Sherlock Holmes The Awakened im Test: Detektivarbeit trifft auf atmosphärischen Grusel
Nach Chapter One, dem ersten Open-World-Abenteuer des berühmtesten Detektivs der Welt, kramt der ukrainische Entwickler Frogwares nun einen älteren Ableger seiner Sherlock-Holmes-Reihe hervor und spendiert dem von Lovecraft inspirierten Titel “The Awakened” eine Neuauflage. Ob uns das Remake überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem Test.
Zunächst einmal haben wir die Möglichkeit, das Spielerlebnis an unseren persönlichen Geschmack anzupassen und zwischen drei Schwierigkeitsstufen zu wählen, die von “Junger Detektiv”, über “Meister der Schlussfolgerungen” bis hin zu einer benutzerdefinierten Herausforderung reichen, die nach Sherlocks Bruder “Mycroft” benannt ist. Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich nicht nur im Anspruch der Rekonstruktionsaufgaben und der Gedankenspiele, sondern auch darin, welche Spielhilfen uns zur Verfügung stehen. Hierzu gehört neben Benachrichtigungen und hervorgehobenen Interaktionsmöglichkeiten zum Beispiel auch das Schlösserknacken, das bei der leichtesten Stufe einfach übersprungen wird. Beim benutzerdefinierten Spielerlebnis dürfen wir alle genannten Elemente nach Belieben an- oder ausschalten beziehungsweise auf unsere Bedürfnisse zuschneiden. Sind wir mit unseren Einstellungen zufrieden, geht es ohne weitere Umschweife los mit dem Detektivabenteuer, das sich auf insgesamt acht Kapitel erstreckt.
Bekanntes und bewährtes Gameplay
Wer Chapter One gespielt hat, sollte sich im Remake von The Awakened sehr schnell zuhause fühlen, denn grafisch gleichen sich die beiden Titel wie ein Ei dem anderen. So treffen wir erneut auf einen jungen dynamischen Sherlock, der sich optisch wirklich sehen lassen kann und uns mit Hemd, Anzughose und edler Weste in seiner etwas heruntergekommenen Wohnung in der Baker Street in London willkommen heißt. Wem der Look von Sherlock nicht zusagt, der kann sich im Menü bei Bedarf auch für ein anderes Outfit entscheiden, vom klassischen Wollmantel, über eine Marineuniform, bis hin zur Bürokleidung. Zusätzlich zu kompletten Monturen können auch einzelne Accessoires wie Hüte, Brillen oder Bartstile gewählt werden, um einen Detektiv nach unseren Wünschen zu schaffen. Diese sind übrigens nicht nur kosmetischer Natur, sondern bieten uns zudem die Chance, Sherlock passend zum Wetter oder zu unterschiedlichen Situationen zu kleiden, was ebenfalls aus dem direkten Vorgänger bekannt sein sollte. Da wir im späteren Verlauf auch in den Genuss kommen, mit Sherlocks Freund Watson zu ermitteln, dürfen wir hier auch sein Aussehen anpassen und zwischen unterschiedlichen Outfits wählen.
Auch beim Untersuchen der Umgebung wird schnell klar, dass hier auch die wichtigsten Gameplayelemente im Stil von Chapter One umgesetzt wurden, was in den allermeisten Fällen auch definitiv eine gute Idee ist. So sammeln wir beispielsweise Hinweise auf Oberflächen wie Tischen oder Schränken und nehmen hierbei verschiedene Objekte genauer unter die Lupe, was sich ein wenig nach klassischem Wimmelbild anfühlt. Dabei dürfen wir einzelne Gegenstände von allen Seiten betrachten und diese mit den Sticks des Controllers frei rotieren. Auf ähnliche Art und Weise können wir in einigen Situationen auch unser Gegenüber während eines Dialogs mustern und nach Auffälligkeiten im Gesicht oder am Körper suchen, die uns meistens mehr über die jeweilige Person verraten als das Gespräch selbst. Auf dieser Grundlage können wir im Anschluss auch den Charakter unseres Gesprächspartners einordnen und dadurch ein individuelles Profil anlegen, das aber auch nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Weitere Hilfsmittel sind die Umgebungsanalysen, die wichtige Punkte im näheren Umfeld hervorheben. Außerdem steht uns mit dem Konzentrationsmodus eine zusätzliche Option zur Verfügung, die in bestimmten Arealen selbst kleinste Details erkennbar macht, woraufhin wir diese Stellen noch genauer untersuchen können. Haben wir in einem Gebiet genügend dieser Hinweise gesammelt, hilft uns eine Rekonstruktion dabei, die Geschehnisse vor Ort zu verstehen. Hierfür müssen wir mit grünen Erscheinungen interagiere, die wir im Laufe der Untersuchungen aufdecken und die verschiedene Szenen aus der Vergangenheit zeigen und am Ende eine komplette Handlung ergeben.
Des Weiteren haben es auch die Gedankenspiele in das Remake von The Awakened geschafft, die es uns ermöglichen, gesammelte Objekte und Dokumente sowie Beobachtungen und Aussagen verschiedener Charaktere zu kombinieren, um daraus die richtigen Schlussfolgerungen für den laufenden Fall zu ziehen. Das ganze wird optisch als eine Art Geflecht von körperlichen Zellen dargestellt, sodass wir im Prinzip direkt in Sherlocks Gehirn blicken, während er die vorhandenen Informationen zu einer Lösung zusammenfügen. Um möglichst viele Details zu sammeln, die uns das Zusammensetzen der richtigen Puzzleteile erleichtern, ist es also ratsam, die Umgebung immer genau unter die Lupe zu nehmen und auch mit möglichst vielen Personen zu sprechen, die ihre Eindrücke gerne mit uns teilen. Wenn wir über genügend Hintergrundinformationen verfügen, haben wir die Chance, betroffene Personen zu konfrontieren und damit zu beschuldigen, können dies aber nur dann erfolgreich abschließen, wenn wir die drei richtigen Beweismittel auswählen, mit denen wir Sie im Rahmen der Konfrontation in die enge treiben können. Hier ist es daher unter Umständen nötig, das ganze Prozedere der Beschuldigung mitsamt des zugehörigen Dialogs mehrfach zu durchlaufen, bis wir die passenden Beweise vorgelegt haben, was bei mehreren Versuchen auch schon etwas anstrengend sein kann. Sehr gut gefallen hat uns hingegen die Umsetzung des Schlösserknackens, bei dem wir einen Draht manuell in die richtige Form biegen müssen, damit die Erhöhungen zu den Markierungen im Inneren des Schlosses passen. Wem dies zu fummelig ist, der kann diese Art der Herausforderung aber auch jederzeit überspringen.
Abwechslungsreiche Detektivarbeit vs. Unnötig komplizierte Bedienung
Wie bereits erwähnt, ist es nicht unbedingt bei allen Gameplayelementen eine gute Entscheidung gewesen, diese 1 zu 1 aus Chapter One zu übernehmen. Hierzu gehört in jedem Fall das Management der Hinweise in unserem Tagebuch, denn dieses ist auch in The Awakened komplett unübersichtlich und unintuitiv gehalten. So erhalten selbst kleinste Hinweise ein eigenes Icon, hinter dem sich weitere Informationen verbergen, sodass man selbst ohne richtige Open-World wie im Vorgänger ganz schnell den Überblick verliert. Hinzu kommt, dass, um bestimmte Aktionen in der Welt auslösen zu können, der richtige Hinweis ausgewählt und an den Bildschirm geheftet werden muss. Da viele der Indizien aber zu ein und dem selben Fall gehören, aktiviert man auch gerne mal die falsche Information, was letztlich dazu führt, dass man nicht weiter kommt, weil man in der Umgebung nicht den passenden Interaktionspunkt angezeigt bekommt. Hier wäre es sehr viel sinnvoller gewesen, wenn das Spiel automatisch den aktuellsten zum Fall gehörigen Hinweis aktiviert. Stattdessen bleibt, wenn wir es nicht manuell ändern, das letzte Indiz sogar dann am Bildschirm heften, wenn der entsprechende Fall eigentlich schon abgeschlossen ist. Des Weiteren sind auch die Rekonstruktionen und die Gedankenspiele nicht immer ganz leicht zu meistern, da gerade letztere häufig in blindes Kombinieren unterschiedlicher Indizien ausarten, wenn die für einen selbst logischen Kombinationen der Indizien nicht funktionieren. Bei den Rekonstruktionen hängt es dagegen manchmal einfach am Aufdecken der passenden Hinweise, da die Areale, in denen die Schnipsel aus der Vergangenheit gefunden werden müssen, häufig gar nicht so klein sind und man auch oft nicht genau weiß, nach was man eigentlich sucht. Außerdem muss man hier die ganze Zeit zwischen den angehefteten Informationen hin und her schalten, was ab einem gewissen Punkt auch sehr leicht in Frust enden kann. Daher scheitert der Anspruch, komplexe Detektivarbeit zeigen zu wollen, leider häufig an der frickeligen und unintuitiven Bedienung, was eigentlich wirklich schade ist, denn grundsätzlich machen die vielschichtigen und auch abwechslungsreichen einzelnen Bereiche der Ermittlungen echt Spaß. Dem Spielspaß ebenfalls etwas im Weg steht das teilweise endlose wirkende Suchen nach dem nächsten Zielort, Gesprächspartner oder Interaktionspunkt, denn was Zielmarkierungen betrifft, bleibt The Awakened doch sehr geizig und überlässt uns fast immer gänzlich uns selbst.
Willkommen in England
Anders als im Vorgänger, der mit seinem Mittelmeerflair jetzt nicht gerade ein klassisches Sherlock-Holmes-Szenario zu bieten hatte, finden wir uns in The Awakened direkt im trüben, regnerischen London wieder, wie es britischer nicht sein könnte. Zum authentischen Bild tragen neben wehenden Union-Jack-Flaggen und den bekannten roten Briefkästen zum Beispiel auch die engen verwinkelten Gassen oder die sehr englisch gekleideten Passanten am Wegesrand bei. Auch das 19. Jahrhundert, in dem der Titel spielt, ist allgegenwärtig, von den Pferdekutschen auf den Straßen, über die typischen Schilder und Straßenlaternen, bis hin zum dichten Smog am Himmel, der ein deutliches Zeichen der Industrialisierung ist. Hinzu kommen zahlreiche stimmungsvolle Details, die die Spielwelt lebendig und glaubhaft machen, wie umher wehende Blätter, neugierige Tauben auf den Straßen und Dächern oder auch wilde Katzen und fliegende Vögel am Himmel. Weiterhin sind es auch die NPCs, die die britische Hauptstadt echt und belebt wirken lassen, auch, wenn es hiervon gerne ein paar mehr hätte geben dürfen. So beobachten wir die Passanten beispielsweise beim Laubkehren, beim Besuch eines Cafés oder auch beim Rauchen, Arbeiten oder Spazierengehen, sodass eine abwechslungsreiche Kulisse entsteht, in der es Einiges zu entdecken gibt. Dass dies nicht immer etwas Gutes sein muss, zeigt sich zum Beispiel an einem doch sehr zwielichtigen bärtigen Mann, den wir in einer Seitengasse gefunden haben, der wie ein wilder mit seinem Messer in der Luft herum wedelt und dabei sichtbar Selbstgespräche führt. Auch, wenn wir uns in einem begrenzten Bereich der Umgebung komplett frei bewegen können, dürfen wir bei The Awakened keinesfalls eine groß angelegte offene Stadt wie in Chapter One erwarten. Dennoch hat es uns auch hier wirklich gut gefallen, die kleinen Ecken Londons in den einzelnen Kapiteln genau unter die Lupe zu nehmen und dabei auch diverse Hotspots wie Geschäfte, prunkvolle Anwesen, einen schäbigen Pub oder das alles andere als einladende Armenviertel am Hafen zu entdecken, die dann auch als Schnellreisepunkte genutzt werden können. Grafisch liefert das Remake ebenfalls solide ab und überzeugt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mit einem atmosphärischen Lichteinfall, mit glaubhaften Spiegelungen und Schatten und auch mit einer gelungenen Darstellung von gläsernen und metallischen Oberflächen. Andere Texturen, wie Holz, Stoff oder Tapeten bleiben dagegen etwas flach und eindimensional und wirken dadurch nie wirklich plastisch.
Eine stimmungsvolle Neuauflage
Dass das Remake von The Awakened die ursprüngliche Point-and-Click-Vorlage aus dem Jahr 2006 optisch komplett hinter sich gelassen hat, zeigt sich aber nicht nur an der stimmungsvollen und detailliert ausgearbeiteten Spielwelt und den gelungen inszenierten Charakteren. Auch die zahlreichen Cutscenes, die die Figuren in Aktion zeigen und gleichzeitig auch die Handlung vorantreiben, können sich durchaus sehen lassen, zum Beispiel im Hinblick auf die Darstellung der Augen, die feinporige Oberfläche der Haut oder auch in Bezug auf die Schnitte und die Kameraführung. Bei der Darstellung der Gesichtszüge und der Bewegungen sollte man aber dennoch kein realitätsnahes Next-Gen-Level erwarten, dafür wirken Mimik und Gestik dann insgesamt doch etwas zu steif. Bei der Bewegung durch die Welt setzt das Spiel auf und eine klassische Third-Person-Perspektive, die im Prinzip mit der Umsetzung aus Chapter One gleichzusetzen ist, sich insgesamt aber etwas runder und weniger hakelig anfühlt. Objekte, mit denen wir interagieren können, lassen sich bei Bedarf, wenn uns die dezenten Kreismarkierungen beim Vorbeilaufen nicht ausreichen, noch zusätzlich optisch hervorheben, damit uns keine wichtigen Indizien und Hinweise entgehen. Hierbei teilt uns Sherlock in der Regel auch sofort mit, was es mit dem jeweiligen Gegenstand oder Dokument auf sich hat, sodass wir immer genau über seine Gedankengänge informiert sind und beim Ermitteln auch unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen können – eben genauso, wie in einem guten Kriminalfilm. Ebenfalls sehr löblich zu erwähnen sind die extrem kurzen Ladezeiten des Remakes, sowohl beim Starten des Spiels als auch innerhalb der Level, wenn wir beispielsweise die Schnellreise nutzen oder von draußen ins Innere eines Hauses wechseln.
Im Alptraumland zeigt sich die wahre Stärke
Ergänzend zur Hauptgeschichte hält die Spielwelt übrigens auch diverse Nebenaufgaben bereit, denen wir abseits der Handlung nachgehen können. Hier untersuchen wir zum Beispiel die Ursachen der Vergiftung eines kranken Arbeiters oder gehen dem angeblichen Spuk in einem Lagerhaus auf den Grund. Diese Sidequests sind zwar in der Regel recht einfach gehalten und schnell erledigt und stehen auch nicht in der Fülle zur Verfügung, wie in der offenen Welt in Chapter One – dennoch ist es schön, dass die Entwickler hier weitere Anreize geschaffen haben, um sich noch detaillierter mit der stimmungsvollen Umgebung auseinanderzusetzen. Anders als die Hauptstory tauchen diese kleineren Fälle auch nicht in den Gedankenspielen auf, sondern lassen sich allein durch die Untersuchung der Umgebung und durch Gespräche mit den zugehörigen Figuren lösen. Wenn wir schon beim Thema Spuk und Geistesgeschichten sind – diese ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Im Gegensatz zur mediterranen Urlaubsstimmung des Vorgängers dominieren in The Awakened von Beginn an düstere und unheimliche Klänge, die sich sowohl in der immer leicht vernebelten Umgebung und den teils seltsam abergläubigen Aussagen der Charaktere als auch in den sphärischen und mystisch anmutenden Soundgebilden im Hintergrund widerspiegeln. Im Laufe der Geschichte wird diese übersinnliche Aura auch immer greifbarer und vordergründiger, bis sich der Lovecraft-Ansatz des Adventures voll entfaltet. So finden wir anfangs nur gruselige Motive auf Bildern oder geheimnisvolle Symbole und Schriftzeichen an verschiedenen Orten der Spielwelt. Später hinaus bewegen wir uns dann aber auch durch Imposante Alptraumwelten, die direkt aus einem Roman der Horrorlegende stammen könnten, mit bedrückenden Gebilden aus Stein oder auch mit überdimensionalen Ketten und Käfigen, die einen gewisse Bezug zur Seefahrt aufweisen. In den übernatürlichen Horrorwelten, die sich überraschend gut in die irdische Handlung einfügen, fühlen wir uns stets einsam und verlassen wie auch mickrig und klein, denn die dunklen teils schwebenden Strukturen um uns herum scheinen uns mit ihrer ungeheuren Größe förmlich zu erdrücken. Abgerundet wird diese intensive Horrorerfahrung durch angsteinflößende Kreaturen mit riesigen Mäulern und Tentakeln, die an verschiedenen Stellen lauern. Die Alptraumszenarien bestechen aber nicht nur mit ihrer dichten Atmosphäre, sondern auch mit cleveren Rätselaufgaben, bei denen wir, anders als in der realen Welt, auch mal um die Ecke denken müssen, um voran zu kommen. Auch, wenn The Awakened im regnerischen London oder auch an spannenden Orten wie einer Nervenheilanstalt in der Schweiz insgesamt eine gute Figur macht, läuft es erst in den Lovecraft-Leveln richtig zur Hochform auf, da dort eben auch die umständliche Bedienung innerhalb der Fallakten quasi keine Rolle spielt.
Fazit:
Optisch hat Sherlock Holmes The Awakened mit seiner Vorlage aus dem Jahr 2006 nur noch sehr wenig gemeinsam, stattdessen hat sich Entwickler Frogwares dazu entschlossen, dem Adventure den Look des direkten Vorgängers Chapter One zu verleihen. Dabei wurde aber nicht nur der gelungene grafische Stil mit einem jungen dynamischen Detektiv in seinen besten Jahren übernommen, sondern auch der größte Teil der Gameplayaspekte, was positive wie auch negative Auswirkungen hat. So macht die abwechslungsreiche Detektivarbeit mit Befragungen, Durchsuchungen, Rekonstruktionen von Geschehnissen aus der Vergangenheit und Verknüpfungen der gesammelten Indizien in Sherlocks Gedankenpalast eigentlich wirklich Spaß. Allerdings macht einem die umständliche Bedienung, die teils unlogischen Verbindungen von Hinweisen und auch die nahezu markierungslose Umgebung, in der wir oft unsäglich viel Zeit mit stumpfem Suchen verbringen, den Genuss der eigentlich guten Ideen in vielen Fällen richtig schwer. Daher sollte man schon einiges an Geduld, an Frustresistenz und auch an blankem Willen, Dinge zu Ende bringen zu wollen, mitbringen, um nicht immer wieder genervt den Controller in die Ecke zu feuern. Wer Sherlock Holmes The Awakened mit all seinen Ecken und Kanten akzeptiert und sich darauf einlässt, erhält aber in jedem Fall ein unterhaltsames und vielseitiges Adventure, das neben spannenden Schauplätzen in der realen Welt auch großartige Alptraumlevel mit im Gepäck hat, die den Grusel von H. P. Lovecraft zum Leben erwecken und hierbei in Sachen Atmosphäre zur Höchstform auflaufen. Alles in allem ist es aber wirklich beachtlich, was das ukrainische Studio Frogwares in schwierigen Zeiten auf die Beine gestellt und wie viel Liebe zum Detail und auch zu den bekannten Figuren das Team dabei unter Beweis gestellt hat.
- Stimmungsvolle halboffene Spielwelt mit spannenden Schauplätzen
- Abwechslungsreiche Ermittlungen mit vielen unterschiedlichen Aspekten
- Nebenaufgaben ergänzen die ohnehin schon recht umfangreiche Story
- Großartige Lovecraft-Atmosphäre in den Alptraumleveln
- Auch Watson ist spielbar
- Bekannter Look aus Chapter One
- Sehr kurze Ladezeiten
- Umständliche Bedienung beim An- und Abwählen der zahlreichen Hinweise
- Wenige bis keine helfenden Markierungen, daher oft langatmige Suchpassagen
- Animationen der Gesichter nicht auf dem neusten Stand
- Verknüpfungen der Hinweise im Gedankenpalast häufig nicht wirklich logisch
- Unsere Frustresistenz wird immer wieder auf die Probe gestellt
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.