Eldrador Creatures ShadowfallEldrador Creatures Shadowfall
Review

Eldrador Creatures Shadowfall im Test: Spielzeuge und Rundenstrategie, eine sinnvolle Kombination?

Von Alex Jung am 13. März 2025. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Mit Eldrador Creatures Shadowfall bringen die deutschen Entwickler von Wild River Games erneut die namensgebende Schleich-Spielzeug-Lizenz in die digitale Welt. Im Gegensatz zu den eher friedlichen Abenteuern des Horse Clubs aus demselben Hause dreht sich im Land Eldrador jedoch alles um den Konflikt zwischen vier unterschiedlichen Fantasy-Reichen. Die titelgebenden Creatures, monströse Bestien wie beispielsweise Drachen, Spinnen oder Ratten, bekämpfen sich dabei in bester Asterix-und-Obelix-Manier, also stets jugendfrei.

Wild River Games nutzt für sein Spiel ein Rundentaktik-Grundgerüst, welches sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Strategie-Füchse zufrieden stellen soll. Und da das Entwicklerstudio bereits vor nicht allzu langer Zeit mit Horse Club Adventures 2: Hazelwood Stories durchaus ordentliche Arbeit abgeliefert hat, kann doch in Eldrador eigentlich wenig schiefgehen, oder? Wir haben uns natürlich ins Gefecht gestürzt und klären für euch im Test, was die Creatures so auf dem Kasten haben.

Ein Schatten in der Dunkelheit

Das Land Eldrador wird bevölkert von vielen monströsen und äußerst wehrhaften Wesen, den Creatures. Jede der vier Nationen folgt dabei einem klar definierten Grundthema, nämlich Feuer, Eis, Dschungel und Stein. Fast schon klischeehaft können sich also beispielsweise Eis und Feuer nicht sonderlich gut leiden, so dass zünftige Keilereien im Stile der berühmten Comic-Gallier fast schon an der Tagesordnung sind.

Diesem Grundthema folgt auch direkt das Tutorial des Spiels, das uns im Feuerreich die ersten Figuren näherbringt und die ersten Kämpfe bestreiten lässt. Schnell werden die drei Haupt-Protagonisten, der Lavadämon, die Lavahyäne und der Lavadrache, jedoch in einen größeren Konflikt hineingezogen. Aus dem Nichts erscheinen mächtige neue Kontrahenten, die Schatten-Creatures. Diese finsteren Zeitgenossen stellen eine fünfte Fraktion dar, die bisher nur in Legenden besungen wurde und nun an die Oberfläche gelangt ist. Natürlich ist das Ziel der Schatten-Creatures klar: Die Welt soll vom Licht in die Finsternis gestürzt werden.

Selbstverständlich können die Feuer-Monster dies nicht einfach so geschehen lassen. Rasch entwickeln sie einen Plan, der die neuen Feinde inklusive des allmächtigen Schattendrachen aufhalten soll. Hilfe erhoffen sie sich dabei von der verschlagenen Mini-Creature Ganador, der ihnen Informationen jedoch lediglich gegen Bezahlung zur Verfügung stellt. Nur Bares ist Wahres sozusagen.

Um die Schatten-Creatures aufhalten zu können, bedarf es vier mächtiger Artefakte, die in allen Reichen zu finden sind. Die Rede ist von den jeweiligen Weltenkristallen, die von den Creatures mit Argusaugen bewacht werden und hinter denen auch der Schattendrache her ist. Das Ziel ist also klar: Unsere Helden müssen die Weltenkristalle zuerst in ihren Besitz bringen und dabei am besten noch die anderen, eigentlich verfeindeten Reiche vor der neuen Bedrohung warnen, bevor die Welt für immer in der Finsternis versinkt...

Klischeehaft und doch sympathisch

Zugegebenermaßen gewinnt die Grundgeschichte von Eldrador Creatures Shadowfall keinen Originalitätspreis, was bei der Vorlage und der Zielgruppe jedoch auch kein größeres Manko darstellt. Obwohl unsere Protagonisten nicht einmal richtige Eigennamen besitzen, sondern lediglich mit ihrem Typus angesprochen werden, schaffen es die Entwickler, den Figuren einen sympathischen Charakter zu verleihen. So erinnert der kampfeslustige Lavadämon nicht von ungefähr an Obelix aus den berühmten Gallier-Geschichten, während etwa der fürchterliche und gefährliche Dschungeldrache, Herrscher der Dschungelwelt, in Wahrheit fürchterlich freundlich und überaus höflich daherkommt.

Ein kleines Highlight stellt der generische Gegenspieler in Form des Schattendrachen dar, der mit Popkultur-Zitaten nur so um sich wirft. Welcher Nerd hat schließlich nicht bei der Aussage „Widerstand ist zwecklos!“ sofort einen Borg-Würfel vor Augen? Ebenfalls erwähnenswert ist der Geschichtenerzähler aus dem Off, der auch gerne einmal mit den Creatures interagiert und dadurch für den einen oder anderen Schmunzler sorgt, wenn die Geschichte plötzlich etwas umformuliert wird.

In Summe sind sich die Creatures durchaus bewusst, dass sie eigentlich in einem Videospiel stecken, denn so mancher Level wird aufgrund seiner Widrigkeiten verflucht. Eldrador Creatures Shadowfall schafft es somit, sowohl für die jüngere Zielgruppe Lacher bereitzuhalten, als auch erwachsenere Spieler aufgrund seiner Leichtigkeit sehr gelungen zu unterhalten. Hier hat Wild River Games definitiv einen guten Job gemacht, was bei den eigentlich klischeehaften Figuren nicht selbstverständlich sein sollte.

Generell wird die Geschichte humorvoll und leicht präsentiert. Sämtliche Kämpfe laufen letztlich unblutig ab und besiegte Feinde tauchen ein paar Level später wieder auf, um mit markigen Sprüchen ihre Rache anzukündigen, so dass das Spiel in Summe kindgerecht daherkommt. Gleichzeitig wird die schöne Botschaft vermittelt, dass man sich trotz Vorurteilen mit jemandem verbünden und voneinander profitieren kann, um sich gemeinsam einer großen Bedrohung in den Weg zu stellen.

Die Schlauchwelt von Eldrador

Nach dem Tutorial in der Feuerwelt verschlägt es uns zunächst auf das zentrale Welten-Plateau, bevor wir in die anderen drei Reiche aufbrechen. Eldrador Creatures Shadowfall lässt uns dabei die Wahl, welche der drei Gebiete wir zuerst besuchen wollen. Auch ist es jederzeit möglich, zu Fuß zwischen den einzelnen Gebieten zu wechseln, wobei uns jedoch kein Schnellreisesystem zur Verfügung steht. Aufgrund der recht langsamen Bewegungsgeschwindigkeit auf der Oberweltkarte sind wir also manchmal länger unterwegs, bis wir unseren Zielpunkt erreichen.

Jedes Gebiet ist letztlich ein Schlauch, der uns nacheinander verschiedene, immer stärker werdende Gegner präsentiert. Einzelne Abzweige laden zwar ein wenig zum Erkunden ein oder ermöglichen Shortcuts für spätere Besuche, in Summe folgen wir allerdings immer nur einem einzigen Pfad. Dies sorgt natürlich dafür, dass wir uns nie verlaufen können, schränkt uns aber gleichzeitig in der Bewegung ein. Hier wäre eine etwas offenere Welt vielleicht die bessere Wahl gewesen. Insgesamt wird jedes Grundthema der vier Welten unbestreitbar gut eingefangen. Zahlreiche Details am Wegesrand sorgen für Atmosphäre und erzeugen so ein sehr stimmiges Gesamtbild der Spielwelt, die wir gerne erkunden.

Und noch eine Runde

Treffen wir in der Oberwelt auf einen Gegner, so können wir uns für einen Kampf entscheiden. Das Kampfsystem präsentiert sich dabei als waschechte Rundenstrategie, die eingängig umgesetzt ist und sich damit vor allem für Einsteiger eignet. Zunächst einmal ist jede Karte, auf der die Gefechte stattfinden, in viereckige Felder eingeteilt, fast schon wie bei einem Schachbrett. Immer abwechselnd dürfen wir mit unseren Figuren ziehen und Aktionen durchführen, bevor der Gegner an der Reihe ist. Jeder Charakter hat dabei individuelle Parameter, die es zu beachten gilt. Während manche Figuren agil sind und somit direkt einige Felder überbrücken können, agieren andere Kämpfer deutlich behäbiger.

Pro Zug stehen uns für jedes Monster eine Bewegungs- und eine Kampfaktion zur Verfügung. Die Angriffe haben dabei meist Auswirkungen auf die direkten Nachbarfelder, wobei wir jedoch nur in seltenen Fällen diagonal Schaden austeilen. Fast immer sind die Angriffe auf die Richtungen vorne, hinten und seitlich beschränkt, was das Positionieren der Figuren aber sehr gut ermöglicht. Die Auswirkungen unserer Attacken sind dabei stets zu 100 % nachvollziehbar.

Ein wichtiger Aspekt im Kampfsystem ist das Mana. Von Zeit zu Zeit erscheinen blaue Orbs in der Spielwelt, die es einzusammeln gilt. Mit diesem Mana können wir die aktuell dorthin gesendete Creature heilen. Zudem bauen wir so einen Pool auf, aus dem sich alle eigenen Figuren für ihre Spezialangriffe bedienen dürfen. Diese fallen meist noch etwas kraftvoller aus und bringen je nach Charakter individuelle Stärken mit. Beispielsweise schießt das Dschungelungeheuer seine tödlichen Stacheln dann nicht nur auf benachbarte Felder, sondern in einer Reihe mehrere Felder nach vorne. Stehen einige Gegner direkt hintereinander, kann dieser Angriff ordentlich austeilen.

Absolut im Fokus behalten sollte man definitiv die Positionierung sowohl der eigenen Einheiten als auch der Gegner. Denn viele unserer Angriffe stoßen Feinde zurück. Geschickt platziert können wir also mit einem simplen Schlag gleich mehreren Kontrahenten Schaden zufügen. Andererseits gilt jedoch die Friendly-Fire-Regelung, wodurch unsere Einheiten ebenfalls Schaden erleiden, wenn sie sich zufällig im Angriffsgebiet befinden. Zusätzlich gilt es den Untergrund zu beachten. So sorgt ein Feld mit Wasser beispielsweise dafür, dass unsere darauf positionierte Creature immer kritischen Schaden erleidet. Und mit den Feuer- oder Dschungelkreaturen lassen sich Felder zudem mit Brand- oder Giftschaden versetzen, die Figuren, die zu Beginn einer Runde darauf stehen, weiteren Schaden erleiden lässt.

Standardmäßig stehen uns in den Auseinandersetzungen immer bis zu drei Charaktere zur Verfügung, wobei ein vierter Slot über das spieleigene, Trophäen genannte Upgrade-System freigeschaltet werden kann. Hier empfiehlt sich tatsächlich eine gesunde Mischung, da beispielsweise der schwerfällige Lavadrache eher nicht dafür geeignet ist, blitzschnell das gesamte Spielfeld zu überbrücken. Und zum Einsammeln der nützlichen Orbs bieten sich flinke Charaktere wie die Lavahyäne oder die Dschungeltarantel an.

Auf, auf, ihr Kreaturen!

Pro Nation stehen fünf unterschiedliche Creatures zur Verfügung, die thematisch auf das jeweilige Gebiet abgestimmt wurden. So finden sich im Dschungelgebiet beispielsweise gigantische Spinnen und Krokodile, während in der Eiswelt Wölfe und Greife für Action sorgen. In jeder Welt gibt es zudem einen Drachen, welcher den Anführer darstellt und natürlich richtig coole Attacken besitzt, die mehrere Felder betreffen. Auch die Gegner setzen oftmals diese Creatures ein, wobei uns zusätzlich noch Fußtruppen in Gestalt der Mini-Creatures sowie stationäre Geschütze erwarten, deren Katapulten es auszuweichen gilt. Und natürlich tauchen auch öfters mal die mysteriösen Schatten-Creatures auf.

Über besiegte Gegner und abgeschlossene Level steigen unsere derzeit ausgewählten Figuren im Level auf und werden somit besser, sei es mit einer erhöhten Lebensenergie, mehr ausgeteiltem Schaden oder nützlichen, passiven Fähigkeiten wie der Option, bei der ersten Spezialattacke keinen Mana-Orb zu verbrauchen. Sind alle Gegner besiegt, taucht manchmal noch Verstärkung auf, die es ebenfalls zu bezwingen gilt. Ebenso erwarten uns manche Level, in denen wir bestimmte Gebilde verteidigen oder aber feindliche Obelisken zerstören müssen. Diese Varianten klingen auf dem Papier allerdings abwechslungsreicher, als sie in Wirklichkeit sind. Letztlich läuft es fast immer darauf hinaus, alle Feinde plattzumachen. Einzelne Abweichungen, wie beispielsweise die Durchquerung eines Labyrinths, lockern selten das Spielgeschehen auf.

Trophäenjäger

Für weitere Abwechslung sorgen wiederum die insgesamt zwanzig unterschiedlichen Creatures, die wir nach und nach freischalten können. Denn zum einen macht es natürlich Spaß, deren verschiedenen Attacken auszuprobieren und so das beste Team für den eigenen Spielstil auszutüfteln. Zum anderen werden wir jedoch auch mit Gold belohnt, wenn unsere Creature eine feste Anzahl an Feinden besiegt hat. Da sämtliche Kampfgebiete komplett flach ohne Höhenunterschiede daherkommen, fehlen ein paar Optionen, die das Gameplay zusätzlich auflockern würden. Hier wäre also definitiv noch Potential vorhanden, um einen möglichen Nachfolger abwechslungsreicher zu gestalten.

Als eine weitere, sehr gute Option erwarten uns im Trophäen-Bereich des Spiels weitere Herausforderungen wie die obligatorischen „Besiege 100 Feinde“ oder „Vergifte insgesamt 30 Gegner“. Die meisten dieser Aufgaben erledigen sich quasi nebenbei, was ein angenehmes und motivierendes Fortschrittsystem darstellt. Bei Abschluss erhalten wir Gold, welches wir in Upgrades für Schaden und Lebensenergie stecken können. Auch wird uns ermöglicht, direkt mit einem Orb-Vorrat in das Match zu starten oder wie gesagt eine vierte Creature für unser Einsatzteam freizuschalten. Mit der umfangreichen Kampagne, den zwanzig Kreaturen und den zahlreichen Trophäen bietet Eldrador Creatures Shadowfall auf jeden Fall einiges an Umfang, welches uns gut und gerne rund zwölf bis fünfzehn Stunden an das Spiel binden kann. Und da ist der New-Game-Plus-Modus noch nicht eingerechnet, über welchen wir mit sämtlichen, bereits entdeckten Creatures vom Start weg die Geschichte erneut erleben dürfen.

Insgesamt stehen uns vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, wobei hier zu beachten ist, dass die Taktiken unverändert bleiben. Die Gegner teilen nur wesentlich mehr Schaden aus und stecken mehr ein. Somit gilt, dass das Spiel auf höheren Stufen mehr zur Geduldsprobe wird. Je nach Wunsch kann die Stufe jederzeit verändert werden. Wer also zwischendurch mehr Herausforderung möchte, kann ohne Probleme zu einem höheren Schwierigkeitsgrad wechseln.

Während die meisten der insgesamt über 100 Kämpfe nur einmalig absolviert werden müssen, können wir an bestimmten Punkten Level wiederholen. Dies hilft uns natürlich beim Ausprobieren und Aufleveln der Figuren, welche wir im Spielverlauf kaum genutzt haben. Allerdings fehlt ein Skirmisch-Modus, bei dem wir über verschiedene Parameter weitere Kämpfe abseits der Handlung bestreiten könnten. Und auch ein PvP-Modus hätte sich aufgrund der rundenbasierten Mechanik absolut angeboten und sicherlich für spaßige Matches sorgen können.

Auf die richtige Technik kommt es an

Im grafischen Bereich weiß Eldrador Creatures Shadowfall zunächst einmal mit seiner akkuraten Figurenumsetzung zu überzeugen, welche die realen Spielfiguren sehr gut und mit einem hohen Wiedererkennungswert in die virtuelle Welt überträgt. Fans der Spielzeugvorlage werden also auf jeden Fall abgeholt. Definitiv mithalten kann das Design der Umgebungen, die stimmungsvoll gestaltet wurden. Gerade die Oberwelt bietet einige ganz hübsche Plätzchen und trägt zur Atmosphäre bei. Ebenfalls gelungen, wenn auch nicht auf höchstem Niveau, sind die Animationen sowie die Effekte rund um die Attacken. Sämtliche Angriffe werden mit ordentlicher Wucht ausgeführt. Ein enormes bildschirmfüllendes Effektgewitter bleibt allerdings aus, was natürlich der Übersichtlichkeit zuträglich ist.

Ganz ohne Kritik kommt Eldrador Creatures Shadowfall allerdings nicht davon. So wird das Schlachtfeld stets aus ein und derselben Kameraperspektive präsentiert, die zugegebenermaßen immer übersichtlich ist. Ein Wechsel des Winkels hätte das Spielgeschehen hier ein wenig auflockern können. Auch glitcht die Kamera durch Objekte, wenn ein Spezialangriff in der Nahansicht präsentiert wird. Dies kommt glücklicherweise nur extrem selten vor. Etwas häufiger sind ganz leichte Nachladeruckler, wenn die Kampfphase von unserem Zug auf den Gegner wechselt. Speziell wenn sehr viele Einheiten auf dem Spielfeld sind, kommt es hier zu kurzen, aber sichtbaren Slowdowns, die etwas den grafischen Fluss stören.

Überzeugen kann dafür wiederum die vollumfänglich vertonte Sprachausgabe, welche uns wahlweise auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung steht. Speziell die deutschen Sprecher machen einen engagierten Job, um den Figuren Leben und Persönlichkeit einzuhauchen, ohne hier jedoch zu sehr in peinliches Overacting zu verfallen. Ebenfalls mithalten kann die musikalische Untermalung. Der Soundtrack begleitet sowohl die Bewegungen auf der Oberwelt als auch die Kämpfe stimmungsvoll und erfüllt somit seinen Zweck absolut zufriedenstellend.

Fazit

Bereits mit Horse Club Adventures 2: Hazelwood Stories konnte Wild River Games zeigen, dass sie das Spielzeug einer Schleich-Marke gut in die virtuelle Welt übertragen können. Auch mit Eldrador Creatures Shadowfall gelingt ihnen dies wirklich gut. So schaffen es die Entwickler, den eigentlich generischen Figuren und der klischeebehafteten Handlung einige Sympathiepunkte zu verschaffen, seien es die unterhaltsamen Gespräche oder der witzige Erzähler aus dem Off. Grafisch und akustisch ergibt sich ein gelungenes Gesamtbild, welches die Lizenz ebenfalls sehr gut umsetzt.

Das Kampfsystem besticht mit seinem simplen Aufbau, welcher leicht zu erlernen ist und damit schnelle Erfolgserlebnisse bietet. Gleichzeitig stimmt der Umfang aufgrund der zwanzig unterschiedlichen Creatures, die man ausprobieren und einsetzen kann, sowie dem motivierend umgesetzten Trophäen-System, welches Hand-in-Hand mit der Upgrade-Mechanik im Spiel geht. Hierdurch erhält das Spiel eine durchaus ernst zu nehmende, taktische Tiefe, die wir so nicht erwartet hätten. Im weiteren Spielverlauf fällt allerdings irgendwann doch die mangelnde Abwechslung auf, die kaum durch unterschiedliche Aufgabenstellungen wie Verteidigungsabschnitte oder dem Zerstören von bestimmten Obelisken aufgelockert wird. Zudem besitzt jede Einheit nur je einen Standard- und einen Spezialangriff, was auch die taktischen Möglichkeiten wiederum etwas einschränkt.

Für junge Rundenstrategie-Einsteiger oder Spieler, die einfach nur ein paar spaßige Gefechte ohne überbordende Spielmechaniken erleben wollen, ist Eldrador Creatures Shadowfall aber durchaus ein gelungener Genre-Vertreter. Dies gilt insbesondere für Fans der Spielzeugvorlage, die hier sehr gut abgeholt werden. Für einen möglichen Nachfolger würden wir uns noch einen Skirmisch- sowie einen PvP-Modus wünschen, welcher sicherlich für spaßige Gefechte vor dem heimischen Bildschirm sorgen könnte.

Ich persönlich muss zugeben, dass ich bisher keinerlei Berührungspunkte mit der Eldrador-Lizenz hatte. Dennoch fühlte ich mich über die gesamte Spielzeit, insbesondere aufgrund der witzigen Dialoge und des eingängigen Kampfsystems, richtig gut unterhalten. Bei jeder Session stellte sich der „Eine Runde mach ich noch“-Effekt ein, und ich wollte auch unbedingt die Geschichte weiterverfolgen, egal wie vorhersehbar sie letztlich war. Das spricht ja definitiv für das Spiel. Für mich ist Eldrador Creatures Shadowfall das erste, völlig unerwartete Highlight 2025!

Pro:
  • Sehr gute Umsetzung der Lizenzvorlage
  • Zwanzig unterschiedliche Creatures
  • Eingängiges, rundenbasiertes Kampfsystem
  • Stimmungsvolle Spielwelt
  • Gelungene Vertonung und Musikuntermalung
  • Witzige Dialoge und sympathische Charaktere
  • Absolut ausreichender Umfang
  • Trophäen-System lädt zum Ausprobieren der Creatures ein
  • Vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
  • New Game +
Contra:
  • Missionen laufen stets recht gleich ab
  • Recht generische Geschichte
  • Extrem schlauchförmige Spielwelt
  • Kampfgebiete letztlich mit wenig Abwechslung
  • Kleinere Nachladeruckler beim Wechsel der aktiven Seite
  • Seltene Kameraglitches bei Nahaufnahmen
  • Pro Figur lediglich ein Standard- und ein Spezialangriff
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
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Unsere Wertung: 8.5 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.

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