der Waldbewohner sorgen für zusätzlichen Druck und stellen uns vor Entscheidungen, die oft in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen. Die Balance zwischen Ressourcenmanagement und Verteidigung ist entscheidend – ein Aspekt, der bei beiden Spielen für viel Chaos und Gelächter sorgt, aber in Wild Woods durch die RPG-artigen Upgrades des Wagens eine taktische Tiefe gewinnt.

Die Steuerung ist einfach gehalten, was vor allem Neulingen den Einstieg erleichtert. Gleichzeitig erfordert das Spiel strategisches Denken und gute Kommunikation innerhalb des Teams. Missverständnisse oder eine falsche Priorisierung können schnell dazu führen, dass unser Wagen auseinanderfällt und unser Abenteuer frühzeitig endet. Wichtig ist auch die Entscheidung wie unser weiterer Weg verläuft, denn wir haben am Ende jedes Abschnitts eine Weggabelung, bei der wir zwischen zwei Pfaden wählen müssen. Dabei hat jeder Weg eine neue Herausforderung für uns oder wir können in einer sicheren Zuflucht eine Pause machen und uns Upgrades kaufen. 

Ein Wald voller Geheimnisse

Was Wild Woods besonders auszeichnet, ist sein visuelles Design. Der handgezeichnete Stil vermittelt eine märchenhafte Atmosphäre, die zugleich charmant und mysteriös wirkt. Jeder Winkel des Levels lädt zum Erkunden ein – vom dichten, moosbewachsenen Wald bis hin zu einem herbstlich anmutenden Sumpf, durchzogen von trüben Gewässern und schmalen Holzpfaden. Aktuell bietet der Early Access von Wild Woods jedoch nur diese beiden Level, die dennoch durch ihre Vielfalt und charmante Gestaltung bereits einen guten Eindruck der potenziellen Abwechslung vermitteln.

Der Tag-Nacht-Zyklus verändert nicht nur das Gameplay, sondern trägt auch enorm zur Atmosphäre bei. Während der Wald tagsüber ruhig und friedlich wirkt, fast einladend, taucht die Nacht alles in bedrohliche Dunkelheit. Ohne das Licht des Lagerfeuers, das flackernde Schatten wirft und uns Orientierung gibt, wirkt die Umgebung plötzlich fremd und unheimlich. Gegner, die wir tagsüber aus der Ferne entdecken können, schleichen sich nun lautlos an und überraschen uns aus der Dunkelheit. Dieses Wechselspiel zwischen Tageslicht und nächtlicher Unsicherheit verstärkt das Gefühl, in einer lebendigen, aber unberechenbaren Welt unterwegs zu sein.

Die musikalische Untermalung tut ihr Übriges, um die Atmosphäre abzurunden. Fröhliche Melodien begleiten uns am Tag, während nachts düstere Klänge die Spannung erhöhen. Die Kombination aus Grafik und Sound schafft eine dichte Atmosphäre, die Wild Woods zu einem besonderen Erlebnis macht.

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Kommunikation ist alles

Wild Woods wurde von Grund auf für kooperatives Spielen entwickelt. Die Rollenverteilung im Team ist essenziell. Während einer die Feinde abwehrt, sammelt der andere Holz, um das Lagerfeuer am Leben zu halten, und ein Dritter kümmert sich um das Einlagern der Materialien in den Wagen. Solo-Spieler können ebenfalls loslegen, doch das wahre Potenzial entfaltet sich im Multiplayer.

Besonders hervorzuheben ist die einfache Zugänglichkeit: Neben lokalem Multiplayer bietet das Spiel auch Unterstützung für Steam Remote Play, wodurch man mit Freunden online spielen kann, selbst wenn sie das Spiel nicht besitzen. Der Fokus auf Zusammenarbeit und das gemeinsame Lösen von Problemen sorgt für chaotischen Spaß – und gelegentlich hitzige Diskussionen, wenn etwas schiefgeht.

Was bringt die Zukunft?

Seit Dezember 2024 ist Wild Woods im Early Access verfügbar. Die bisher enthaltenen Inhalte bieten einen soliden Einstieg, doch die Entwickler haben ambitionierte Pläne, das Spiel weiter auszubauen. Geplante Updates umfassen:

  • Neue Biome: Weitere Umgebungen mit einzigartigen Herausforderungen und Gegnern.
  • Zusätzliche Upgrades: Noch mehr Möglichkeiten, euren Wagen zu individualisieren.
  • Neue Rollen: Frische Aufgaben und Fähigkeiten, die die Dynamik im Team erweitern.
  • Saisonale Events: Besondere Herausforderungen zu verschiedenen Zeiten im Jahr.

Die Community spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung. Spieler können aktiv Feedback geben und sogar über zukünftige Inhalte abstimmen. Dadurch bleibt das Spiel nicht nur dynamisch, sondern auch eng mit seiner Spielerschaft verbunden.

Fazit

Mit Wild Woods hat Octofox Games ein Spiel geschaffen, das vor allem durch sein kooperatives Gameplay und seine charmante Präsentation besticht. Fans von Couch-Koop-Spielen sollten den Titel unbedingt im Auge behalten. Der Early Access bietet bereits einen guten Einblick, und mit den geplanten Erweiterungen könnte Wild Woods zu einem Dauerbrenner für Spieleabende werden.

Pro:
  • Charmanter handgezeichneter Grafikstil
  • Spannender Tag-Nacht-Zyklus mit dynamischem Gameplay
  • Fokus auf Teamwork und Kommunikation
  • Zugänglicher Koop-Modus, lokal und online
  • Abwechslungsreiche Biome und Gegner
Contra:
  • Early-Access-Version bietet noch begrenzte Inhalte
  • Solo-Spieler erleben weniger Tiefe
  • Langfristige Abwechslung hängt von zukünftigen Updates ab
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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