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Preview

The Wandering Village im Preview: Frischer Wind für das Städtebau-Genre

Von Dominik Probst am 13. Oktober 2022. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Das Schweizer Stray Fawn Studio ist mit seinem Indiegame The Wandering Village in den Early Access gegangen. In dieser Städtebau-Simulation gründen wir unsere Siedlung auf dem Rücken einer uralten und riesigen Kreatur. Dabei marschiert diese durch verschiedenste Biome, die es zu meistern gilt. Unser Preview gibt euch einen Einblick, wie es sich in Symbiose mit einem antiken Wesen lebt.

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Der Start in ein neues Leben

Das Land der Nyomaner ist von giftigen Sporen und Pilzen übersäht. Das Leben wurde zunehmend schwerer, bis es in ihrer Heimat nicht mehr auszuhalten war. Die einzige Möglichkeit, zu überleben, war, das alte Dasein hinter sich zu lassen und einen neuen Platz in Sicherheit zu finden. Im Laufe der Zeit sind sie auf ein legendäres uraltes Wesen namens Onbu gestoßen, das schon seit Jahrhunderten als ausgestorben galt. Es schien die letzten Jahre im Erdreich geschlafen zu haben, doch dank des Gifts, das die Sporen und Pilze in den Boden aussondern, ist es aufgewacht. Der Dorfälteste erzählt weiterhin, dass Onbus ihre Nahrung aus dem Boden gewinnen, doch wird es immer herausfordernder, ungiftiges Land zu entdecken.

Auf dem Rücken des Onbus ist die Welt noch heil und in Ordnung, die Erde ist fruchtbar und alles wächst und gedeiht. Dank der Größe des legendären Wesens ist unser Volk auch vom giftigen Boden entfernt und davor geschützt. Es liegt nun an uns, dem Onbu beim Überleben zu helfen, so wie er auch uns hilft.the wandering village 22h26m52s838

Der Blick auf die Welt

Das Spielgeschehen teilt sich in drei verschiedene Schwerpunkte auf. Zum einen haben wir die Weltansicht, in der wir sehen, wohin das Onbu läuft, welche Orte auf und neben der Route liegen und welche Biome und Wetteränderungen sich vor uns befinden. Mithilfe von Spähern können wir umliegende Gebiete wie Ruinen, Wälder, Höhlen und andere Dinge untersuchen und so neue Materialien gewinnen. An Abzweigungen lässt sich das Wesen manchmal sogar auf die Richtung, die wir ihm mitteilen, ein, dafür benötigen wir allerdings das Gebäude des Hornbläsers, der dann ein bestimmtes Signal verlauten lässt. Je nachdem, wie das Onbu gelaunt und wie es uns gegenüber eingestellt ist, folgt es dann dem Befehl, oder eben nicht.

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Dem Onbu zusehen

Die nächste Ansicht ist der Blick auf das Onbu. Hier lässt sich das legendäre Wesen zum einen bewundern und untersuchen, zum anderen können wir ihm hier ebenfalls Befehle erteilen . Zur Auswahl stehen beispielsweise „Platz“, „Geh“ und „Lauf“. Haben wir eine Küche für den Onbu errichtet, lässt er sich auch füttern. Das gleiche gilt für eine Arztpraxis, die extra für das Wesen errichtet werden kann.

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Das Volk muss ackern

Das Hauptaugenmerk liegt aber bei der Ansicht auf dem Rücken des Onbus. Dort befinden sich unser Dorf und seine Einwohner, die sich langsam ihr Domizil aufbauen müssen. Zu Beginn stehen erst einmal Zelte als Unterkunft zur Verfügung, ein Beerensammler zur Nahrungsproduktion und ein Luftbrunnen, um Wasser aus der Luft zu kondensieren. Da wir ja nicht auf der Erde sind, sondern auf dem Onbu, gibt es hier keine Wasserader, die angezapft werden kann.

Später lassen sich dann auch noch andere Gebäude, wie beispielsweise ein Bauernhof, ein Materiallager, eine Küche sowie eine Arztpraxis, und ein Forschungsgebäude errichten. In letzterem kümmern sich unsere Einwohner darum, dass wir neue Technologien vorantreiben. Dazu gehören neue Gebäude, weitere Interaktionsmöglichkeiten mit dem Onbu oder auch Samen von unbekannten Pflanzen.

Um überhaupt etwas errichten zu können, muss dafür erstmal angepackt werden. Unsere Einwohner werden zu den wachsenden Bäumen geschickt und zum Holz hacken verdonnert. Gleiches gilt für den Abbau von Steinen, die auf dem Onbu gefunden werden können. Im späteren Spielverlauf müssen diese Ressourcen noch zu Steinplatten oder Holzbrettern verarbeitet werden. Glücklicherweise wachsen die Rohstoffe mit der Zeit wieder nach. Ein paar größere Gesteinsbrocken und Baumstämme können nicht per Hand abgebaut werden, hierfür sind dann größere Gebäude notwendig, die direkt daneben platziert werden.

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Die Reise durch die Biome

Auf unserem langen Weg hin zu einem ungiftigen Land durchqueren wir mit dem Onbu etliche verschiedene Biome. Ein paar davon sind relativ harmlos, aber in der Wüste ist es beispielsweise so heiß, dass unsere Luftbrunnen kein Wasser mehr produzieren können. Hier gilt es, früh Abhilfe zu schaffen, indem Kakteen angepflanzt werden. Auch sollte möglichst frühzeitig geprüft werden, ob unsere Pflanzen auf den Feldern diese Hitze überhaupt aushalten. Wenn nicht, geht uns rasend schnell das Essen aus und unsere Einwohner sterben am laufenden Band.

In verseuchten Gebieten wird das Leben auf dem Onbu schnell ungemütlich. Die einfachen Zelte filtern die giftige Luft nicht wirklich, hierfür bedarf es dann schon eher richtiger Häuser, die erst erforscht werden müssen. Auch siedeln sich in solchen Gefilden gerne giftige Pilze auf dem Onbu an, die schnellstens entfernt werden sollten, bevor sich unsere Dorfbewohner anstecken oder aber die Ernte befallen wird. Gegen eine Vergiftung hilft dann nur noch der Weg zum Arzt, der aber von einem Kräuterkundler entsprechende Kräuter benötigt, die natürlich auch erst einmal angebaut werden müssen. Vorsorge ist hier das A und O.

Durch die verschiedenen Biome werden wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, die es zu meistern gilt. Da wir dadurch ständig bemüht sind, unsere Dorfbewohner möglichst lange am Leben zu halten, ist für Langzeitmotivation gesorgt. Außerdem können wir die Strecke, die wir mit dem Onbu zurückgelegt haben, sehen und uns so mit Freunden vergleichen.

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Kreuzung von zwei Stilen

Betrachten wir uns die Optik von The Wandering Village, fallen vor allem die handgezeichneten Grafiken auf, die sehr detailliert sind und aus einem klassischen Bilderbuch stammen könnten. Die Einwohner in unserem Dorf sehen dabei aber eher aus wie Charaktere aus einem Comic und heben sich durch ihre klaren Details und einer schwarzen Rahmenlinie vom Rest des Geschehens ab. Sie erscheinen dadurch plastischer als beispielsweise die Häuser. Dies gefällt uns sehr gut und wirkt authentisch. Im Hintergrund begleitet uns eine atmosphärische Musik, die zwischen futuristischen Sounds und Stammesklängen einsortiert werden kann.

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Fazit

The Wandering Village ist ein spannender Städtebau-Simulator, der das Genre auf eine andere Ebene befördert. Losgelöst von starren Strukturen wie einem festen Standort, befindet sich unser Dorf hier auf dem Rücken einer legendären Kreatur. Dabei müssen wir verschiedenste Situationen meistern, die durch die immer neue Umgebung auf uns zu kommen. Dies erfordert von uns eine Anpassungsfähigkeit, die sonst in diesem Genre nicht verlangt wird. Dieser Aspekt gefällt mir sehr gut und laut der Roadmap werden auch in Zukunft noch weitere Biome, Gebäude, Interaktionen mit dem Onbu und auch Storyelemente geliefert. Ich bin gespannt, was das Spiel noch mit sich bringt und wohin die Reise gehen wird

Pro:
  • Neuer Blick auf das Städtebau-Genre
  • Ständiger Wechsel der Biome erfordert eine gute Anpassungsfähigkeit
  • Wetter und Biome nehmen Einfluss auf Umgebung, Pflanzen und Einwohner
  • Symbiose mit dem Onbu macht Spaß
  • Etliche Forschungsmöglichkeiten
Contra:
  • Sobald alles erforscht wurde, ist nicht mehr viel zu tun
  • Mehr Content und Interaktionen mit dem Onbu wären schön, werden aber laut Roadmap immer weiter integriert
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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