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Review

Pikmin 4 im Test: Die Rettungscrew eilt zu Hilfe

Von Dominik Probst am 15. August 2023. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Pikmin 4 ist ein lang erwarteter und von der Community sehnlichst gewünschter Nachfolger für das bereits 2013 erschienene Pikmin 3. Seit wenigen Wochen können wir uns nun als Teil der Rettungscrew auf einem fremden Planeten voller Pikmin und wilder Wesen beweisen und unsere Aufgabe erfüllen. Ob wir Captain Olimar noch retten können?

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Wenn die Landung schiefgeht

Zu Beginn von Pikmin 4 übernehmen wir die Rolle des Bruchlanders Captain Olimar. Er erzählt uns die Geschichte seines Raumschiffs Dolphin und wie er auf einem unbekannten Planeten gerettet wurde, welche wir nun kurz für euch zusammenfassen.

Nach dem Absturz sind zunächst einmal viele Teile der Dolphin verstreut. Für unseren Piloten ist das Einsammeln der Teile allerdings keine Option, da diese unheimlich schwer und groß sind. Doch glücklicherweise stößt Captain Olimar auf eine eigenartige Rasse namens Pikmin, deren Instinkt sie prägt, wodurch sie stets Gegenstände transportieren wollen. Dank deren Hilfe gelingt es ihm, die Schiffsteile aufzuspüren und diese wieder zurück zur Dolphin zu transportieren. Auf dem Weg lernt er auch eine Art Hund kennen, der ihm fortan treu zur Seite steht.

Nachdem Olimar fast alle Gebiete durchforstet hat, ist er nun schlussendlich im letzten angekommen. Doch irgendwas stimmt nicht — die Pikmin und auch die Dolphin verhalten sich verdächtig. Als dann die Pikmin alle vor uns wegrennen, dürfen wir nun auch endlich die Kontrolle über Olimar übernehmen. Mithilfe unseres Hundes rennen wir durch das an einWohnzimmer erinnernde Gebiet, um dort alle unserer 100 Pikmin aufzusammeln. Zum Abschluss des Abenteuers mit Captain Olimar erledigen wir auch noch unseren ersten Gegner. Nach dessen Niederlage gibt es ein weiteres Teil für die Dolphin: das Interstellar-Radio, mit dem wir endlich einen Notruf absetzen können. Tage und Wochen vergehen, bis irgendjemand das Signal empfängt. Kurze Zeit später landet es schließlich bei unserer Rettungscrew.

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Der einsame Retter

Wie es sich für eine Rettungscrew gehört, ist auch diese auf dem Planeten bruchgelandet. Dabei wurden alle Crewmitglieder in etliche Himmelsrichtungen verteilt. Glücklicherweise ist ein Mitglied in der Zentrale geblieben: wir. Aber wer sind wir? Das dürfen wir in einem Charaktereditor nach unserem Gusto zusammenbasteln. Neben Körperfarbe und -größe legen wir auch das Gesicht, die Haare sowie die Farbe von Haaren und Raumanzug fest. Zu guter Letzt verpassen wir unserem Protagonisten noch einen Namen und los geht’s. Nach einer erfolgreichen Landung beginnt unser Abenteuer endlich auch richtig und es liegt nun an uns, die Mitglieder der Rettungscrew zu finden und den vermissten Captain Olimar aufzuspüren.

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Rein ins Abenteuer

Kurz nach unserer Landung treffen wir auf das erste Mitglied der Rettungscrew: Otschin. Otschin ist ein junger Rettungshund, dessen Vorfahren schon bei der Rettungscrew gedient haben. Er bringt dem Spiel einiges an Tiefe, da er uns zum einen auf seinem Rücken reiten lässt, um so schneller von A nach B zu gelangen, zum anderen haben auch alle Pikmin auf seinem Rücken Platz. Ebenfalls ist er ein toller Wachhund, da er Orte verteidigen und Gegner angreifen kann, aber er ist auch eine wertvolle Arbeitskraft, da er Gegenstände ziehen kann, genauso wie die Pikmins.

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Die Beagle ist gelandet

Sobald wir im Spiel weit genug vorangeschritten sind, um unsere Basis einzurichten, können wir von dort aus zu verschiedenen Arealen reisen. Zu Beginn ist aber logischerweise erst eines verfügbar. Mithilfe unseres kleinen Raumschiffs, der Beagle, fliegen wir in ein Gebiet und sichern einen Landeplatz. Dort findet sich auch die sogenannte Zwiebel der Pikmin ein, sobald wir sie gefunden haben. Aus dieser können wir am Anfang erstmal maximal zehn Pikmin rufen, da wir sie erst verbessern müssen.

Der typische Ablauf nach der ersten Landung ist dann zunächst einmal die Landestelle sichern und von den nahegelegenen Blumen die sogenannten Knöpfe ernten. Dafür werfen wir entweder ein Pikmin direkt auf den Knopf oder schicken Otschin dort hin. Die Blumen gibt es in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Zahlen darauf. Die Zahl zeigt uns an, wie viele Pikmin wir zum Tragen benötigen und die Farbe zu welcher Pikmin-Sorte es gehört. Zurück zur Zwiebel gebracht, entstehen daraus neue Pikmin, die, sofern wir nicht bereits das Maximum erreicht haben, zum Pflücken in den Boden geschossen werden. Per Knopfdruck lassen sie sich leicht ernten.

Haben wir die Population gesichert, sollten wir auf Erkundungstour gehen, zum einen, um Feinde aufzuspüren und zu erledigen sowie Schätze und Höhlen zu finden, zum anderen, um neue Landungsplätze zu sichern. Um das Raumschiff der Rettungscrew zu reparieren, benötigen wir zudem Glitzerium. Dieses gewinnen wir durch das Besiegen von Feinden oder auch durch das Aufspüren von Schätzen und den anschließenden Transport zurück zu unserer Basis. Die Punkte werden uns gutgeschrieben, sobald die Beagle das Objekt in ihren Frachtraum transferiert hat.

In Höhlen finden wir außerdem oft neue Pikmin-Arten, aber auch verschollene Charaktere, die durch das Notsignal von Captain Olimar ebenfalls hier gestrandet sind. Vom Immobilienmakler bis zum Lehrer sind hier viele verschiedene Leute vertreten. Je mehr wir retten, desto mehr Motivation erhält Otschin, wodurch wir dem kleinen Hund neue Fähigkeiten beibringen können. So kann er beispielsweise seine Selbstheilungsfunktion aktivieren und verbessern oder auch seine Kampfkraft und Sprintgeschwindigkeit. Wichtig ist auch, dass wir die Uhrzeit im Blick haben. Denn in der Nacht sollten wir nicht mit unseren Pikmins unterwegs sein, da die Gegner unheimlich stark werden. Ein Timer zeigt uns an, wann wir schnellstens zur Beagle aufbrechen sollten. Sind zum Ablauf des Timers nicht alle Pikmin wieder am Raumschiff angelangt, gehen diese leider verloren.

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Zeig mir dein Dandori!

Jedes Areal hat eine bestimmte Anzahl an Schätzen, Zwiebeln und Vermissten, die wir finden können. Nachdem alle zur Beagle gebracht worden sind, haben wir das Gebiet zu 100 Prozent abgeschlossen. Es lassen sich auch Nachtexpeditionen durchführen, die weniger mit dem Sammeln und Aufspüren von Vermissten zu tun haben, sondern mehr mit der Verteidigung von Leuchtbauten, die uns einen Leuchtsaft spendieren, den wir als Medizin benötigen. Diese Missionen sind von der Dauer her um einiges kürzer als die Erkundung bei Tag, machen aber sehr viel Spaß!

Bei Tag und bei Nacht kommt es stets auf unser Dandori an. Dandori bedeutet, die Aktionen vorausschauend zu planen und beim Verfolgen der eigenen Pläne effizient vorzugehen. Das heißt, während die einen Pikmin mit der Bergung eines Schatzes beschäftigt sind, sollten wir nicht rumstehen und nichts tun, sondern weiter erforschen, Gegner erledigen, die Population unserer Pikmin erhöhen und Schätze sammeln. Um unser Dandori noch mehr auf die Probe zu stellen, können wir in manchen Höhlen gegen jemand anderen in deinem Dandori-Duell antreten. Beispielsweise müssen dann innerhalb eines Zeitlimits alle Gegner und Schätze gesammelt oder im 1-vs.-1-Duell mehr Punkte als von unserem Gegenüber ergattert werden.

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Wie im Garten

Optisch macht Pikmin 4 einiges her. Die Umgebungen sind mit Liebe gestaltet und variieren vom Garten eines Hauses über dessen Interieur bis hin zum Inneren eines Aquariums. Die Lichteffekte, insbesondere bei Sonnenuntergängen oder während der Nachtmissionen, sorgen für eine stimmige Atmosphäre. Die Animationen der Pikmin sind zudem absolut entzückend und lassen uns hin und wieder ein wenig schmunzeln. Die Texturen sind scharf, was dazu beiträgt, dass selbst auf größeren Bildschirmen keine Unschärfen bemerkt werden. Was besonders schön gelöst wurde, ist die Tiefenunschärfe des Hintergrunds. Je weiter etwas von uns weg ist, desto unschärfer wird es. Dies gibt dem Spiel optisch eine gehörige Portion Tiefe.

Auch der Sound von Pikmin 4 weiß zu überzeugen. Die Musik im Hintergrund fällt meist nicht sonderlich auf und lenkt so nicht vom Geschehen ab. Viele kleine Soundeffekte runden das Klangerlebnis passend ab, seien es die Geräusche der Pikmin, das Tröten des Aussendehorns oder die Sounds von Feuer, Stromzäunen usw.

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Fazit

Pikmin 4 bietet ein fesselndes Erlebnis, das sowohl alteingesessene Fans als auch Neulinge begeistern wird. Mit einer wundervollen grafischen Darstellung, einem überzeugenden Sounddesign und einem Gameplay, das Strategie und schnelles Denken erfordert, setzt Pikmin 4 die Serie perfekt fort. Die liebevoll gestalteten Umgebungen und die charmante Geschichte um Captain Olimar und die Rettungscrew sorgen für stundenlange Unterhaltung. Das Spiel lädt dazu ein, jeden Winkel zu erforschen, jeden Schatz zu bergen und sich den Herausforderungen des Dandori zu stellen. Pikmin 4 ist zweifellos ein Highlight und ein Muss für jeden, der ein fanatisch gestaltetes und spielerisch anspruchsvolles Abenteuer sucht.

Pro:
  • Vielfältiges Gameplay
  • Tolle Umgebungen
  • Tiefenunschärfe
  • Gutes Sounddesign
  • Spannende Story
  • Charaktereditor
  • Dandori macht Spaß
  • Viele Sammelobjekte
Contra:
  • Dandori-Duelle könnten für jüngere Zielgruppe zu schwer sein
  • Zeitdruck / Handlungszwang
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.5 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Switch
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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