

Star Wars Outlaws für Switch 2 im Test: Ein starker Port es ist?
Mit Star Wars Outlaws erscheint ein weiterer großer Blockbuster für die neue Nintendo-Konsole - neben Cyberpunk 2077 sicherlich einer der meisterwarteten im erweiterten Releasezeitraum. Wie sich Ubisofts Open-World-Abenteuer, von dem wir in unserem ursprünglichen Test hellauf begeistert waren, nun auf der Switch 2 schlägt, verraten wir euch im Test.
In einer Liga mit den großen Konsolen
Schon in der Eröffnungssequenz, spätestens aber dann, wenn wir mit Kay das erste Mal frei durch die Welt laufen, wird klar, dass die Zeit von Switch-Ports, bei denen wir mit gravierenden Einschnitten leben mussten, mit der Switch 2 endgültig vorbei ist. Zumindest dann, wenn sich ein Port so großartig präsentiert, wie Ubisofts Star Wars Outlaws. Was bei Cyberpunk 2077 schon auf höchstem Niveau war, ist bei Outlaws noch eine Liga besser, schließlich spielen wir hier einen echten Current-Gen-Titel. Und dennoch merken wir bei der grafischen Präsentation des Spiels mit bloßem Augen kaum Unterschiede zur PS5-Version. Die Lichteinfälle mitsamt Raytracing, die Schattenwürfe und Spiegelungen, die Weitsicht über die stimmungsvolle Umgebung oder auch die Gesichtszüge soweit die Schärfe der Texturen stehen der Version für die großen Konsolen in fast nichts nach. Ja, hier und da ist die Unschärfe an den Rändern in Bewegung vielleicht ein Quäntchen größer und das ruckartige Aufploppen von Objekten in der Umgebung, wenn wir mit dem Speeder unterwegs sind, ist recht auffällig, aber sonst muss man schon die Lupe ansetzen, um merkliche Unterschiede am Spiel festzustellen. Die Performance ist butterweich und sowohl die Sequenzen als auch die In-Game-Action liefen im Test ruckelfrei.
Der hochwertige Soundtrack mit seinem Mix aus ausgefallenen Beats und orchestralem Score mit seinem typischen Star-Wars-Sound klingt im Übrigen auch über die integrierten Boxen der Switch 2 richtig gut - für mehr Tiefe empfiehlt sich aber natürlich der Kopfhörereinsatz. Bei einer Sache kann die Switch 2 Version dann aber nicht ganz mithalten - das Problem hat die Xbox allerdings auch - und das ist das haptische Feedback. Zwar sind die Vibrationen auf der Switch 2 wirklich gut umgesetzt und lassen uns zum Beispiel die Beats der Musik, die Schießereien oder die Fahrten auf dem Speeder authentisch spüren. Mit den vielseitigen Möglichkeiten eines DualSense-Controllers kann sie aber nicht gleichziehen. Etwas schade ist auch, dass man auf die Integration des Maus-Modus' der Switch 2 verzichtet hat, denn hier hätte man ein spezielles Erlebnis schaffen und sich mit einem individuellen Merkmal von den anderen Konsolen abheben können. In Cyberpunk war die Maus-Integration zwar nicht perfekt, aber dennoch eine interessante Alternative zur gewöhnlichen Controller-Steuerung. An einem weiteren Detail merkt man ebenfalls, dass man eben keine PS5 oder Xbox Series vor sich hat, und das sind die Ladezeiten. Diese sind zwar immer noch moderat, aber im Vergleich zu den flotten SSDs der großen Konsolen doch merklich länger.
Perfekt eingefangene Star-Wars-Atmosphäre
Zur rundum gelungenen Star-Wars-Story, die uns in Outlaws erwartet, haben wir uns in unserem Haupttest schon ausgiebig geäußert. Dennoch auch hier eine kurze Zusammenfassung: Die Diebin Kay wohnt in ärmlichen Verhältnissen auf dem Casino-Planeten Canto Bight auf dem Dachboden einer Bar. Um sich und ihrem Axolotl-ähnlichen Haustier Nix ein besseres Leben zu ermöglichen, nimmt sie einen waghalsigen Auftrag an, der sie vom Planeten herunter bringen und ihr einen Neuanfang ermöglichen soll. Das ganze geht aber gehörig schief und zwingt Kay zur Flucht mit einem gestohlenen Schiff, da sie nun die Schergen des Verbrechersyndikats Zerek Besh an den Fersen hat. Schön ist dabei, dass wir in Star Wars Outlaws keine klassische Heldenstory erleben, sondern uns immer wieder über das Gesetz hinwegsetzen, mit dubiosen Gestalten zusammenarbeiten oder uns nach Lust und Laune an allem und jedem bereichern.
Auf mal mehr mal weniger bekannten Planeten aus dem Star Wars Universum, wie dem Wüstenplaneten Tattooine, dem Eisklumpen Kijimi oder dem weitläufigen Toshara mit wunderschöner Landschaft erledigt Kay dann Aufträge für andere Syndikate wie die Hutten, die Pykes oder Crimson Dawn, was dank eines Ruf Systems auch sehr schön umgesetzt ist. Wir können also immer wieder in den Missionen wählen, für welche Fraktion wir uns entscheiden und verbessern oder verschlechtern damit den Ruf bei den betroffenen Syndikaten. Dies bringt Vorteile, wie zum Beispiel zusätzliche Schnellreisepunkte und Zugang zu versperrten Arealen oder auch Nachteile wie Jagdtrupps, die uns das Leben zusätzlich erschweren, mit sich. Wir erkunden die Welten zu Fuß oder per Gleiter und dürfen uns später außerdem auf spektakuläre Raumkämpfe freuen.
In Outlaws sticht aber vor allem die Gleitermechanik heraus, die wirklich jede Menge Spaß bringt. Die Tatsache, dass es das Spiel schafft, ohne Lichtschwerter eine dichte Star-Wars-Atmosphäre zu kreieren, die problemlos mit so mancher filmischen Umsetzung mithalten kann, und dabei auch noch sehr schön gezeichnete Charaktere einführt, die perfekt in die Sci-Fi-Oper passen, macht das Open-World-Game für uns zu einem der besten Star-Wars-Spiele überhaupt. So sehr nach Krieg der Sterne hat sich ein Videospiel für uns seit The Old Republic nicht mehr angefühlt und das, obwohl wir uns mit Ausnahme von Canto Bight und Tattooine weitestgehend auf unbekannteren Welten bewegen.
Vielseitiges Gameplay mit individuellem Touch
In Sachen Gameplay verbindet Star Wars Outlaws gelungene Stealth-Passagen mit sehr schön umgesetzten Schießeinlagen im Deckungsshooter-Stil. Dabei sind es gerade auch die Fähigkeiten unseres tierischen Begleiters, die das Spiel außergewöhnlich machen, denn mit Nix können wir unerreichbare Schalter betätigen, Gegner angreifen, Feinde ablenken, Passanten bestehlen oder auch Objekte einsammeln, die Kay nicht ungesehen an sich nehmen kann. Schön sind auch die kleinen Rätsel, wie zum Beispiel das Schlossknacken-Minispiel mit rhythmischen Elementen, oder Nebenaufgaben wie Gleiterrennen oder Sabacc. Hinzu kommen kleinere Detektivaufgaben, bei denen wir uns in der Umgebung umhören, Räume untersuchen oder auch Gespräche belauschen müssen, um benötigte Informationen zu erhalten.
Darüber hinaus bringt das Spiel auch ein solides Klettersystem mit, das uns im Stile von Titeln wie Uncharted an markierten Kanten empor klettern oder uns mittels Greifhaken und Seil über Abgründe schwingen lässt. Alles in allem macht Outlaws in Sachen Gameplay vieles gut und einiges herausragend, wie zum Beispiel den Einsatz von Nix. Dadurch ergibt sich ein überzeugender Mix aus verschiedenen Elementen, die sich sehr gut in die Story integrieren und einen abwechslungsreichen Aufenthalt auf den unterschiedlichen Welten garantieren. Dass wir das Abenteuer in einer weit weit entfernten Galaxis nun dank des Switch-2-Ports auch unterwegs erleben dürfen, ist natürlich absolut großartig. Schön ist auch, dass sich seit dem Ur-Release etwas getan hat und einige Dinge optimiert wurden. Diese Verbesserungen sind nun auch Teil der Switch-2-Version, wie zum Beispiel die Möglichkeit, auf dem Gleiter frei mit dem Blaster zu zielen, was früher nicht möglich war.
Fazit
Wer Ubisofts wirklich sehenswertes Open-World-Abenteuer im Star-Wars-Universum nachholen möchte, kann bedenkenlos zur Version für die Switch 2 greifen, denn hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Wenn ein Port auf diesem Niveau das Licht der Welt erblickt, muss man sich über eventuelle Einschränkungen der Switch-2-Hardware keinerlei Gedanken mehr machen, denn hier müssen quasi keine Kompromisse gemacht werden. Grafisch und auch von der Performance her gibt es an der Switch-2-Version so gut wie nichts zu meckern, wenn man von etwas mehr Unschärfe bei der Bewegung oder von den sichtbar nachladenden Objekten absieht. Beides ist aber mehr als verschmerzbar, denn ansonsten macht Outlaws auf der Hybridkonsole einfach nur Spaß. Das Niveau des Spiels konnte uns ohnehin schon zum Release überzeugen, sodass wir jedem Star-Wars-Fan auch die Switch-2-Ausgabe ans Herz legen können, denn was gibt es cooleres, als sich unterwegs im Zug oder im Hotel die Zeit in einer offenen Star-Wars-Welt zu vertreiben, die auch noch so verdammt gut aussieht?
- Story und Gameplayelemente konnten uns schon in der Ur-Version überzeugen
- Die offenen Star-Wars-Welten überzeugen auch auf der Switch 2
- Flüssige Performance und ruckelfreies Spiel
- Weitsicht, Detailgrad, Texturenschärfe und Lichteinfall auch auf der Switch 2 eine Augenweide
- Verbesserungen seit der Ur-Version auch Teil des Switch-2-Ports
- Unschärfe in der Bewegung etwas stärker als auf den großen Konsolen
- Sichtbar nachladende Objekte bei schneller Bewegung durch die Welt
- Leider keine Maussteuerung möglich
- Haptisches Feedback kann nicht mit DualSense mithalten
- Ladezeiten merklich länger als bei PS5 oder Xbox Series


Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.