Tomb Raider IV-VI RemasteredTomb Raider IV-VI Remastered
Review

Tomb Raider IV-VI Remastered im Test: Mit Lara durch die Weltgeschichte

Von Stephanie Walter am 22. Februar 2025. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Tomb Raider IV-VI Remastered bringt die berühmteste Archäologin der Videospielgeschichte zurück auf unsere Screens. Ob die Abenteuer von Lara Croft heute noch genau so viel Spaß machen, wie früher, klären wir im Test.

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Tomb Raider IV-VI Remastered vereint Tomb Raider: The Last Revelation, Tomb Raider: Chronicles und Tomb Raider: The Angel of Darkness in einem Paket. Dabei haben wir jederzeit die Möglichkeit, die Spiele in ihrer ursprünglichen Grafik zu erleben oder per Knopfdruck die wirklich tolle Überarbeitung zu genießen. Plötzlich werden aus den flachen Modellen plastische und atmosphärische Schauplätze, die richtig gut aussehen. Stimmungsvolle Lichteinfälle, gelungene Oberflächenstrukturen und Texturen, kleine Pflanzen, gut umgesetzte Wasserfontänen oder Blätter, die durch die Luft schweben, transportieren Lara in die Neuzeit. Auch Lara selbst sieht deutlich weniger kantig aus und auch ihre Haare bewegen sich weitaus realistischer als früher.

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Aber nicht nur in Sachen Optik dürfen wir uns auf eine Überarbeitung freuen, auch die Steuerung wurde angepasst und das macht uns die Abenteuer etwas leichter. Wer sich für die „Panzersteuerung“ entscheidet, bekommt hingegen das original Spielgefühl. Mit der modernisierten Steuerung kommen eine intuitivere Tastenbelegung und eine etwas rundere Bedienung daher. Trotzdem müssen wir natürlich festhalten, dass diese Neuerungen die Schwierigkeiten der alten Tomb-Raider-Teile nicht gänzlich ausmerzen. Die Steuerung ist und bleibt fummelig und die Kameraperspektive schwierig, sodass Laras Abenteuer an der einen oder anderen Stelle zur Geduldsprobe werden, gerade für jüngere Gamer, die die alten Teile nicht in den Fingern haben. Abgemildert wird der Frustfaktor aber auf jeden Fall dadurch, dass wir im Gegensatz zu den Originalen jederzeit speichern dürfen und uns damit viel Frust ersparen, wenn zum Beispiel komplizierte Sprungpassagen anstehen.

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Epische Schauplätze führen uns rund um die Welt

Tomb Raider IV-VI Remastered bietet uns viele ikonische Schauplätze und wir dürfen mit Lara wirklich die ganze Welt bereisen. Tomb Raider: The Last Revelation nimmt uns mit nach Kambodscha, wo wir in Angkor Wat die Ausbildung der jungen Lara erleben und in ihre Abenteuer starten, bevor wir mit der erwachsenen Lara geheimnisvolle ägyptische Gräber erkunden. Hier reisen wir vom Grab des Seth, über das Tal der Könige nach Alexandria, in den Palast der Kleopatra bis hin zur großen Pyramide.

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In Tomb Raider: Chronicles trauern Laras Verbündete um die verschollene Abenteurerin, die angeblich in einem ägyptischen Grab verschüttet wurde, und schwelgen in Erinnerungen an ihre Erfolge. Hier dürfen wir nach einer Verfolgungsjagd durch die Oper die Straßen Roms erkunden, das Kolosseum durchstreifen oder ins kalte Russland reisen. Unser Weg führt uns durch ein U-Boot, nach Irland und in einen modernen New Yorker Wolkenkratzer.

Tomb Raider: The Angel of Darkness geht in jeder Hinsicht neue Wege. Neben neuen Spielelementen, die letztlich zu einem völlig anderen Spielgefühl führen, ist auch der Schauplatz recht untypisch. So verschlägt es Lara, die eines Mordes bezichtigt wird, nach Paris, wo wir uns durch dunkle Straßen und Hinterhöfe schlagen, auf die Dächer klettern und Wohnhäuser erkunden. Außerdem geht es in diesem Teil in den weltberühmten Louvre oder nach Prag.

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Teil IV und V der neu aufgelegten Darkness-Trilogy bieten uns das gewohnte Tomb-Raider-Spielgefühl mit mehr Komfort. Besonders angenehm sind die kurzen Ladezeiten, die es uns einfach machen, an schwierigen Passagen zu speichern und schnell zu laden, wann immer wir einen Fehler machen. Trotz kniffliger Passagen und angestaubtem Gameplay machen die Teile auch heute noch wirklich Spaß. Das liegt vor allem an den hervorragend umgesetzten Schauplätzen, die uns an historische Orte führen und einfach diese ganz besondere Atmosphäre haben, die wir so nur aus diesen alten Tomb-Raider-Teilen kennen. Auch wenn die Schauplätze nicht ganz so episch ausfallen, ist auch Laras Abstecher nach Paris in Teil VI wirklich gut umgesetzt. Leider kann auch das Remastered die Schwächen des Teils nicht wirklich ausmerzen. Angel of Darkness bewegt sich etwas weg vom ursprünglichen Gameplay und versucht der Reihe mit neuen Fähigkeiten und Möglichkeiten einen anderen Anstrich zu geben. So verfügt Lara beispielsweise über einen Ausdauerbalken beim Hangeln und gewinnt bei Durchsuchungen an Stärke. Außerdem gibt es einen zweiten spielbaren Charakter, wir können mit Lara im Pfandhaus Geld verdienen und ausgeben und in Dialogen eigene Antwortoptionen wählen. Diese Neuerungen werden aber überschattet von einer unpräzisen, trägen Steuerung und vergleichsweise langen Ladezeiten, die auf Gameplayelemente treffen, bei denen Zeit und Schnelligkeit eine entscheidende Rolle spielen. Kein Wunder also, dass Teil 6 nicht gerade zu den Fanlieblingen zählt und auch im Remastered nicht ganz mit den anderen beiden Teilen mithalten kann.

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Fazit:

Mit Tomb Raider IV-VI Remastered haben drei weitere Klassiker der Videospielgeschichte ein attraktives Face-Lift bekommen. Die grafische Umsetzung kann ordentlich punkten und auch die moderne Steuerung macht es uns leichter, uns erneut in Laras Abenteurer zu stürzen. Wer hingegen ganz oldschool zocken will, kann sich auch für die Panzersteuerung und die Grafik des Originals entscheiden. Ganz egal, ob routinierter Abenteurer oder Nachwuchsarchäologe: vor allem wegen der unglaublich tollen Schauplätze mit der dichten Atmosphäre mit Alleinstellungsmerkmal kann man das Remastered sicher jedem ans Herz legen. Trotzdem muss man sich auf die etwas fummelige Steuerung und das angestaubte Gameplay einlassen. Aus heutiger Sicht sind natürlich auch die typischen Machosprüche aus den 2000ern etwas zu viel des Guten und Angel of Darkness kann auch im Remastered nicht wirklich überzeugen.

Pro:
  • Tolle Schauplätze
  • Gelungene grafische Aufarbeitung
  • Retro Gameplay
  • Mehr Komfort durch überarbeitete Steuerung
  • Gelungene Stimmung mit Alleinstellungsmerkmal
Contra:
  • Kameraperspektive zum Teil schwierig
  • Steuerung manchmal fummelig
  • Angel of Darkness kann mit den anderen Teilen nicht ganz mithalten
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Switch
Stephanie Walter

Stephanie Walter

Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.

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