Unsere Tops und Flops 2023: Welche Spiele haben uns 2023 am besten gefallen und welche nicht?
Von Dominik Probst am 29. Dezember 2023
Das Jahr 2023 war vollgepackt mit Gaming-Highlights, sodass es für uns gar nicht so einfach war, unsere Ranglisten zu erstellen. Dennoch haben wir uns der Challenge gestellt und für euch unsere Höhepunkte und Enttäuschungen des Spielejahres zusammengefasst.
Den Top-Titel dieses Jahr habe ich tatsächlich noch nicht einmal selbst gespielt, daher wäre er eigentlich ein guter Kandidat zur Überraschung 2023. Da das Spiel aber so gut ist, schafft es dann doch den Sprung auf Platz 1. Denn allein vom Zuschauen her konnte mich die neuste Auflage von Agatha Christies legendärem Kriminalroman richtig fesseln. Es ist einfach toll, wie Entwickler Microids Lyon es geschafft hat, eine eigentlich altbekannte Geschichte neu aufzubereiten, zu ergänzen und dann auch noch sinnvoll und spannend weiterzudenken. Lange nicht mehr habe ich bei einer Videospiel-Story so mit gefiebert. Daher quasi aus dem Nichts ein absolut verdienter Platz 1.
Im Rennspiel-Sektor setzt sich in diesem Jahr das Motorradrennspiel Ride 5 gegen die extrem starke Konkurrenz aus EA Sports WRC, Lego 2K Drive und The Crew Motorfest durch. Federführend hierbei ist für mich der grandiose Race Creator, der es einem erlaubt, gegen selbst designte Bikes Meisterschaften zu bestreiten. Da ich ohnehin gerne in Lackierungseditoren unterwegs bin (Hallo Gran Turismo 7!), bietet der Race Creator richtig umfangreiche Möglichkeiten für Cups, Markenpokale und vieles mehr.
Knapp vor dem ebenfalls tollen, aber eben auch sauschweren Octopath Traveler II gewinnt der neunte Ys-Teil das Rennen um Platz 3 und damit auch den Kampf um meine diesjährige RPG-Krone. Zwar erreicht er nicht ganz die Klasse des von mir so geliebten, achten Teils Lacrimosa of Dana, dennoch war Monstrum Nox ein richtig tolles Paket und ein sehr schönes Wiedersehen mit Hauptfigur Adol Christin.
Hier haben wir einen Trend, der in den letzten Jahren meiner Meinung nach stark zugenommen hat. Ja, auch früher schon gab es Titel, die gerne noch ein paar Monate Entwicklungszeit vertragen hätten. Doch da die Entwickler mittlerweile die Möglichkeit haben, mit Patches nachzuhelfen, werden zu Release nicht rund laufende oder unfertige Spiele teils fast schon zum Standard. Beispiele sind hier Cyberpunk 2077, Cities Skylines 2, Park Beyond oder auch jüngst das zu Release noch ruckelnde EA Sports WRC. Die Möglichkeit, ein Spiel auch nach Veröffentlichung noch zu verbessern, ist in Summe natürlich keine so schlechte Sache. Andererseits bezahlen wir Gamer beim Kauf eine Stange Geld für ein Produkt, welches im schlimmsten Fall unvollständig ist und / oder sogar nicht richtig funktioniert. Ich würde mir hier einfach wünschen, dass sich die Entwickler weniger radikal an Deadlines halten müssen und ihnen im Zweifelsfall noch die Zeit für Feinschliff gewährt wird, damit wenigstens die ganz groben Schnitzer ausgebügelt werden können. Profitieren würden wir am Ende alle davon.
Zwar ist Sonys Rennspielflaggschiff schon eine ganze Weile erschienen, das tut dem Erfolg (zumindest bei mir) jedoch keinen Abbruch. Auch wenn mal ein paar Wochen Pause dazwischen sind, so wird GT7 doch immer mal wieder gestartet. Und schwups, sind einfach so erneut einige Stunden weg. Besonderes Lob verdient dabei der Fakt, dass bisher sämtliche (!) Updates und Erweiterungen in Form von Fahrzeugen, Strecken, Herausforderungen und Co. komplett kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Ja, ein paar mehr neue Strecken (Stadtkurse bitte!) würde ich mir natürlich schon wünschen, gerade da die Historie von Gran Turismo hier noch richtig tolle Exemplare bereithält. Dennoch finde ich den Support des Spiels absolut gelungen und einen schönen Grund, immer mal wieder reinzuschauen.
Das Rennen um Platz 1 war bei mir ein sehr enges, bei dem sich der Spitzenreiter ständig verändert hat. Am Ende waren das unfassbar lebendige New York, die gelungene Kombination aus zwei Spinnenhelden und eine auf höchstem Niveau inszenierte Comic-Story mit zahlreichen bekannten Marvel-Figuren auf beiden Seiten dann aber doch ausreichend Argumente, um Spider-Man 2 die Goldmedaille zu überlassen.
Das erste Abenteuer von Cal Kestis hat mich seinerzeit gar nicht soooo sehr vom Hocker genauen, da es mir ein wenig an Star-Wars-Atmosphäre gefehlt hat. Hier hat Respawn bei Teil 2 massiv nachgebessert, ebenso wie bei den Rätseln, der Spielwelt und der Charakterisierung der Figuren. Hinzu kommt eine spannende und äußerst intensiv erzählte Geschichte, die sich hervorragend in den Kanon eingliedert - also ein verdienter Platz 2.
Auch der letzte Platz meines Rankings war hart umkämpft und hätte ohne Weiteres auch an Final Fantasy XVI, das Dead Space Remake oder Assassin's Creed Mirage gehen können. Am Ende möchte ich aber Bethesdas fast schon größenwahnsinnige Vision, ein riesiges Rollenspiel-Universum mit unzähligen, teils richtig schön ausgestalteten Planeten zu schaffen, belohnen und das epische Weltraumabenteuer bei meinen Highlights des Jahres mit aufführen, auch, wenn es in einigen Bereichen sicherlich nicht perfekt ist.
Anfang des Jahres war ich fest davon überzeugt, dass Hogwarts Legacy am Ende in meiner Jahresliste auftaucht, ich hätte allerdings eher mit der anderen Seite gerechnet. Was das Zaubererabenteuer, das zweifelsohne eine hervorragende lebendige Harry-Potter-Welt und ein nicht minder großartiges Kampfsystem bietet, zu meinem persönlichen Flop macht, ist schlicht und ergreifend die einfallslose, uninteressante und für mich auch gänzlich unspannende Geschichte rund um einen Koboldaufstand. Das Harry-Potter-Universum hätte sicherlich eine ganze Reihe an Möglichkeiten geboten, um hier eine packende Story mit einem charismatischen Widersacher zu erzählen, dies ist aber leider, mit Ausnahme der halbwegs gelungenen Sebastian-Storyline, für mich überhaupt nicht geglückt.
Nach all den Problemen, die Cyberpunk zum Release hatte, freut es mich wirklich, dass es das dystopische Rollenspiel am Ende doch noch geschafft hat, uns als Spieler das zu bieten, was wir uns von Anfang an gewünscht haben. Mit Update 2.0 und dem großartig inszenierten temporeiche Agententhriller, der im DLC Phantom Liberty erzählt wird, erreicht das Spiel nun endlich die Höhen, in denen ich es immer haben wollte. Hier hat CD Projekt Red wirklich ganze Arbeit geleistet und seine Idee letztlich doch noch würdig zu Ende gebracht.
Bereits 2011 war ich von Dead Space und dessen Universum begeistert und umso mehr hat es mich gefreut, dass dieses Jahr ein Remake erschienen ist. Das für mich damals schon perfekte Spiel hat meiner Meinung nach das perfekte grafische als auch spielerische Update erhalten. Eine teilweise größere Spielwelt, gespickt mit unheimlich vielen Details und noch düsterer Atmosphäre. Für mich mein Spiel des Jahres.
Auch wenn ich ein Fan der The Legend of Zelda Reihe bin, hat es Tears of the Kingdom leider nicht auf Platz 1 geschafft. Warum? Ich bin einfach überzeugt davon, dass eine derart große Open World nicht zur The Legend of Zelda Serie passt. Ich liebe die alten Teile, in denen man mehr eingeschränkt ist. Sei es Ocarina of Time, Majora‘s Mask, The Windwaker oder aber auch Twilight Princess. Ich würde mir für das nächste Zelda-Game wieder eine kleinere Welt wünschen. Nichtsdestotrotz ist Tears of the Kingdom ein wahnsinnig gutes Spiel! Mir gefällt die Haltbarkeitsmechanik und auch die Möglichkeit, verschiedene Gegenstände herzustellen. Doch persönlich ist mir die Spielwelt zu groß und mir fehlt der Enterhaken.
Zusammen mit meinem Bruder habe ich das neuste Super Mario Bros. von vorne bis hinten durchgespielt. Wir hatten dabei unglaublich viel Spaß, da Wonder wunderbar ist. Unheimlich kreativ, total ausgefallene Ideen und ein super Gameplay. Mein persönliches Highlight sind die abgedrehten Events bei den Wundersamen als auch die witzige sprechende Blume.
Die Trailer hatten Großes erwarten lassen, doch am Ende war es dann leider doch anders. Ich hatte mir erhofft, die Geschichte von The Walking Dead nach meinem Gusto zu verändern und die Welt zu genießen. Doch leider hatten meine Entscheidungen einen nicht wirklich großen Effekt auf den Verlauf der Story. Auch die Missionen sind leider nicht ganz so abwechslungsreich, wie sie hätten sein können.
Ich warte ja schon gespannt auf den nächsten Teil der Paper Mario Serie, darum war ich sehr erfreut Super Mario RPG testen zu können. Ein weiteres Rollenspiel im Mario Universum, was aus meiner Sicht wirklich gut passt. Es ist schade, dass es nicht noch mehr Spiele in diese Richtung gibt. Auch wenn Super Mario RPG im Grunde schon wirklich alt ist, passen das Konzept und auch das Gameplay immer noch sehr gut in unsere Zeit. Mir hat es sehr viel Spaß bereitet und ich bin froh, einen Teil der Videospielgeschichte erlebt zu haben.
Dieses Spiel ist einfach perfekt. Selten habe ich ein atmosphärisch so dichtes Horror-Erlebnis zocken dürfen. Wichtige Neuerungen, eine wahnsinnig geile Grafik und das wohl intensivste Survival-Horror-Gefühl des Jahres machen Dead Space zu meinem Spiel 2023.
Die Resident Evil Remakes von Capcom sind für mich jedes Mal aufs Neue absolute Perlen. Ich liebe jedes einzelne! Grafisch, atmosphärisch und spielerisch ist hier alles auf dem neuesten Stand. Wo andere mit hingerotzten Remakes schnelles Geld machen wollen, steckt Capcom jede Menge Arbeit in ihre Neuauflagen. Hier findet man so viel Liebe zum Detail!
Kaum ein Spiel habe ich so sehnlich erwartet wie das neue Super Mario Bros. Der neueste Teil ist unglaublich kreativ, fordernd, witzig und einfach rundum ein Meisterwerk. Wer hätte gedacht, dass die Switch überhaupt noch mal einen solchen Titel zu Gesicht bekommt?
Komplette Katastrophe dieses Spiel. Es ist langweilig, die gegnerische KI unterirdisch und technisch ist Payday 3 eine Zumutung. Das ist wirklich sehr schade, denn die Vorfreude war groß.
Ob ich meine Wii U irgendwann aus dem Keller hole und entstaube, war lange fragwürdig. Jetzt bin ich froh, dass ich es endlich getan habe, denn sonst wäre mir dieses quietschbunte, kreative und perfekt gealterte Spiel verborgen geblieben. Und neben Super Mario Bros. Wonder war es eine notwendige Abwechslung zu meinen anderen düsteren Jahreshighlights.
Selbst wenn es im Jahre 2023 unseres Herren Earthbound-artige Rollenspiele wie Sand am Meer gibt, bleibt die Lisa-Serie ein Unikat: Die spezielle Mischung aus düsteren Themen, absurden Humor, knallharten Gameplay und schwerwiegenden Entscheidungen bleibt bis heute einzigartig, frisch und kreativ unter RPGs und da Lisa: The Definitive Edition dieses Jahr auch auf der Switch erschien, kann eine komplett neue Spielerschaft ihre eigene Reise durch Olathe beschreiten. Packt vielleicht ein paar Taschentücher ein, egal ob ihr sie vor Lachen oder Weinen braucht.
Es gibt nicht viel, was ich zu BRC sagen könnte, dass ich nicht schon in meinem Review erwähnt habe. Es ist unfassbar stylish, hat einen großartigen Soundtrack und macht einfach Spaß beim Spielen. Und selbst wenn das Kampfsystem nicht das Gelbe vom Ei ist, war Bomb Rush Cyberfunk eine der besten Spielerfahrungen, die ich dieses Jahr haben durfte.
Remedy macht interessante Spiele, das muss man ihnen lassen. Wo sich die meisten AAA-Studios bei steigenden Entwicklungskosten nicht trauen, experimentell zu werden, steht die finnische Delegation stolz zu ihren unangepassten Ambitionen. Auch wenn sich einzelne Passagen etwas ziehen, ist Alan Wake 2 ein charmantes, fesselndes Horrorspiel, das sich ein paar sehr interessante Kniffe zu eigen macht, um seine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen.
Ich hätte gerne gesehen, dass Konami die Chance wahrnimmt, einer neuen Generation die großartige Metal Gear Solid-Serie schmackhaft zu machen, leider ist ein halbherziger Port der Xbox 360 Version der 2012 erschienenen MGS: HD Collection, die auf der Nintendo Switch nur mit lächerlichen 30 Bildern pro Sekunde läuft, nicht der Weg dahin und auch ein peinliches Armutszeugnis für einen Publisher und dessen Geringschätzung für eine seiner prestigeträchtigsten Serien. Wenn Konami die Wiederauferstehung der Silent Hill-Serie entgegen allen Erwartungen jetzt doch nicht gegen die Wand setzt, köpfe ich eine Flasche feinperligen Cuvèe!
Eigentlich dachte ich, dass mein diesjähriger Platz 1 schon zu Jahresbeginn fix feststand. Doch dann ist im dritten Quartal Agatha Christie – Mord im Orient-Express mit einem neuen Ansatz rund um den namensgebenden Kriminalfall unverhofft noch mit ins Rennen eingestiegen. Stimmig transferiert in die Neuzeit ermittelt Meisterdetektiv Hercule Poirot überaus spannend in einer gelungenen Mischung aus Altbekanntem und Neuem, die auch für Kenner der Romanvorlage verblüffende Wendungen parat hält. Mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite hat sich das Spiel letzten Endes ganz knapp gegen meinen zweiten Platz durchgesetzt.
Die Spitze wirklich nur um eine Haaresbreite verpasst hat das Remaster von Project Zero: Die Maske der Mondfinsternis und das sogar, obwohl ich dieses lang ersehnt habe. Ursprünglich im Jahr 2008 für die Wii erschienen, hatte der vierte Teil damals nämlich nicht den Weg in die europäischen Breitengrade gefunden. Durch technische und sprachliche Hürden war es mir somit, abgesehen von einem guten Let’s Play, nicht möglich gewesen, das Spiel zu erleben. Nachdem in 2021 der Nachfolger bereits ein Remaster erhalten hat, sah es in diesem Jahr schließlich anders aus. Ich konnte mich auf der PlayStation nun endlich selbst mit der Camera Obscura den ruhelosen Geistern auf der Insel Rogetsu entgegenstellen, während ich gemeinsam mit den Protagonisten auf der Jagd nach verlorenen Erinnerungen war. Obwohl die teilweise etwas hakeligere Wii-Steuerung noch zu erkennen ist, hat mich das typische Project Zero-Flair natürlich direkt wieder gepackt.
Bronze geht in meinem Ranking 2023 mit Process of Elimination an einen weiteren Krimi. Die Visual Novel ist herrlich japanisch-schillernd und wartet mit einer spannenden Whodunit-Story auf, bei der sich ein Serienmörder unter einem Haufen Detektive versteckt, die ihn eigentlich fassen wollen. Spielerisch aufgelockert wird die Erzählung zudem durch Abschnitte, in denen die Untersuchung eines Gebiets wie bei einem Brettspiel durch die geschickte Kombination von Spielzügen mit mehreren Spielfiguren umgesetzt wird. Insbesondere die Brettspielpassagen, die von der Ansicht her etwas an den Klassiker Cluedo erinnern, waren kurzweilig und haben mir wirklich sehr gut gefallen.
Schon öfter habe ich mich daran gestört, wenn kurz nach Veröffentlichung eines Spiels ein Patch nachgeschossen wurde, der erste technische Probleme behebt. So hat mich auch gerade erst kürzlich EA Sports WRC mit seinen unschönen, den Spielfluss hemmenden Rucklern prompt wieder ziemlich genervt, obwohl ich das Spiel noch nicht einmal selbst gezockt habe. Natürlich finde ich die Option, weitere Inhalte oder auch mal eine Verbesserung nachzuliefern an sich ja nicht schlecht, aber meiner Meinung nach sollte ein Spiel zumindest in seiner Grundform funktionieren und flüssig laufen, wenn es auf den Markt kommt. Zum einen angesichts der Preise und zum anderen, weil solche Probleme die empfundene Vorfreude auf ein Spiel leider trüben.
Nicht ganz in meine TOP 3 geschafft, aber dennoch eine Erwähnung wert, ist Hogwarts Legacy. Als großer Harry Potter-Fan bin ich mit der Spielwelt richtig zufrieden. Es hat wirklich Spaß gemacht, durch Hogwarts‘ Gänge und Umgebung zu reisen und das magische Flair aufzusaugen, das quasi nichts missen lässt. Oftmals habe ich gerade zu Beginn des Spiels statt der Schnellreise lieber den weiten Weg genommen, um es erneut genießen zu können. Auch das Kampfsystem ist eingängig und das Schwingen des Zauberstabs mit den diversen Zaubersprüchen macht definitiv Laune. Die Story allerdings hat das Spielerlebnis leider so weit getrübt, dass es trotz der grandiosen Spielwelt schließlich doch nicht für das Podest gereicht hat. Teilweise hatte ich hier einfach den Eindruck, dass man zu viel gleichzeitig integrieren wollte, wenn man zum Beispiel bedenkt, was unser Zauberschüler-Neuling innerhalb kürzester Zeit so alles aufmischt.
Meine Zufallsentdeckung des Jahres hat es direkt auf Platz 1 geschafft. Tolle Charaktere, ein sehr abwechslungsreiches Gameplay und eine super Ausgestaltung haben mich bis jetzt viele Stunden an den Bildschirm gefesselt und es ist noch lange kein Ende in Sicht.
Die Neuauflage von Teil 4 der Horrorreihe hat mich, nach dem für mich enttäuschenden dritten Teil, wieder ähnlich gefesselt wie Resident Evil 2. Das Kultspiel wurde sehr ordentlich in die Neuzeit transferiert, ohne dabei die Vorlage und deren Alleinstellungsmerkmale außer Acht zu lassen.
Ein ganzes Hotel renovieren? Her damit! Im Hotel Renovator hat man viel kreativen Freiraum und eine große Auswahl an Objekten, um ein eindrucksvolles Hotel vom zerfallenen Erbstück zum Luxuskomplex zu machen. Da konnte ich auch über die Schwächen in der Performance hinwegsehen.
Diese Wertung ausgerechnet an das Spiel vergeben zu müssen, das ein heißer Kandidat für die Spitze meiner Wertung war, tut schon etwas weh. Das Schloss und sein Umland sind unglaublich schön gestaltet und das Gefühl der Zaubererwelt perfekt eingefangen.... und dann kommt die Story. Eine sehr schwache Hauptkampagne, unfertig wirkende Sidequests und ein gänzlich fehlendes Moralsystem haben am Ende dafür gesorgt, dass ich das Spiel sehr schnell aus der Hand gelegt habe.
Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt! Und nicht nur das, neben der Behandlung der Patienten kann man ein eigenes Krankenhaus aufbauen und komplett verwalten. Da hatte mein Mann, der mir das Spiel geschenkt hat, einen guten Riecher, denn die Krankenhaussimulation macht mit den verschiedenen Gameplayaspekten und viel Freiraum in der Gestaltung richtig Spaß.
Obwohl ich mich als Zelda-Fan bezeichnen würde, hat mich der Vorgänger Breath of the Wild nicht abgeholt. Aber sobald ich Tears of the Kingdom gestartet habe, bin ich förmlich in dem Spiel versunken. Die neuen Mechaniken, mit der Möglichkeit alles zu bauen, und die neue (alte) Welt haben es zum Highlight des Jahres für mich gemacht.
Anfangs für seinen Anime Style etwas von mir belächelt, hat sich Fire Emblem Engage bei näherer Betrachtung als sehr guter Teil der Serie herausgestellt. Zwar nicht so breit gefächert wie Three Houses mit seinen unterschiedlichen Schulklassen, dafür aber mit viel Fanservice, der alte Spiele der Reihe referenziert. Die „Ringmechanik“, die Stärken alter Helden beliebig verteilen lässt, ist mit der Zeit auch ein interessantes taktisches Werkzeug. Und an den Look und die Klischees gewöhnt man sich irgendwann auch.
Als nicht größter Fan des Harry Potter Franchise war ich im Vorhinein relativ neutral gegenüber Hogwarts Legacy eingestellt. Als ich das Spiel dann doch ausprobiert habe, war ich von Umfang und Worldbuilding deutlich positiv überrascht. Eine weite und angenehm erkundbare Spielwelt, die genau das Flair trifft, den die Vorlage verspricht.
Coole Charaktere, cooler Artstyle und hartes Geballer, was kann da schon schiefgehen? Leider einiges. Zum einen sind die Charaktere nicht so spannend wie sie scheinen und glänzen nur mit prolligen Einzeilern, zum anderen ist auch die Spielwelt nur auf den ersten Blick schön. Und beim Geballer ist ebenfalls alles nicht so knackig, wie es sein sollte. Der Schwierigkeitsgrad ist häufig eher unfair als fordernd.
Es ist schon lange her, dass ich viel Zeit in eine Demo gesteckt habe (und das war noch zu Zeiten vor Steam, in denen man sich Vollpreistitel einfach nicht leisten konnte), aber die Demo von Cross Blitz habe ich nicht nur einmal durchgespielt. Das an sich relativ einfache Hearthstone ähnliche Kampfsystem zusammen mit guten Deckbuilder-Mechaniken und einer gut geschriebenen Geschichte hat einfach den richtigen Nerv getroffen.
Dominik Probst
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.